24. Dez 2021
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Gesundheit
Journalist: Kirsten Schwieger
Moderne Wohnformen ermöglichen Senioren ein höchstmöglich selbstbestimmtes Leben mit sozialem Austausch und anpassbaren, professionellen Pflegeleistungen.
Nicht immer ist ein Lebensabend in den vertrauten vier Wänden möglich. Manchmal auch gar nicht gewünscht – wenn das Haus zu groß und einsam oder barrierefreie Umbauten nicht möglich sind. Selbst wenn Angehörige die Senioren unterstützen, steht eine drohende Pflegebedürftigkeit mit zunehmendem Alter immer im Raum. Ist pflegerische Unterstützung nötig, stößt eine ambulante Pflege ohne helfende Angehörige schnell an ihre Grenzen.
Eine interessante Wohnform für noch nicht pflegebedürftige Senioren ist das Konzept des betreuten Wohnens, auch Service-Wohnen genannt. In solchen Einrichtungen leben Best Ager selbstbestimmt in meist barrierefreien Wohnungen oder Apartments, oft mit ihren eigenen Möbeln. Auch vollmöblierte Suiten, Apartments oder sogar kleine, freistehende Häuschen sind anbieterabhängig möglich. Einfache Dienstleistungen wie Einkaufen, Reinigung von Wohnung und Wäsche können wahlweise dazu gebucht werden. Ebenso wie ein Essensdienst auf Rädern, wenn die Einrichtung keine eigene Voll- oder Halbverpflegung anbietet. Oft werden auch wöchentliche Gemeinschaftsessen in dazugehörigen Gemeinschaftsräumlichkeiten angeboten. Ein Hausnotrufsystem, Besuchsdienste und andere Gemeinschaftsaktivitäten runden das Konzept des Service-Wohnens ab. Die verschiedenen Möglichkeiten der Alltagshilfe auf Abruf ermöglichen den Bewohnern ein selbstbestimmtes Leben mit sozialem Austausch in einem privaten und altersgerechten Wohnumfeld. Allein oder gemeinsam mit dem Partner, im In- oder Ausland.
Manche Einrichtungen des betreuten Wohnens sind an Pflegeheime auf demselben Gelände angeschlossen. Mit dem Vorteil, dass die Bewohner im Falle zunehmender Pflegebedürftigkeit professionelle pflegerische Hilfe in Anspruch nehmen können. Sie können dann in ihren betreuten Wohnungen bleiben und müssen nicht ins Pflegeheim. Sollte doch eine vollstationäre Pflege nötig werden, beispielsweise wenn kurzfristige medizinische Intervention nötig ist, können die Senioren in der Regel in das dazugehörige Pflegeheim übersiedeln. Eine langwierige Suche nach einem freien Pflegeheim-Platz und das Verlassen der gewohnten Umgebung bleibt ihnen in diesen Fällen erspart.
Auch Pflegeheime orientieren sich heutzutage an dem Konzept der Hausgemeinschaft mit größtmöglicher Normalität. In der Regel leben deren Bewohner in einem wohnungsähnlichen Umfeld in der Gemeinschaft anderer Senioren. Das Pflegepersonal dieser stationären Einrichtungen bietet rund um die Uhr Betreuung und medizinische Versorgung sowie schnelle Hilfe im Notfall. Beschäftigungsmöglichkeiten sowie organisierte Freizeitaktivitäten sorgen für Abwechslung und soziale Kontakte. Abhängig vom Pflegegrad übernimmt die Pflegeversicherung einen Anteil der Kosten.
Es bleibt aber immer ein nicht unwesentlicher Eigenanteil. Pflegeheime im Ausland können mitunter eine günstigere Kostenstruktur aufweisen. Seniorenstifte und -residenzen bieten neben den üblichen Service- und Betreuungsangeboten meist eine luxuriösere Ausstattung oder sogar hotelähnlichen Service – zu entsprechenden Preisen.