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13. Dez 2024

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Gesellschaft

Klug sparen fürs Alter – aber wie?

Journalist: Julia Butz

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Foto: Shvetsa/pexels

Wie man sich finanziell richtig absichert: Eine gut durchdachte Altersvorsorge ist wie ein Plan für ein sorgenfreies Leben im Ruhestand.

Die Lebensjahre rund um die 50+ heißen nicht umsonst die „besten Jahre“. Vieles ist bereits erreicht, beruflich ist man gut vorangekommen, die Immobilie fast abbezahlt und ein kleines finanzielles Polster aufgebaut. Und das Beste: in absehbarer Zeit steht das Ende des Berufslebens an. Noch gute zehn Jahre und man kann das Ersparte einfach nur noch ausgeben. Soweit der Plan. Damit der große Lebenstraum der finanziellen Unabhängigkeit im Alter auch wahr wird, ist es wichtig, regelmäßige Bestandsaufnahmen zu machen. Reicht mein Vermögen aus der gesetzlichen Rente und meinen anderen Bausteinen überhaupt aus? Wie hoch werden meine Ausgaben im Alter sein und wie wohne ich dann?

Idealerweise ist bei einer klugen Ruhestandsplanung von allem etwas dabei: die gesetzliche Rente und betriebliche Altersvorsorge, Sparpläne mit oder ohne Versicherungen, eine eigene Immobilie, Cash auf der Bank und breit gestreute Aktienfonds und ETFs. Letztere werden trotz schwankender Märkte als besonders geeignete Anlageform empfohlen. Gerade die Zeitspanne zwischen dem Alter von 50+ und dem Renteneintritt kann dabei durchaus noch fruchtbar genutzt werden. Immer nach der bekannten Faustformel: Nicht alle Eier in einen Korb, sich möglichst breit aufstellen. Bestenfalls mit weltweiten ETFs. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass diese in der Zukunft an Wert verlieren, sei lt. Branchenexperten sehr unwahrscheinlich. Bei bestehenden Aktivitäten an der Börse lohnt sich die Prüfung der Risikoklasse. War man früher wachstumsorientierter, setzt man mit steigendem Alter mehr auf die sichere Ertragsleistung; auch da man in jüngeren, risikofreudigeren Jahren für den Ausgleich möglicher Verluste ein größeres Zeitfenster zur Verfügung hatte.

Die Zeitspanne zwischen 50+ und dem Renteneintritt kann durchaus fruchtbar genutzt werden.

Es ist nie zu spät, sich Gedanken über die finanzielle Absicherung im Ruhestand zu machen, die eigene Altersvorsorge zu optimieren – und auch die ein oder andere zusätzliche Einnahmequelle aufzutun. Angestellte, die noch in keine betriebliche Altersrente einzahlen, können dies jederzeit nachholen. Mit dem großen Vorteil, dass der auf den Bruttolohn eingezahlte Betrag mit mindestens 15 Prozent vom Unternehmen bezuschusst werden muss. Manchmal braucht es auch einfach finanzielle Flexibilität. Möglicherweise muss das angesparte Guthaben für eine Sanierung der eigenen Immobilie aufgewendet werden. Wie dann liquide bleiben und den langgehegten Traum einer großen Reise finanzieren? Zur Rentenaufstockung auf einen Immobilien-Teilverkauf setzen – davon ist aufgrund der hohen Nutzungsentgelte und Gebühren beim späteren Komplettverkauf dringend abzuraten. Alternativen sind flexible Darlehen, zugeschnitten auf eine ältere Zielgruppe mit abbezahltem Eigenheim. Das Besondere: Über welchen Zeitraum und in welcher Höhe der Kredit zurückgezahlt wird, ist frei wählbar. Auch die zukünftigen Erben können eingebunden werden. Mit dem Vorteil, dass das Eigenheim zu 100 % im eigenen Besitz bleibt, inklusive der möglichen Wertsteigerung.

Es gibt viele Möglichkeiten der Altersvorsorge, und die perfekte Lösung sieht für jeden anders aus. Eine sorgfältige Ruhestandsplanung, die regelmäßige Überprüfung und auch der Expertenrat helfen, auf dem richtigen Kurs zu bleiben.

Fakten

Das Girokonto nimmt die Spitzenposition unter den genutzten Geldanlagemöglichkeiten in Deutschland ein, dicht gefolgt von Sparbuch und Spareinlagen. Renten- und Kapitallebensversicherungen werden von rd. einem Viertel der Deutschen genutzt. Erst auf dem sechsten Platz landen Aktien als beliebteste Geldanlage. Quelle: Statista Research Department, 14.08.2024 / Umfrage des Verbands der Privaten Bausparkassen aus 2/24

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.