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15. Nov 2024

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Gesundheit

Healthfood im Winter – mit Dr. Anne Fleck

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Asja Caspari, Oleksandr P/pexels

Doc Fleck verrät, was der Körper im Winter besonders braucht, wo er es herbekommt und wie der Winterjapper nach Süßem gesund gestillt werden kann.

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Dr. Anne Fleck, Internistin und Ernährungsexpertin

Welche Nährstoffe braucht der Körper im Winter besonders, um das Immunsystem zu stärken?

Eine größere Infektanfälligkeit aufgrund von Kälte und trockener Schleimhäute durch geheizte Innenräume lässt sich gut mit dem Trio Vitamin B, C und Zink abfedern. Auch Omega-3 Fettsäuren und die Vitamine E und A zahlen auf eine gute Schleimhautgesundheit ein. Da die meisten Immunzellen im Darm sitzen ist auch eine gute Versorgung mit Ballaststoffen wichtig. Auch antioxidativ wirkende Mineralien wie Eisen und Selen sind wichtig für das Immunsystem.

In welchen saisonalen Lebensmitteln sind diese enthalten?

Zum Beispiel in Kohlgemüse, der Winterklassiker schlechthin. Das kalorienarme Blattgemüse verfügt über jede Menge Vitamin C und A sowie Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium und Magnesium. Auch Knollen- und Wurzelgemüse sind voller Vitamine, Magnesium und Aminosäuren. Karotten, Rote Beete oder Zwiebeln beispielsweise punkten überdies mit sekundären Pflanzenstoffen, also Antioxidantien. Auch Ballaststoffe lassen sich wunderbar über Gemüse, Kräuter, Gewürze und zuckerarme Obstsorten zuführen. Aufpeppen lassen sich diese mit ebenfalls ballaststoffreichen Flohsamenschalen, Kernen, Samen und Nüssen – letztere liefern meist noch viele ungesättigte Fettsäuren. Auch Weizenkeimöl ist ein toller Omega-3-Lieferant.

Auch Knollen- und Wurzelgemüse sind voller Vitamine, Magnesium und Aminosäuren. Karotten, Rote Beete oder Zwiebeln beispielsweise punkten überdies mit sekundären Pflanzenstoffen, also Antioxidantien.

Es gibt ja diverse Wintersalate – wie sieht es damit aus oder sollten im Winter besser warme Mahlzeiten bevorzugt werden?

Salate wie Feldsalat, Chicorée und Radicchio sind tolle Lieferanten von Vitamin C und A, Kalium, Kalzium und Folsäure. Unabhängig von der Jahreszeit empfehle ich Rohkost besser nicht am Abend zu verzehren, weil sie schwer verdaulich ist. Bei sehr kalten Außentemperaturen ist es tatsächlich empfehlenswert auch warm zu essen. Fast noch wichtiger als der Kochprozess ist das Wärmeverhalten von Lebensmitteln im Körper. Die jahrtausendealte Lehre der traditionellen chinesischen Medizin unterscheidet zwischen den Körper wärmenden und auskühlenden Lebensmitteln. Während Gurke und Tomate eher auskühlen sind Fenchel, Ingwer, Chili oder auch Lammfleisch das perfekte, wärmende Winterfood. Eine schöne Wintersuppe mit vielleicht Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln und Chili als Immunbooster ist also eine gute Idee. Auch warme Getränke sind prinzipiell besser für die Schleimhaut.

Unabhängig von der Jahreszeit empfehle ich Rohkost besser nicht am Abend zu verzehren, weil sie schwer verdaulich ist.

In den Wintermonaten ist die Produktion des Glückshormons Serotonin vermindert – wie lässt sich der daraus folgende Japper nach Süßem gesund befriedigen?

Zum Beispiel mit einem leckeren Bratapfel mit ein paar schönen Gewürzen und einem kleinen Klecks Butter oder einer Energiekugel aus Nüssen, Samen und Trockenobst. Auch eine selbstgemachte, heiße Schokolade mit nicht zu viel Zucker macht glücklich. Ich bin kein Freund von Verboten oder Dogmen. Der Winter ist ja auch die Zeit, wo man gesellig und gemütlich zusammenkommt. Kleine Sünden sind auch mal erlaubt, deren Menge und Frequenz sollte nur nicht übertrieben werden. Regelmäßigem Heißhunger nach Süßem sollte man allerdings auf den Grund gehen und den Zuckerstoffwechsel testen. Ich persönlich bin ein großer Fan von Bitterstoffen, die man sowohl vorbeugend als auch gezielt bei Heißhunger einsetzen kann, um den Blutzucker stabil zu halten. Einfach mit einem Bitterspray auf die Zunge sprühen.

Fakten:

„Viele Menschen verzeichnen sogar im Sommer einen Mangel an Vitamin D. Deswegen ist es wichtig, diesen Status nicht nur im Winter zu kontrollieren und individuell zu substituieren. Von einer unkontrollierten Einnahme rate ich eher ab. Außerdem empfehle ich, auf vertrauenswürdige Hersteller zu achten, die wirklich Reinsubstanzen anbieten.“

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.