30. Dez 2024
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Gesundheit
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: Paul Siewert /unsplash
Wie Haare und Kopfhaut gesund durch den Winter kommen, Spliss vorgebeugt wird und wann Silikone sinnvoll sind, verrät Friseurmeister Dejan Garz im Interview.
Dejan Garz, Friseurmeister und Produktentwickler
Was ist Spliss und wie bekommt man ihn weg?
Spliss bedeutet ganz grob beschrieben erstmal nur, dass sich das Haar in der Spitze teilt. Wenn es schlecht läuft, arbeitet sich diese Teilung am Haar hoch. Weg bekommt man Spliss tatsächlich nur mit der Schere durch das Abschneiden der gesplissten Haarspitzen. Splissschnitte machen in meinen Augen nur dann Sinn, wenn der Friseur die Haare ganz genau abteilt und wirklich genau das gesplittete Haar sucht, findet und abschneidet. Von Techniken wie Eindrehen der Haare oder Geräten wie Trimmern rate ich ab.
Je geschmeidiger ein Haar ist, desto weniger kann es brechen.
Okay, also Spliss am besten vorbeugen – und wie?
Also erst einmal halten wir natürlich alle Basics ein: Shampoo immer nur auf die Kopfhaut auftragen, immer einen Conditioner, sprich Spülung, benutzen und danach ein Leave-in-Haarpflegeprodukt. Die beiden Letzteren kommen nur auf die Längen und Spitzen. Der Conditioner macht die Haare schön weich und glänzend und schließt die Schuppenschicht. Das Leave-in pflegt und schützt. In einem guten Produkt ist dann auch alles drin: Hitze- und UV-Schutz, Weichmacher, Feuchtigkeitsspender und idealerweise hochwertige Silikone. Diese ummanteln das Haar, sodass quasi weniger an der Schuppenschicht gerieben wird und das Haar grundsätzlich geschmeidiger und stabil bleibt. Je geschmeidiger ein Haar ist, desto weniger kann es brechen.
Benötigt das Haar im Winter mehr Pflege als diese drei Basics?
Das wäre schon gut, insbesondere unter dem Aspekt Spliss-Prävention. Trockene Heizungsluft drinnen, kalte Luft draußen sowie Mützen und Schals stressen die Haare. Da ist Haaröl eine gute Option. Jeden Abend eine kleine Portion in die Spitzen geben, auch für die Nachtfrisur. Oder vor dem Gang nach draußen mit Schal in die Nackenhaare. Auch die Kopfhaut freut sich im Winter über eine Extraportion Pflege.
Warum und wie?
Wegen des transepidermalem Wasserverlusts, durch den der Haut Feuchtigkeit entzogen wird. Das gilt auch für die Kopfhaut, die im Winter grundsätzlich belasteter ist als in anderen Jahreszeiten. Sanfte chemische Peelings lösen abgestorbene Hautzellen von der Kopfhautoberfläche, beugen Schuppen vor, reduzieren Entzündungen und fördern die natürliche Zellerneuerung. Spezielle Tinkturen und Seren regulieren die Talgproduktion, versorgen die Kopfhaut mit Feuchtigkeit und die Haarfollikel mit Nährstoffen. Um die Nährstoffe dort gut hinzubringen, lässt sich die Durchblutung der Kopfhaut mit einer Kopfmassage aktivieren. Zum Beispiel bei der Haarwäsche – mit den Fingerspitzen oder Massagebürsten aus Silikon.
Was halten Sie von natürlichen Pflegeprodukten?
Die sind okay, aber nicht für jede Haarstruktur. In naturbelassenen, quasi „jungfräulichen“ Haaren, die noch nie gefärbt, blondiert oder dauergewellt wurden, funktionieren sie. Sobald aber Chemie verwendet wurde, muss meiner Meinung nach die Haarstruktur chemisch aufgebaut werden. Hier gibt es tolle pflegende Stoffe. Da ich aktuell eigene Produkte formuliere, bin ich noch intensiver in das Thema Inhaltsstoffe eingetaucht und habe mein Wissen weiter vertieft. Im März werden meine ersten eigenen Produkte erscheinen.
Neben entsprechender Haarpflege und Schutz vor UV-Licht sollte man darauf achten, die Haare nicht mit zu heißem Wasser zu waschen und heiß zu föhnen. Auch regelmäßiger Gebrauch von Glätteisen oder Lockenstab, chemisches Haarfärben sowie Dauerwellen erhöhen das Spliss-Risiko. All diese Maßnahmen entziehen den Haaren Feuchtigkeit und bewirken, dass sich die Haarspitzen bei Reibung leichter spalten.
Instagram: dejangarz