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28. Mär 2020

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Gesellschaft

K-EINBRUCH macht es Gaunern schwer

Journalist: Helmut Peters

Durch die Arbeit der Initiative K-EINBRUCH und durch verbesserte Sicherheitstechnik sind vollendete Einbrüche mittlerweile rückläufig. Harald Schmidt, Kriminaloberrat und Sprachrohr von K-EINBRUCH gibt Ihnen Tipps für ein sicheres Zuhause. 

Harald Schmidt, Kriminaloberrat und Sprachrohr von K-EINBRUCH, Foto: Presse

Was hat die 2012 ins Leben gerufene Kampagne K-EINBRUCH bis heute bewirkt?

Harald Schmidt: Dass Präventionsmaßnahmen wirken und viele Einbrüche durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden, belegen die in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegenen Zahlen der Einbruchsversuche. Über den Zeitraum der zurückliegenden zehn Jahre ist der Anteil vollendeter Fälle stetig gesunken, wie die steigenden Versuchszahlen zeigen.

Wie erklären Sie sich, dass die Furcht der Menschen trotz gesunkener Einbruchszahlen vor diesem Delikt so drastisch zugenommen hat?

Die verstärkte Berichterstattung zu dem Phänomen sowie politische Diskussionen über angemessene Maßnahmen dürften zu einem größeren Bewusstsein in der Bevölkerung hinsichtlich der Risiken von Einbruchsdelikten – aber eben auch zu einem gewissen Unsicherheitsgefühl beigetragen haben. 

Welche Sicherungstechniken stellt die Initiative K-EINBRUCH besonders in den Fokus?

Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter und zertifizierter einbruchhemmender Türen und Fenster nach DIN EN 1627ff. ab der Widerstandsklasse (RC) 2 einen guten Einbruchschutz. Hier ist sichergestellt, dass es in der Gesamtkonstruktion (Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag) keinen Schwachpunkt gibt. Geeignete Fenster und Türen können auch nachgerüstet werden. Ergänzende Sicherheit bietet zum Beispiel eine Einbruch- und Überfall-Meldeanlage. Einen optimalen Schutz erhält man durch ein aufeinander abgestimmtes Zusammenwirken von mechanischer und elektronischer Sicherungstechnik, sicherheitsbewusstem Verhalten sowie einer aufmerksamen Nachbarschaft.

Welche Gefahren birgt das Smart Home?

Smart-Home-Lösungen sind nur als Ergänzung zum Einbruchschutz zu sehen, denn diese Lösungen allein stellen kein durchgängiges und damit zuverlässiges Einbruchmelde- bzw. Gefahrenwarnsystem dar. Ein Einsatz dieser Technik ist aus polizeilicher Sicht nur zur Anwesenheitssimulation zu empfehlen. Wer sich für ein solches System entscheidet, sollte jedoch geeignete Schutzmaßnahmen treffen, um sich vor Sabotage und Angriffen von außen zu schützen.

Nach welchen Kriterien werden die Gütesiegel der Landeskriminalämter für bestimmte Produkte vergeben?

Grundsätzlich gilt es zwischen dem Hersteller- und dem Errichter-Gütesiegel der Kampagne K-EINBRUCH zu unterscheiden. Herstellerfirmen haben die Möglichkeit, mit einem K-EINBRUCH-Gütesiegel auf diese Listung hinzuweisen. Die Herstellerverzeichnisse findet man unter www.polizei.bayern.de, Rubrik Schützen und Vorbeugen, Beratung, Technische Beratung.

Wie lässt sich die Initiative künftig noch erweitern und ausbauen?

Ziel der Kampagne ist unter anderem, auch diejenigen zu erreichen, für die der Einbruchschutz bislang kein Thema war. Wir werden die Kampagne daher durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit noch weiter bekannt machen. Ein weiteres Ziel ist daher, noch mehr Partner hinzuzugewinnen.

Wie nutzt K-EINBRUCH die Tipps „echter“ Einbrecher, die einmal ausgepackt haben?

Bei der Entwicklung von Präventionstipps und Sicherungsempfehlungen ist es hilfreich, die modi operandi, also die Vorgehensweisen der Täter zu kennen. Hierfür wurden allerdings keine Täter befragt, sondern die Ergebnisse stützen sich auf die Ermittlungsarbeit der Polizei.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.