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28. Mai 2021

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Gesellschaft

Jetzt noch Gold und Silber kaufen?

Journalist: Katja Deutsch

In turbulenten und unsicheren Zeiten suchen viele Menschen sichere Möglichkeiten der Geldanlage. Gold scheint dafür wie geschaffen zu sein, denn selbst im Falle einer Geldentwertung oder Hyperinflation behält Gold seinen universellen Wert. Bei der Investition in Gold geht es den meisten Anlegern demnach nicht in erster Linie um schnellen Gewinn, sondern schlicht um Sicherheit in Krisenzeiten, denn das Edelmetall kann nicht beliebig vermehrt werden wie Bargeld, gilt als Mutter aller Währungen und wird weltweit geschätzt.

Als vielversprechende und wertstabile Geldanlage kann Gold jedoch nicht betrachtet werden, denn es bringt weder sichere Zinsen noch zu erwartende Dividenden. Die Aufbewahrung zuhause ist riskant, die Aufbewahrung im Depot kostet Geld. Gold zeigt zudem extreme Preisschwankungen und hängt stark von internationalen politischen Entscheidungen und Entwicklungen und dem Dollarpreis ab. 

Wer vor 1975 auf die Idee gekommen ist, Goldbarren oder Münzen zu erwerben, ist heute ein reicher Mensch. Denn um diese Zeit lag der Goldpreis bei etwa 160 $ je Unze, stieg dann 1980 auf 615 $ und bewegte sich um die Jahrtausendwende bei rund 280 $. Ab da ging die Kurve bis zum Jahre 2012 steil nach oben, bis eine Feinunze 1668,98 $ kostete, mehr als das Zehnfache des Preises von 1975. Im Jahr 2015 fiel der Goldpreis dann bis auf 1160 $ ab. Ende Juli letzten Jahres hatte das Edelmetall sein absolutes Rekordhoch von 1944,71 $. 

Diesen März fiel der Goldpreis dann auf sein bisheriges Jahrestief von 1.678 $, weil die steigenden US-Staatsanleiherenditen und die Abwertung des US-Dollars den Markt sehr belasteten. Nach Bekanntgabe von Bidens Infrastrukturausgabenplan  im Wert von zwei Billionen $ stieg der Goldpreis dann am 1. April wieder auf 1743,90 $. Wir bewegen uns demnach weiterhin auf hohem Niveau, doch hat der Goldpreis sein Hoch nun überschritten und rutscht jetzt wieder massiv nach unten – oder wird er noch weiter steigen? 

Die Experten der Citybank prognostizieren für 2021 eine durchschnittliche Goldkurs-Prognose von 1.800 $ pro Unze, ANZ erwartet einen Anstieg auf bis zu 2.000 $ pro Unze bis September und dann ebenfalls das Niveau von 1.800 $. Die Bank of America prognostiziert 2022 sogar die Marke von 3.000 $, WalletInvestor geht von einem ähnlichen Niveau aus, allerdings erst im Jahre 2025. 

Hinzu kommen regulatorische Änderungen: Ab 2022 werden Edelmetalle unter den Bankenvorschriften Basel III als sogenanntes Tier-1-Kapital eingestuft. Das stellt sie auf die gleiche Stufe wie Staatsanleihen und Geld. Banken könnten bis zu einem Fünftel ihres Eigenkapitals darin investieren. Viele erwarten deshalb weiterhin steigende Goldpreise.

Wer kein physisches Gold in Form von Münzen und Barren kaufen möchte, kann auch in Gold-Wertpapiere in Form von Zertifikaten investieren, in sogenannte Gold Exchange Traded Commodities (ETCs) oder in Gold Exchange Traded Funds (ETFs).

Auch Silber und Platin können interessante Optionen sein. Derzeit gehen Experten von stark steigenden Silberpreisen aus, ähnlich wie bei der Finanzkrise von 2008/2009. Damals stieg die Nachfrage nach Münzen und Barren aus Silber extrem an, was zu hohen Aufschlägen führte. Auch aktuell steigen diese stark an, Münzprägeanstalten und Silber-ETPs melden Rekordumsätze. Da Silber für nachhaltige Technologien immer wich-tiger wird, dürften sich Nachfrage und somit der Preis in den kommenden Jahren vervielfachen. 

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.