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28. Sep 2023

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Gesellschaft

Gesunde Innovationen

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Mikhali Nilov / pexels

Wie Künstliche Intelligenz, Augmented und Virtual Reality, das Internet der Dinge und moderne Kommunikationslösungen das Gesundheitswesen revolutionieren.

Innovative Technologien optimieren Prozesse im Gesundheitswesen, verbessern die Kommunikation und ermöglichen präzisere Diagnosen, maßgeschneiderte Therapien sowie smarte Rehabilitation. Technologien wie Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge (IoT), Cloud Computing und Advanced Analytics werden zunehmend in bestehende medizinische Prozesse eingeführt und treiben Anwendungen wie Patientenfernüberwachung, personalisierte Medizin, Assistenzsysteme, Wearables oder die medizinische Online-Beratung voran.

So ermöglichen moderne Kommunikationslösungen im Bereich der Telemedizin Diagnostik, Therapie und Monitoring über räumliche Distanzen hinweg. Insbesondere das Telemonitoring für chronisch erkrankte Menschen gewinnt an Bedeutung. Mittels Apps, Smart Clothes oder anderer Geräte vernetzen sich beispielsweise Herzinsuffizienz- oder Diabetes-Patienten mit ihrer Praxis, so dass deren Gesundheitsdaten jederzeit in Echtzeit an den Arzt übertragen werden. Dieser überwacht Vitaldaten wie Gewicht, Blutdruck oder Herzfrequenz und schickt seinen Patienten gegebenenfalls Erinnerungen zur Medikamenteneinnahme oder Rückmeldungen zu Therapiemethoden. Bei lebensbedrohlichen Zuständen werden die Mediziner automatisch alarmiert, so dass sie schnell lebensrettende Hilfen veranlassen können. Auch zur Selbstüberwachung chronisch Erkrankter existieren bereits viele innovative digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) in Form von Wearables oder Apps. 

Als Schlüsseltechnologie der Zukunft feiert Künstliche Intelligenz insbesondere in der Diagnostik große Erfolge, indem sie dafür sorgt, dass Krankheiten früher und präziser erkannt werden.

Als Schlüsseltechnologie der Zukunft feiert Künstliche Intelligenz insbesondere in der Diagnostik große Erfolge, indem sie dafür sorgt, dass Krankheiten früher und präziser erkannt werden. So ermöglicht sie beispielsweise die Früherkennung von Demenz mit einer Genauigkeit von bis zu 90 Prozent. Bei Brustkrebs bietet KI nicht nur Früherkennung, sondern auch eine passgenaue Therapie, indem sie beispielsweise prognostizieren kann, wie Patientinnen auf eine Chemotherapie reagieren werden. Auch Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) halten zunehmend Einzug in die Gesundheitstechnik. Neben der Schulung von medizinischem Fachpersonal können AR-/VR-Anwendungen mit interaktiven Feedback-Elementen und KI-Methoden zudem für die Diagnose und Behandlung verschiedenster Krankheiten eingesetzt werden. So wird VR beispielsweise für Orientierungstests zur Erkennung der Alzheimer-Krankheit genutzt oder um Phobien zu behandeln. AR wie VR können Patienten auch dabei unterstützen, von Hirnverletzungen zu genesen.

Auch Robotergestützte Verfahren krempeln die Chirurgie, die Pflege als auch die Rehabilitation um. So unterstützen beispielsweise mobile Therapieroboter oder spezielle Wearables bei Beeinträchtigungen der Körperbewegung oder Sinneswahrnehmungen nach einer Erkrankung. In Form verschiedenster Assistenzsysteme leistet Servicerobotik schon jetzt einen entscheidenden Beitrag zur Unterstützung der körperlichen Mobilität oder bei pflegerischen Routinetätigkeiten.

Unter diga.bfarm.de listet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sämtliche erstattungsfähige digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) wie Apps oder browserbasierte Anwendungen auf, welche von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet werden können, um bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten zu unterstützen.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.