22. Jun 2021
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Gesellschaft
Journalist: Armin Fuhrer
Innovationen bei den Materialien ermöglichen Möbel, die sowohl langlebig als auch ästhetisch sind, erklärt Lutz Dietzold, CEO German Design Council.
Der Ruf nach Nachhaltigkeit ist zwar überall präsent, aber für die Möbelindustrie besteht noch eine Menge Nachholbedarf. Das Ziel ist ein sehr komplexes: Nachhaltig zu produzieren ist ein Widerspruch in sich, aber wir sehen beständig neue Materialinnovationen, die bei um-weltschonendem Ressourceneinsatz qualitativ hochwertige Möbel ermöglichen, die Langlebigkeit und Ästhetik vereinen.
Das fängt bei formalen Kriterien an, wie schadstofffreie Herstellung mit recyclingfähigen oder besser noch bereits recycelten Materialien, und Verzicht auf Verbundstoffe, die sich später nicht mehr trennen und daher nicht recyceln lassen. Nachhaltigkeit ist aber mehr als Materialwahl im Herstellungsprozess. Ergonomie und Benutzerfreundlichkeit, Qualität und zeitloses Design entscheiden letztlich über die Lebensdauer. Und das nachhaltigste Möbel ist das mit dem längsten Lifecycle. Designikonen, die an Wert gewinnen und über Generationen im Kreislauf bleiben, sind in Sachen Ökobilanz konkurrenzlos.
Konsumenten legen Wert auf die Verwendung von natürlichen und umweltfreundlichen Materialien, dazu gehört natürlich auch Holz. Zudem ist Massivholz langlebig und enthält keine Schadstoffe. Aber Naturmaterialien sind begrenzte Ressourcen, weshalb wir aktuell viele Materialinnovationen beobachten können, die gerade aus Verzicht auf Holz ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.
Premiummarken im Möbeldesign sind Benchmarks, wenn es um die Anforderungen an nachhaltiges Design geht. Da steckt unglaublich viel Produktions- und Material-Know-how in den Prozessen, das hinterher im Produkt erlebbar wird und dazu führt, dass so ein Möbel lange im Gebrauch bleibt.