Diesen Artikel teilen:

15. Nov 2024

|

Gesellschaft

Ich bin für Dich da

Journalist: Katja Deutsch

|

Foto: Julia M Cameron/pexels

Wie wir in der Weihnachtszeit wieder zurück zu Spiritualität, Glück und Nächstenliebe finden können – gemeinsam.

Die Weihnachtszeit wird für viele Menschen immer mehr von Stress und Konsum bestimmt. Dieses Jahr kann es anders werden: Geschenke frühzeitig besorgen, Einkaufslisten erstellen, haltbare Lebensmittel auf Vorrat einkaufen, Veranstaltungen auch mal absagen. Das hilft, durchzuatmen. Und es macht das Unglaubliche möglich, nämlich die Wochen vor dem wichtigsten christlichen Fest wirklich zu genießen und zurückzufinden zu Spiritualität, Freude und Nächstenliebe – den Eigenschaften, die an Weihnachten eigentlich im Vordergrund stehen sollten.

Streng genommen beginnt diese Zeit der Spiritualität und Nächstenliebe nicht erst mit dem Advent, sondern bereits am 11. November, dem Martinstag. In vielen Ländern wird er zu Ehren des Heiligen Martin von Tours gefeiert. Der römische Soldat Martin, der später Mönch und sogar Bischof von Tours wurde, hat die erste überlieferte Tat großer Nächstenliebe vollbracht, als er an einem kalten Wintertag im vierten Jahrhundert nach Christus einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels gab. Die von einem Reiter angeführten Martinsumzüge mit ihren warm leuchtenden Laternen erinnern uns jedes Jahr daran, wie Martin Licht und Barmherzigkeit in die kalte Welt brachte.

Nächstenliebe ist auch Frauenliebe, Freundinnenliebe, Mutterliebe.

Wer Hektik minimiert und bewusst Ruhezeiten in den Alltag einbaut, wer in die Gesichter seiner Lieben schaut statt auf einen Bildschirm, stärkt Zusammenhalt und Vertrauen und schafft Entspannung vom Schul- und Arbeitsstress. Gemeinsam musizieren, Plätzchen backen, Weihnachtsschmuck basteln, Wohnung, Garten und Balkon weihnachtlich schmücken, aufräumen, alles schön verpacken, Karten schreiben, ein mehrtägiges Weihnachtsmenü zubereiten – all das sind schöne und besinnliche Momente, die ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Wenn aber viele Mütter unter dem Weihnachtsbaum vor Erschöpfung zusammenbrechen, dann deshalb, weil sie all die schönen Dinge, über die sich alle freuen, alleine machen. Nächstenliebe ist auch Frauenliebe, Freundinnenliebe, Mutterliebe. Gemeinsam macht auch die viele Arbeit in der Vorweihnachtszeit viel mehr Spaß!

In der Weihnachtszeit geht es aber auch darum, nicht nur für die engsten Mitmenschen da zu sein, sondern für die Gemeinschaft als Ganzes. Jede Form der Unterstützung, sei es materiell, emotional oder einfach durch Freundlichkeit im Alltag, kann einen positiven Unterschied machen.

„Miteinander“ ist das Motto, das alles im Leben verändern kann.

Wer materiell gut gestellt ist, kann karitativen Einrichtungen Geld oder Sachspenden zukommen lassen. Auch Blut spenden kann fast jeder. Gerade in der Urlaubszeit fehlt es oft an Blutkonserven und eine Blutspende kann unmittelbar Leben retten. Auch Zeit zu spenden ist eine schöne Sache: Besuche im Pflegeheim, im Krankenhaus, bei Geflüchteten, Mithilfe bei der Tafel oder beim Wärmebus bringen Licht und Freundlichkeit in das Leben oft sehr einsamer und verzweifelter Menschen. Manche Familien laden auch einsame Menschen, die vielleicht keine Angehörigen mehr haben, an Heiligabend zu sich nach Hause ein. Auch das Gebet für Menschen in Not ist eine stille, aber wirkungsvolle Form der Nächstenliebe. „Miteinander“ ist das Motto, das alles im Leben verändern kann. Gemeinsam schöne Momente erleben und zusammen Sinn stiften ist so viel wertvoller als nur unbedacht teure Konsumgüter zu verschenken.

23. Okt 2025

|

Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

|

Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.