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28. Aug 2019

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Gesundheit

Konsequente Erziehung ist notwendig

Journalist: Armin Fuhrer

Hunde, die alles Mögliche ins Maul nehmen, leben gefährlich – Stichwort Giftköder. Was Halter dagegen tun können, erklärt Experte Martin Rütter.    

Wenn ein Hund unterwegs ständig etwas vom Boden frisst, kann das sehr gefährlich sein. Kann man ihm im Welpenalter beibringen, das zu unterlassen?

Alles, was ein Hund später einmal beherrschen soll, bringt man ihm im Idealfall bereits als Welpe bei. Für Welpen ist es, wie für kleine Kinder, vollkommen normal, erst einmal alles ins Maul zu nehmen. Sie erforschen so ihre Umwelt, zudem dient das Kauen der Beschäftigung. Im Zahnwechsel ist das Kaubedürfnis aufgrund der durchbrechenden bleibenden Zähne besonders groß, daher sollte man in dieser Zeit gezielt Kauartikel anbieten. Viele Welpen lernen jedoch schnell, dass immer dann, wenn sie etwas aufgenommen haben, Frauchen oder Herrchen aktiv werden. Aufgeregt läuft Frauchen hinter dem Welpen her, weil er wieder einmal einen Stein im Maul hat. Für den Welpen bedeutet diese wilde Hatz jedoch unendlich viel Spaß, selbst dann, wenn das Ganze damit endet, dass er eingefangen wird und Frauchen den Stein aus seinem Maul herausholt.

Was kann man dagegen tun?                               

Daher sollte man von Anfang an üben, dass der Welpe sich ins Maul schauen lässt. Auch das Abgeben von Gegenständen muss man von klein auf üben, dazu eignet sich das Apportiertraining. Immer dann, wenn der Welpe den apportierten Gegenstand abgibt, bekommt er eine Belohnung. Im nächsten Schritt gibt man dem Welpen etwas zum Kauen, wofür er länger braucht und was er nicht so besonders gern mag. Hierfür eignet sich z. B. ein Rinderohr. Dieses tauscht man nun gegen ein Stück Fleischwurst, so dass der Welpe lernt, dass Abgeben nichts Negatives für ihn bedeutet. Der Welpe muss aber auch lernen, dass sein Mensch ihm jederzeit etwas abnehmen kann. Will er sich nicht auf einen Tausch einlassen, greift man über den Fang und öffnet das Maul. Den Gegenstand nimmt man kommentarlos ab, diese Handlung soll also keine Strafe für den Welpen sein.

Foto: Alex Stiebritz  

Kann auch ein erwachsener Hund das richtige Verhalten noch lernen?

Ein Hund kann jederzeit lernen, auch wenn er bereits erwachsen ist. In Bezug auf das Aufnehmen von Fressbaren ist es jedoch so, dass dies nur sehr schwer abgewöhnt werden kann, wenn es für den Hund Alltag oder lebensnotwendig war. Straßenhunde, welche ihre Nahrung ein Leben lang auf der Straße gesucht haben, wird man oft nur schwer davon überzeugen können, dass sie die Pizzareste auf dem Boden im Park liegenlassen sollen.

Und was kann man dann tun?

Hier hilft nur, den Hund gut zu kontrollieren. Der Hund muss lernen, in der Nähe des Menschen zu bleiben, anfangs nimmt man hierzu die Schleppleine zu Hilfe. So sieht der Mensch frühzeitig, dass der Hund einen verlockenden Geruch in die Nase bekommen hat und kann ihn zu sich rufen, noch bevor er die Nahrungsquelle erreicht.

Oftmals hilft es, wenn Hunde Alternativen lernen, wie Nahrung anzuzeigen. Dazu bringt man dem Hund bei, sich vor die Nahrung zu setzen und den Menschen so darauf hinzuweisen. Anfangs trainiert man mit Nahrung, die unter einem Sieb gesichert ist, später auch mit offen liegender Nahrung. Der Hund wird dabei angeleint zu der unter dem Sieb liegenden Nahrung geführt. Da er an die Nahrung nicht herankommt, wird er irgendwann andere Verhaltensweisen ausprobieren, beispielsweise sich davor zu setzen. Dieses Verhalten verstärkt der Mensch nun, indem er das Sieb hochnimmt und dem Hund etwas von der Nahrung, also einen Brocken Fleischwurst oder ein Stück des Brötchens, gibt.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.