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20. Mai 2020

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Gesellschaft

Investitionen in Krisenzeiten

Journalist: Frank Thelen

Die letzten Monate waren in jeder Hinsicht sehr turbulent. Nicht nur unser Leben wurde und wird von der Corona-Krise maßgeblich beeinflusst, auch unsere Wirtschaft hat mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen.

Die Entwicklung an der Börse hat gezeigt, wie volatil die Aktienmärkte sind und wie schnell und massiv Kurse einbrechen können. Die Historie zeigt jedoch, dass die Weltwirtschaft bislang aus jeder Krise gestärkt herausgekommen ist, und ich habe Hoffnung, dass wir auch aus dieser Krise stärker, und vor allem klüger, herausgehen werden.

Die Marktkapitalisierung von erfolgreichen Unternehmen wird langfristig stark steigen. Hinzu kommt, dass die Digitalisierung und der Einsatz neuer Technologien viele neue Produkte und Unternehmen erschaffen wird. Ich bin Technologie-Investor, es steht also außer Frage, dass ich an das Potenzial neuer Technologien glaube. Aber auch als Laie lässt sich nachvollziehen, warum die Entwicklungen bestehender und neuer Technologien langfristig wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten. Immer mehr Prozesse werden zukünftig automatisiert. Software wird immer besser darin, Aufgaben für uns schneller, günstiger und präziser zu übernehmen. Folglich sparen wir Zeit und Geld und steigern gleichzeitig unsere Produktivität.

Viele sehen die Tech-Aktien aktuell als überbewertet an. Und es stimmt, verglichen mit anderen Industrien ist hier viel Spekulation auf die Zukunft im Spiel – jedoch nicht unbegründet. Die Chancen und Möglichkeiten, die sich durch die Weiterentwicklung von Technologie ergeben, sind kaum absehbar. Eines jedoch steht fest: Technologie entwickelt sich exponentiell. Das bedeutet, es ist für uns Menschen extrem schwer nachzuvollziehen, wo wir technologisch in zehn Jahren stehen werden. Ich glaube, unsere Welt wird sich in den nächsten zehn Jahren stärker verändern als in den letzten 100. Und ich sehe große Chancen in diesen Veränderungen, auch am Finanzmarkt. Natürlich wird es immer wieder zu Kurseinbrüchen aufgrund von Katastrophen, wie der Corona-Pandemie, kommen. Langfristig jedoch glaube ich an eine positive Entwicklung unserer Weltwirtschaft und somit auch unserer Finanzmärkte.

In meinen Augen lohnt es sich daher gerade jetzt, sich mit dem Thema Geldanlage auseinanderzusetzen. Es gibt viele verschiedene Tools wie Robo Advisors und einen unendlichen Pool an Informationen und Wissen im Internet, auf den jeder Zugriff hat. So hat jeder die Chance, am wirtschaftlichen Aufschwung teilzuhaben und davon zu profitieren. Inflationsbedingt verliert unser Geld auf der Bank Jahr für Jahr an wert. Es ist also in jedem Fall ratsam, sich über mögliche Alternativen der Geldanlage zu informieren. Ich kann und will an dieser Stelle keine Empfehlung aussprechen, denn Investieren ist ein sehr individuelles Thema und abhängig von vielen verschiedenen Parametern. An den Entwicklungen der Börse sind die bestehenden Risiken unschwer zu erkennen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er mit diesem Risiko leben kann. Einen Fehler macht in meinen Augen nur, wer sich mit dem Thema Geldanlage in der heutigen Zeit gar nicht befasst.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.