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16. Mär 2023

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Gesundheit

In Balance

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Emma Simpson/unsplash

Kleine, individuelle Auszeiten beugen mentaler Überlastung und Reizüberflutung vor und stärken die körperliche wie psychische Gesundheit.

Unzählige Umweltreize, Stress und alltägliche Probleme prasseln von allen Seiten auf Menschen jeden Alters ein. Schon Babys leiden unter Reizüberflutung, in der Schulzeit ist dann zusätzlich Leistungsdruck oft ein Thema. Vom Stress durch Social Media & Co. ganz zu schweigen: Das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen, kann immens kräftezehrend sein. Ein „zu viel“ dieser negativen Einflüsse von außen schwächt die physische wie psychische Gesundheit. Rechtzeitig darauf reagieren und dem entgegensteuern, lässt sich mit dem Prinzip der Selbstfürsorge: Ein achtsamer Umgang mit sich selbst entspannt Körper und Geist und beugt mentaler Überlastung sowie Reizüberflutung vor.

„Me-Time“, englisch für „Ich-Zeit“, ist ein wesentlicher Bestandteil von Selbstfürsorge. Sich bewusst Zeit für Dinge nehmen, die einem guttun, kann die verschiedensten Ausprägungen haben: Ein wohltuendes Bad, eine Entspannungsübung oder Meditation, ein Spaziergang im Wald oder einfach nur in einem guten Buch zu versinken. Doch Me-time besteht nicht nur aus solch kleinen, privaten Wellness-Inseln, sondern kann auch eine soziale Komponente haben. Sich bewusst Zeit für einen lieben Menschen zu nehmen oder soziale Verantwortung zu übernehmen, zahlt ebenfalls positiv aufs mentale Wohlbefinden ein. Von Quality Time mit dem Kind beispielsweise profitieren beide Parteien gleichermaßen. Wichtig für diese bewussten Auszeiten ist, dass sie regelmäßig stattfinden und dass vorher sämtliche Störquellen eliminiert werden. Digital Detox ist hierbei das Zauberwort. Bewusst abzuschalten bedeutet in Zeiten von Social Media, Push-Nachrichten & Co. ganz klar: Handy, PC und Tablet haben für einen bestimmten - vorab definierten - Zeitraum wirklich Pause. Dieser bewusste, zeitweilige Verzicht kann darüber hinaus ein guter Einstieg sein, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren und nachhaltig zu verändern.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.