29. Sep 2023
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Gesellschaft
Journalist: Armin Fuhrer
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Foto: Oleksandr Canary Islands/pexels, Presse
Immobilien bleiben attraktiv für die Vorsorge, sagt Experte Tomislav Primorac alias ‚Immo Tommy‘. Und er fordert: Das Thema Geld gehört in die Schule.
Tomislav Primorac (@immo.tommy), Europas größter Immo-Influencer
Herr Primorac, welches sind aktuell die größten Probleme der Bauwirtschaft?
Da kommen viele Faktoren zusammen. Die Zinswende vor etwa 1,5 Jahren, der Ukraine/Russland-Krieg und auch noch der Fachkräftemangel. Außerdem sind die Preise derzeit sehr volatil. Somit geben viele Bauträger mittlerweile Grundstücke ab und fangen Neubauprojekte gar nicht mehr an.
Wie kann man sie am sinnvollsten unterstützen?
Hier würde ich mir das Eingreifen der Politik wünschen, anders ist das Ziel, 400.000 neue Wohnungen im Jahr zu bauen, nicht zu schaffen. Und wir sollten auf Fachkräfte aus Nachbarländern zurückgreifen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Auch Subventionen bei Neubauten kann ich mir vorstellen.
Käufer können erstmals seit zehn oder 15 Jahren Immobilienpreise wieder runterhandeln, und zwar deutlich.
Sind Immobilen derzeit noch eine gute Variante für die Altersvorsorge?
Das sind sie nach wie vor, denn es haben sich zugleich auch neue Chancen aufgetan. Dazu gehört, dass Käufer erstmals seit zehn oder 15 Jahren Immobilienpreise wieder runterhandeln können, und zwar deutlich. Am Ende ist es ein Nullsummenspiel aus Zinssteigerungen und sinkenden Preisen. Aber Käufer müssen eben gut verhandeln.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen für eine Immobilienfinanzierung?
Man sollte ein Grundkapital mitbringen, denn viele Banken verlangen heute zehn bis 20 Prozent Eigenkapital. Zudem sollte man immer die Möglichkeit haben, jeden Monat etwas Geld für unvorhergesehene Ausgaben zurückzulegen.
Ist der Eindruck richtig, dass es vielen Menschen in Deutschland an Wissen über die Themen Vorsorge und Finanzen fehlt?
Ja, es gibt tatsächlich einen großen Mangel an derartigen Kenntnissen. Es gibt ja das Sprichwort: Über Geld spricht man nicht. Ich finde aber, über Geld sollte man sprechen, und zwar so viel wie möglich. Denn wir sind täglich mit Geld aktiv. Ohne Geld funktioniert unser ganzes System nicht. Das geht schon im Kindesalter los, wenn man sein erstes Taschengeld bekommt.