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18. Dez 2020

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Gesundheit

Gut für die Bewegung

Journalist: Armin Fuhrer

Es ist ein Trend, der offenbar nicht zu brechen ist: Immer mehr Menschen schaffen sich kleine Geräte, sogenannte Fitnesstracker, an, mit denen sie ihre Gesundheit, ihre Mobilität und ihre Fitness im Auge behalten möchten. Sie werden als Smartwatch am Handgelenk wie eine Armbanduhr getragen und es genügt ein kurzer Blick, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Gemessen und angezeigt werden beispielsweise die Zahl der zurückgelegten Schritte, die Dauer der Bewegung und der Kalorienverbrauch.

Studien haben ergeben, dass Nutzer solcher Wereables sich mehr bewegen. So ergab beispielsweise die Untersuchung ei-nes US-amerikanischen Forschungsteams unter der Leitung von Professor Josée Porier aus dem Jahr 2016, dass sich die Probanden, die mit einem Fitnesstracker ausgestattet waren, durchschnittlich 309 Schritte mehr zurücklegten, als die Probanden ohne Tracker. Bei Probanden, die ihre Aktivitäten zusätzlich aufzeichneten, waren es sogar 970. Die Forscherinnen und Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass eine solche Steigerung der Bewegung die Gesundheit Erwachsener entscheidend beeinflussen kann. 

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie sich jeden Tag zu wenig bewegen – mit Folgen für die Gesundheit. Wer seineSchritte mit einem Fitnesstracker zählt, wird auf das Problem aufmerksam und kann etwas dagegen tun. Zum Beispiel kann man für sich selbst ein bestimmtesMinimum an Schritten festlegen. Hat man dieses Ziel noch nicht erreicht, kann man vielleicht am Abend noch eine Runde um den Block gehen oder einen Teil des Weges vom Büro nach Hause laufen. Immerhin 81 Prozent der Probanden, die an der oben erwähnten Studie teilnahmen, waren der Ansicht, dass sie sich mit einem Tracker mehr bewegen als ohne. Wer es sportlicher mag als „nur“ gemütlich zu gehen, kann natürlich seinen Tracker auch zum Joggen nutzen, sich Ziele setzen und zu neuen Anstrengungen anspornen – und dabei stets die eigenen Leistungen im Blick haben. Man sollte aber immer auf dem Schirm haben, dass die Angaben der Tracker Annäherungswerte sind – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Fitnesstracker ermöglichen aber nicht nur die Kenntnis des eigenen Bewegungslevels, sondern bieten auch die Möglichkeit, den eigenen Schlaf zu messen und das Schlafverhalten zu überwachen. Und schließlich verfügen sie auch über Features für die Optimierung der Ernährung. Teurere Modelle können auch andere Werte wie beispielsweise den Blutsauerstoff anzeigen.

Die Nutzung von Fitnesstrackern kann allerdings auch problematisch werden. Wer es mit der Nutzung übertreibt, kann sich auch abhängig machen. Sein Leben bestimmen lassen sollte aber man nicht von ihnen. Aber grundsätzlich sind Fitnesstracker eine gute Sache, die helfen, Gesundheit und Fitness zu fördern.

24. Sep 2025

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Gesundheit

Bunt ist frauengesund – mit Dr. Silja Schäfer

![SiljaSchäfer_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Silja_Schaefer_online_b0806d2908.jpg) ```Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin``` **Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?** Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist. **Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?** Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch. **Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?** Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch. >Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. **Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?** In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.