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2. Sep 2022

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Gesellschaft

Megatrend New Work

Journalist: Julia Butz

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Foto: New Data Services/unsplash

Der Arbeitsmarkt ist von tiefgreifenden demografischen, gesellschaftlichen und technologischen Veränderungen geprägt. Wie, wo und wann wir zukünftig arbeiten, stellt Unternehmen vor die Herausforderung, die Arbeitswelt von morgen neu gestalten zu müssen. Durch die fortschreitende Automatisierung werden Routinetätigkeiten ersetzt, neue Arbeitsfelder und Spezialisierungen entstehen.

Die Digitalisierung bringt neue Kompetenzanforderungen mit sich, lebenslanges Lernen wird zum Grundprinzip. Gleichzeitig verändern sich die Ansprüche der Arbeitnehmer an den Betrieb. Für die Wahl des Arbeitsplatzes spielt die Unternehmenskultur, also inwieweit die unternehmerische gesellschaftliche und soziale Verantwortung gelebt und nachhaltig gewirtschaftet wird, zunehmend eine Rolle. Grundlegende Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verändern sich, klassische Hierarchiestufen kommen auf den Prüfstand. Netzwerken und Kooperation, Flexibilität und Freiraum für eigenverantwortliches Arbeiten, stehen vor Bürokratie, Anpassungszwang und festgefahrenen Strukturen. „New Work“ umschreibt eine Arbeitswelt, die auf beiderseitiger Kreativität, Verantwortung und der Bereitschaft zur aktiven Gestaltung basiert.

Um agil, werteorientiert und in vielerlei Hinsicht selbstorganisiert arbeiten zu können, bedarf es des nötigen Wissens und entsprechender Rahmenbedingungen: Wie sieht eine gute Führung in digitalen Zeiten aus? Wie erhalte oder erschaffe ich transparente Entscheidungswege? Wie können Organisationsmuster ohne zentrale Steuerung, Stabilität und Sicherheit vermitteln? Wie funktionieren hybride Arbeitsmodelle mit gelingenden Beziehungen in der Praxis und inwieweit wird die physische Anwesenheit im Betrieb für den Gemeinschaftssinn benötigt?

Um die Arbeitswelten von morgen aktiv zu gestalten, müssen Personalpolitik und Organisationsstrukturen überdacht und Führungskräfte und Mitarbeiter sowohl durch fachliche als auch außerfachliche Qualifikationen, in Bezug auf Sozialkompetenzen, fit für die Zukunft gemacht werden.

Unternehmenscoachings helfen dabei, Belegschaftsstrukturen und Arbeitsprozesse neu aufzubauen und – bedingt durch die zunehmende Aufhebung von Anwesenheitspflichten – auch Standortstrategien neu auszurichten. Externe Coaches zeigen auf, wo sich positive Kräfte innerhalb eines Unternehmens finden, wie man diese für alle sichtbar macht und nachhaltig nutzt; unterstützen Mitarbeiter und Teams bei Prozessen zur Potenzialentfaltung und Produktivitätssteigerung und begleiten als Sparringspartner den gesamten Prozess der Organisations- und Personalentwicklung. Mit dem Ziel, eine dialogische Unternehmenskultur zu fördern und agile Prozesse einzuführen, die es dem Unternehmen erlauben, auf Marktveränderungen ebenso agil und zukunftsorientiert reagieren zu können.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash