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25. Mär 2025

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Business

Geschäftsreisen im Wandel: Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit im Fokus – Ein Beitrag von Norbert Fiebig, Präsident Deutscher Reiseverband

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Foto: DRV-Presse

Vorwort von Norbert Fiebig, Präsident Deutscher Reiseverband

Mobilität bleibt ein essenzieller Faktor in einer globalisierten Wirtschaft – und die Geschäftsreise ein verlässlicher Indikator für wirtschaftliche Entwicklung. Denn Wachstum entsteht dort, wo Menschen zusammenkommen. Trotz sich wandelnder Rahmenbedingungen bleibt die Relevanz der Geschäftsreise bestehen.

Wieder steigende Zahlen trotz Herausforderungen

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Herausforderungen nimmt die Zahl der Dienstreisen wieder zu. Digitale Meetings sind zwar etabliert, ersetzen persönliche Treffen aber nicht. Der direkte Austausch bleibt unverzichtbar. Die Geschäftsreisebranche zeigt positive Tendenzen, auch wenn Umsätze und Buchungszahlen weiterhin hinter den Werten vor der Pandemie zurückbleiben. Besonders Deutschland, der größte Business-Travel-Markt Europas, spürt noch immer die Auswirkungen der Krise.

Veränderungen in der Reiseplanung

Unternehmen setzen verstärkt auf Effizienz, Kostensenkung und nachhaltige Konzepte. Reisen werden gebündelt, Aufenthalte verlängert, innerdeutsche oder europäische Tagesreisen nehmen spürbar ab. Nachhaltigkeit wird zu einem Schüsselkriterium. Hierbei unterstützen die auf Geschäftsreisen spezialisierten Travel Management Companies.

Nachhaltigkeit: Vom "Nice to have" zum "Must have" Die „Corporate Sustainability Reporting Directive" (CSRD) verpflichtet Unternehmen, nachhaltiger zu agieren. So bevorzugen über 80 Prozent der Reisenden direkte Flugverbindungen, auch um Emissionen zu reduzieren. Doch nachhaltige Mobilität erfordert mehr: Die große Herausforderung bleibt die Verfügbarkeit klimafreundlicher Kraftstoffe. Das Angebot an nachhaltigen und bezahlbaren Treibstoffen reicht nicht aus, um die Bedarfe zu decken. Hier braucht es neben dem entschlossenes Handeln der Bundesregierung insbesondere eine multinationale Zusammenarbeit von Politik und Industrie. Gleichzeitig braucht es wirtschaftspolitische Impulse zur Förderung nachhaltiger Mobilität.

Sicherheit und Risikomanagement rücken in den Fokus

Pandemie und die aktuellen geopolitischen Unsicherheiten haben das Bewusstsein für Reiserisiken geschärft. Unternehmen müssen mehr denn je ihrer Fürsorgepflicht nachkommen. Ein professionelles Risikomanagement mit Notfallplänen und 24/7-Kontaktnummern ist essenziell für die Sicherheit der Reisenden.

Deutschland als Mobilitätsstandort stärken

Die Politik ist gefordert, den Mobilitätsstandort Deutschland gezielt zu stärken. Der Luftverkehr spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein Attraktivitätsverlust Deutschlands als Luftverkehrsstandort hätte direkte Folgen für Geschäftsreisen und würde Kosten erhöhen. Um negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort zu verhindern, ist entschlossenes Gegensteuern nötig – denn wirtschaftliche Unsicherheit (Einbußen/Abwärtsbewegungen/Herausforderungen/Eintrübungen) zeigt sich oft zuerst in einem sinkenden Geschäftsreisevolumen.

Mein Fazit: Die Geschäftsreise bleibt ein wichtiger, ein zentraler Bestandteil der globalen Wirtschaft. Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit werden künftig eine noch größere Rolle spielen. Unternehmen und Politik müssen gemeinsam Rahmenbedingungen für nachhaltige, zukunftsfähige Mobilität schaffen. Denn auch in einer digitalisierten Welt bleibt der persönliche Austausch entscheidend für wirtschaftlichen Erfolg.

23. Okt 2025

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Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.