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8. Jul 2019

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Lifestyle

Intoleranzen & Unverträglichkeiten

Journalist: Katja Deutsch

Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall – ist es eine Unverträglichkeit? Treten die Beschwerden häufig auf, sollten Sie sich testen lassen

Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz tritt meistens im Jugend- und Erwachsenenalter auf, wenn sich der Darm umstellt. Nimmt man mehr Milchzucker auf, als die Laktase spalten kann, bleibt Milchzucker im Darm und kann Beschwerden wie starke Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen, aber auch Verstopfung. Laktose ist in allen Milchprodukten enthalten, oftmals auch in Wurst- und Backwaren. Parmesan und andere Käsesorten mit langem Reifeprozess wie alter Gouda enthalten keine Laktose mehr und werden meist gut vertragen. Käse, Joghurt, Sahne und Milch werden mittlerweile auch in Supermärkten ausreichend laktosefrei angeboten. Übrigens enthalten auch Ziegen-, Schafs- und Stutenmilch Laktose und in Kondensmilch ist ihr Anteil sogar doppelt so hoch wie in handelsüblicher Kuhmilch. Alternativ können bei Unverträglichkeiten Reismilch, Sojamilch oder Hafermilch verwendet werden. Besonders letztgenannte wird auch zunehmend in der Gastronomie angeboten. Wer auf tierische Milchprodukte komplett verzichtet, sollte auf ausreichende Kalziumversorgung achten. Tabletten mit dem Enzym Laktase können der Unverträglichkeit entgegenwirken, in Studien nachgewiesen ist der Effekt bisher jedoch nicht.

 


Foto: Stefano Alemani, Unsplash

Fruktose-Unverträglichkeit

Geschätzt leiden über 80 Prozent der Patienten mit Laktoseintoleranz gleichzeitig an einer Fruktoseintoleranz. Die Symptome sind sehr ähnlich. Fruktoseintoleranz erhöht das Risiko einer depressiven Erkrankung, was wahrscheinlich mit einem Tryptophanmangel zu tun hat. Aus der Aminosäure Tryptophan wird Serotonin hergestellt, ein Mangel erhöht den Hunger auf Süßes. Nehmen Betroffene statt Haushaltszucker jedoch Fruchtzucker zu sich, können sich die Symptome der Fruktoseintoleranz – Blähungen, Durchfall, laute Darmgeräusche, Bauchkrämpfe, Schleimauflagerung auf dem Stuhl – verstärken. Kleine Mengen an Fruchtzucker werden meistens vertragen, die Beschwerden entstehen besonders bei Fruchtsäften oder bei mit Sorbit gesüßten Getränken. Langfristig droht bei Fruktoseintoleranz Zink- und Folsäuremangel. Bei der hereditären Fruktoseintoleranz besteht dagegen ein Mangel an Enzymen und somit drohen schwerwiegende Folgen wie Übelkeit und Erbrechen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Ohnmacht, und starke Unterzuckerung. Die genaue medizinische Abklärung ist sehr wichtig, da bei einer hereditären Fruktoseintoleranz neben dem Dünndarm auch Leber und Niere geschädigt werden können.

 


Foto: Kelsey Chance, Unsplash

Histaminintoleranz

Bei einer Histaminintoleranz kann der Körper das über die Nahrung aufgenommene Histamin nicht richtig abbauen. Die Stoffwechselstörung tritt besonders häufig bei Frauen zwischen 35 und 60 Jahren auf, zeigt sich aber auch bei Kindern schon zunehmend.

Vielfach führt der verminderte Abbau von Histamin zu Hautproblemen wie zum Beispiel Nesselsucht, die sich durch Rötungen, starken Juckreiz und Quaddelbildung äußern. Auch Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel sowie Verdauungs- und Atembeschwerden bis hin zu Asthma, Müdigkeit, Schlafstörungen und Erschöpfung können Symptome einer Histaminintoleranz sein. Auf der anderen Seite zählen auch Bluthochdruck, Herzrasen und Kreislaufstörungen zu den typischen Anzeichen. Vermieden werden sollten Alkohol und hefehaltige Speisen, sowie lange gelagerte oder lang warm gehaltene Speisen (Kantinen!). Besonders viel Histamin enthält etliche Tage altes Hackfleisch, deshalb lässt man dieses am besten direkt an der Theke durch den Fleischwolf drehen und verarbeitet und verzehrt es danach so schnell wie möglich.

Fangfrischer und sofort schockgefrosteter Fisch und junger Käse enthalten nur geringe Mengen an Histamin und werden oft gut vertragen.

 


Foto: Wesual Click, Unsplash

Glutenunverträglichkeit

Zöliakie, Weizensensitivität oder Weizenallergie? Der Unterschied kann sich anhand der Dauer zwischen Glutenaufnahme und Eintreten der Symptome zeigen: Bei der Weizenallergie sind es Minuten bis Stunden, bei der Weizensensitivität Stunden bis Tage und bei der Zöliakie Wochen bis Jahre. In allen drei Fällen wird das Klebereiweiß Gluten nicht vertragen, was zu Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und anderen Symptomen führen kann. Zöliakie ist eine entzündliche Erkrankung des Dünndarms, die durch eine fehlgeleitete Immunreaktion auf Gluten ausgelöst wird und zusätzlich zu Mangelerscheinungen wegen schlechter Nährstoffaufnahme führt. Nachgewiesen wird sie durch Antikörper im Blut und einer Biopsie der Dünndarmschleimhaut. Betroffene müssen sich lebenslang glutenfrei ernähren und folgende Getreidesorten und Produkte, die diese enthalten, strikt vermeiden: Weizen, Roggen, Dinkel, Grünkern, Gerste, Einkorn, Triticale und Emmer. Demzufolge fallen auch Brot, Nudeln, Pizza, Kuchen, Kekse, Müsli, paniertes Fleisch oder Fisch, Malzkaffe, Sojasauce und sogar Bier weg. Erlaubt sind Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Zwerghirse, Obst und Gemüse, Kartoffeln, Fleisch und Fisch, Nüsse und Öle, Eier und Milchprodukte, Kaffee, Tee, Wein und Sekt.

27. Nov 2025

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Lifestyle

Im Winter den Sommer verlängern – Klimawirkung und Sicherheit im Blick – Ein Beitrag von Albin Loidl

Den Sommer auch in der dunklen Jahreszeit in fernen Ländern verlängern, dem hiesigen kalten Wetter mit einer Fernreise oder auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik entfliehen, ausspannen, Sonne und Meer genießen – es gibt viele Gründe, warum die Deutschen gerne auf Reisen gehen. Fernreisen haben im Winter Hochkonjunktur, doch für die bevorstehende Wintersaison werden diese nochmals stärker gebucht als in den Vorjahren. Ein Großteil der Kunden sucht Sonne und angenehm milde oder warme Temperaturen. Daher gehören zu dieser Jahreszeit insbesondere die Kanarischen Inseln, Ägypten, Tunesien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zu den gefragten Reisezielen der Deutschen. Bei den Fernreisezielen zieht es viele Reisende in diesem Jahr in Länder auf dem afrikanischen Kontinent sowie zu Zielen in Südostasien. Die Inseln im Indischen Ozean – wie etwa die Malediven – und Thailand stehen in diesem Winter ganz oben in der Beliebtheitsskala. Im Trend liegen in diesem Jahr besonders Kreuzfahrten: Ein Urlaub an Bord eines Hochsee- oder Flusskreuzfahrtschiffes ist eine faszinierende und entspannte Art des Reisens. Nicht nur die Vielfalt der Routen, der Schiffe und der möglichen Landausflüge machen diese Reiseart so attraktiv. Das Kreuzfahrtschiff selbst ist mit seiner Vielfalt an Bord längst zum eigenen Erlebnis geworden. Im Winter sind die Schiffe zumeist in der Karibik und in Asien unterwegs. Haben Sie doch lieber festen Boden unter den Füßen? Auf Safari in Südafrika, Botswana oder Namibia erleben Sie Natur und Tierwelt hautnah. Den eigenen Horizont erweitern lässt sich sehr gut mit Rundreisen. >Die Inseln im Indischen Ozean – wie etwa die Malediven – und Thailand stehen in diesem Winter ganz oben in der Beliebtheitsskala. Wer nicht Sonne und warme Temperaturen genießen will, kann sich in den heimischen Breitengraden vollends auf den Winter einlassen. Wintersportbegeisterte zieht es in die Alpen nach Österreich, Frankreich, Italien und die Schweiz. Im Tal locken tolle Resorts mit vielfältigen Freizeitangeboten, Wellness-Anwendungen und Gourmetküche. Immer mehr Winterliebhaber entdecken Schneegebiete jenseits der Hauptrouten, etwa in Polen, Slowenien und Tschechien, aber auch in den USA und Kanada. Oder vielleicht dürfen es auch mal ein etwas außergewöhnliche Reiseziele wie etwa Island, Norwegen oder Japan zum Erleben des Winters sein. Immer mehr Urlauber legen Wert darauf, dass ihre Reisen auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Die transparente Kommunikation eines einheitlichen CO2-Fußabdrucks der kompletten Reise kann und soll dazu beitragen, Reisende noch stärker zu sensibilisieren. Hierfür hat die Reisewirtschaft eine Plattform geschaffen, damit Reisebüros Kunden umfassend über die Klimawirkung einzelner Reisen aufklären können. Das schafft die Voraussetzung, dass verstärkt klimaschonende Reisen gebucht werden. Ein wichtiger Faktor beim Urlaub ist außerdem die Sicherheit und der Schutz der Reisenden, insbesondere in Krisensituationen. Veranstalterorganisierte Reisen gelten als die sicherste Reiseform: Im Fall von Problemen organisieren die Veranstalter alternative Unterkünfte oder – sofern notwendig – die vorzeitige Rückreise. Darüber hinaus sind die Zahlungen der Kunden bei einer möglichen Insolvenz abgesichert. Egal, ob in die Sonne oder in den Schnee – es gilt: Wer frühzeitig bei den Profis im Reisebüro bucht, profitiert gleich doppelt: Zum einen von der kompletten Auswahl, zum anderen von den Frühbucherrabatten der Veranstalter. In diesem Sinne: Gute Reise!