3. Jul 2019
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Gesellschaft
Journalist: Jörg Wernien
Weiterbildung in Unternehmen bringt Arbeitgeber wie Arbeitnehmer in eine Win-win-Situation.
Die Schnelllebigkeit und der permanente Wandel in unserer Zeit machen auch nicht vor Fachwissen Halt. Was gestern noch Usus war, kann heute schon ineffektiv und überholt sein. Darum ist eine regelmäßige Weiterbildung bei den eigenen Mitarbeitern durchaus eine Investition, die sich nachhaltig auswirkt und langfristig lohnt. Zwar scheut mancher Arbeitgeber die mit den Schulungen verbundenen Beeinträchtigungen in Betriebsabläufen, Kundenverkehr oder Produktion und fürchtet zudem noch das Abwerben seiner geschulten Mitarbeiter mit höherer Qualifikation. Doch Studien zu Folge überwiegen die Vorteile weiterbildender Maßnahmen auf beide Seiten. Im Schnitt geben engagierte Arbeitgeber etwas über 1.000 Euro im Jahr pro Mitarbeiter aus, bei Führungskräften kann das aber auch schon bis weit über das Doppelte sein. Im Prinzip haben Unternehmen zwei Möglichkeiten für Weiterbildungsmaßnahmen: Entweder ein inhaltlich maßgeschneidertes, firmenspezifisches und internes Schulungskonzept anzubieten oder eine externe Weiterbildung auszuwählen, in der ein überbetrieblicher Erfahrungsaustausch im Vordergrund steht.
Karriereinteressierte Arbeitnehmer wählen ihre Arbeitgeber danach aus, inwieweit sie die Berufsziele mit dessen Unterstützung erreichen können. Schließlich wollen sie durch Förderung einen höheren Stellenwert im Betrieb einnehmen und damit bessere Chancen auf eine spätere Beförderung bekommen. Ebenso profitiert eine Firma davon, wenn ein geschulter Mitarbeiter es im Berufsalltag durch seine neu erworbenen Kompetenzen leichter hat und sich besser auf die permanenten Veränderungen einstellen kann.
Keine Frage, wer wettbewerbsfähig sein will, braucht gute Fachkräfte mit aktuellem Know-how in seiner Firma. Gegen den allgemeinen Fachkräftemangel ist es daher ein gutes Mittel, das eigene Potenzial im Betrieb zu nutzen und sich zu den Abläufen des Geschäfts passend fortzubilden. Die höhere Arbeitszufriedenheit und verbesserte Mitarbeiterbindung steigern die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft des eigenen Unternehmens. Das wiederum wird auch vom äußeren Umfeld eines Betriebs wahrgenommen und steigert so seine Attraktivität auch als Arbeitgeber.
Besonders entscheidend ist der Weiterbildungsfaktor bei Führungskräften. Hier geht es um Fähigkeiten, die über das primär erlernte Fachwissen hinausgehen, die sogenannten Soft Skills. Darunter versteht man personale, methodische und soziale Kompetenzen. Diese werden oft als selbstverständlich vorausgesetzt, doch müssen sie genauso erlernt werden, wie Hard Skills. Soziale Fähigkeiten sind unabdingbar für Führungspositionen. Studien belegen, dass die Qualität der Führung Einfluss auf die Zufriedenheit, Leistung und Gesundheit der Mitarbeiter hat. Mangelnde Führungskompetenzen von Vorgesetzten können Grund für Kündigungen talentierter Mitarbeiter sein. Dem zu Folge wirken die Maßnahmen zur Weiterbildung der Belegschaft nicht nur auf den Einzelnen, sondern stärken und sichern letztendlich das gesamte Unternehmen in seinem Fortbestand.