29. Dez 2025
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Gesundheit
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: Annie Spratt/unsplash
Wenn der Arzttermin in weite Ferne rückt, bieten Selbsttests für zuhause erste Anhaltspunkte. Einen Termin beim Arzt ersetzen sie dennoch nicht.
Für Kassenpatientinnen wird es zunehmend schwieriger, bei akuten gesundheitlichen Beschwerden kurzfristig einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen. Ganz gleich, ob die Beschwerden gynäkologischer, gastroenterologischer oder urologischer Natur sind, Wartezeiten von mehreren Wochen oder Monaten sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Wenn nicht feststeht, woher Bauch- und Kopfschmerzen stammen, ob sich eine Blasenentzündung anbahnt oder ob eine Schwangerschaft besteht, können Unsicherheit und Angst steigen.
Gesundheitstests sind deshalb oftmals das Mittel der Wahl, um einen ersten Anhaltspunkt über eine mögliche Erkrankung zu erhalten. Sie ermöglichen es, Anzeichen einer Erkrankung schnell, unkompliziert und diskret abklären zu lassen – ohne lange Wartezeiten und direkt im eigenen Umfeld. Die Bandbreite der verfügbaren Tests ist groß und reicht von Vorsorgeuntersuchungen über Infektionskrankheiten bis hin zu Themen wie Fruchtbarkeit oder hormonellen Veränderungen.
Wann beginnt ein Mangel an Vitamin B oder D? Viele Menschen wissen beispielsweise nicht, dass sie sofort Vitamin B zuführen müssen, sobald sie ihren Fleischkonsum reduzieren. Oder, dass Müdigkeit auf einen Vitamin D- und/oder Eisenmangel – oder auf eine Entzündung im Magen-Darm-Trakt – zurückzuführen sein kann. Spezielle Tests für zu Hause messen spezifische Marker im Blut oder Stuhl und liefern innerhalb kurzer Zeit eine erste Einschätzung, ob ein Defizit vorliegen könnte. Beschwerden wie Müdigkeit, Haarausfall oder Konzentrationsschwäche können so besser eingeordnet werden.
Die Infektionsdiagnostik spielt in der Selbsttestung eine wichtige Rolle.
Die Infektionsdiagnostik spielt in der Selbsttestung eine wichtige Rolle. So können Tests für Helicobacter pylori im Stuhl beispielsweise einen Hinweis auf eine akute Mageninfektion geben, die Magenschmerzen, Blähungen oder Übelkeit verursachen kann. Auch der Vaginalpilztest erlaubt eine schnelle Einschätzung, ob sich Candida-Antigene angesiedelt haben und eine Pilzinfektion vorliegen könnte.
Für Harnwegsinfektionen stehen Teststreifen zur Verfügung, die typische Marker wie Blut, Nitrit, Leukozyten oder Protein im Urin erfassen. Viele Selbsttests liefern auch Hinweise auf hormonelle Veränderungen. So misst der Schilddrüsen-Schnelltest den TSH-Wert und kann eine mögliche Unterfunktion der Schilddrüse erkennen. Für Frauen in den Wechseljahren bietet ein Menopause-Test die Möglichkeit, erhöhte FSH-Werte nachzuweisen, die auf den Beginn dieser intensiven Veränderung im Leben hindeuten können.
Auch im Bereich der Reproduktionsmedizin leisten Selbsttests inzwischen wertvolle Dienste. So ermöglicht ein Spermientest Männern, die Konzentration ihrer Spermien zu überprüfen – ein wichtiger Faktor bei unerfülltem Kinderwunsch. Andererseits können Schwangerschafts-Frühtests bereits Tage vor dem Ausbleiben der Periode das Schwangerschaftshormon hCG im Urin nachweisen. Gesundheitstests für zu Hause ersetzen keine ärztliche Diagnose, können aber ein Instrument sein, um die eigene Gesundheit besser zu verstehen und frühzeitig zu reagieren.
Gesundheitstests für zu Hause ersetzen keine ärztliche Diagnose, können aber ein Instrument sein, um die eigene Gesundheit besser zu verstehen und frühzeitig zu reagieren.