21. Feb 2019
|
Gesellschaft
Journalist: Susanne Braun-Speck
Der Strombedarf wächst stetig und damit der Bedarf nach ökologisch und ökonomischer Energiegewinnung, aber: Die Netzinfrastruktur hinkt hinterher und notwendige Speichertechnologien fehlen. Deshalb kann die Windenergie aus dem Norden, kaum in den Süden transportiert werden. Doch auch in den Wäldern Süddeutschlands können Windkraftanlagen (WEA) gebaut werden.
Wie die Grafik mit Daten der Bundeswaldinventur des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zeigt, ist der deutsche Waldbestand im Süden des Landes deutlich größer als im Norden. Die Flächen von Hessen und Rheinland-Pfalz bestehen zu 42 Prozent aus Wald. In Schleswig-Holstein sind es lediglich elf Prozent.
Von den deutschen Wäldern sind 48% Privateigentum – eine Monetarisierung ist für die Waldbesitzer interessant.
Und was sagen Natur- und Umweltschutz dazu? Vor allem intensiv forstwirtschaftlich genutzte Wälder kommen für WEA infrage; Fichten- und Kiefernforste können zum Beispiel geeignet sein. Weitere Kriterien für die Eignung können insbesondere Wälder sein, die einen ausreichenden Abstand zu Siedlungen sowie bereits bestehende Infrastrukturen (hoher Erschließungsgrad, geeignetes Wegenetz, Leitungen) aufweisen. (Quelle: Bundesamtes für Naturschutz).
Wie die Auswirkungen auf Wald- und Tierwelt sind, ist bisher wenig erforscht. In erster Linie stellt sich die Frage, ob Vogelflugschneisen und Fledermausrouten beeinträchtigt werden können, und wie die Thermik sowie Brutstätten in den Baumwipfeln beeinflusst werden. Allerdings spricht sich auch Greenpeace dennoch für Windenergie-Anlagen in Wäldern aus. Solche, die keine Schutz- oder Erholungswälder sind, können umweltschonende und bürgerfreundliche Flächen für WEA´s sein. Deren Planung stellt allerdings aus logistischer und technischer Sicht eine besondere Herausforderung dar.