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22. Dez 2023

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Business

Mehr als ein Spiel: Viele Wege führen zum Job

Journalist: Katja Deutsch, Katja Deutsch

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Foto: Keira Burton/pexels

Gaming ist auf dem Vormarsch. Doch nicht nur Programmierer werden gesucht, auch an Game Designern und Animateuren besteht Bedarf – auch von fachfremden Unternehmen.

Was vor Jahren als nerdiges Nischendasein bedauert wurde, zieht inzwischen Menschen jeden Alters und aus jeder gesellschaftlichen Schicht in seinen Bann: Gaming. Logisch also, dass viele Jugendliche sich sehnlichst wünschen, in der Gamingbranche zu arbeiten – hier, wo sie sich zuhause fühlen und sich top auskennen. Die Chancen auf einen Job stehen gut, denn auch die Gaming-Branche beklagt Fachkräftemangel: Rund der Hälfte aller Gaming-Unternehmen in Deutschland hat derzeit offene Stellen und sucht Mitarbeiter. Doch nicht nur sie, auch branchenfremde Unternehmen suchen zunehmend Rat bei erfahrenen Gaming-Experten oder nutzen Gaming für ihren Hiring-Prozess. Innovative Spielideen sind also mehr denn je gefragt, und in der Gaming-Branche führen viele Wege zum Job.

67 Hochschulen, Akademien, Institute und Privatschulen bieten im deutschsprachigen Raum Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten für die Branche an, von einzelnen Modulen bis hin zu, sechs- oder achtsemestrigen Studium. Zugangsvoraussetzung ist meistens Abitur plus erfolgreich bestandener Eignungstest. Neue Welten gestalten, die Grenzen von Raum und aufheben, Charaktere entwerfen, Levels kreieren, Sound mixen – es braucht viele Dinge, damit aus einem Spiel ein gutes und erfolgreiches Spiel wird. Grundsätzlich muss der Ablauf logisch, die Technik einwandfrei und die Grafik erstklassig sein.

Wer in der Branche Fuß fassen möchte, braucht deshalb eine Kombination aus technischem Knowhow, Kreativität und Expertenwissen der Spieleindustrie. Da sich Spiele ständig weiterentwickeln und immer ausgereifter und inhaltlich und grafisch immer besser werden, können sich Absolventen nicht auf ihrem Abschluss ausruhen, sondern müssen ständig am Ball bleiben und sich weiterbilden.

 

Viele Einrichtungen bieten drei Ausbildungsschwerpunkte an:

Programmierer, Game-Designer, Grafikdesigner. Programmiersprachen wie beispielsweise C++, Java und Python sind unabdingbar. Game Designer brauchen ein Verständnis für Spielmechaniken, Storytelling und Leveldesign. Sie entwerfen die Spielmechanik und übersetzen die Spielidee in Regeln, sodass diese einen Spielablauf ergeben. Gamedesigner können sich sowohl auf die Benutzeroberfläche wie auch auf die Storyline und Dramaturgie spezialisieren.

Grafikdesigner bzw. Animateure brauchen Kenntnisse in 2D- und 3D-Design ebenso wie in Animation und kulturellen Eigenheiten des jeweiligen Landes, damit der Charakter funktioniert und angenommen wird. Sie arbeiten oft mit den Autoren zusammen, um den visuellen Stil, die Charaktere und die Ausstattung an die Story anzupassen.

Programmierer und Technical Artists werden am häufigsten gesucht, gefolgt Localisation Manager und Game Producer.  Auch wenn über die Hälfte der Ausbildungsstätten in der Provinz angesiedelt ist, konzentrieren sich Spiele-Unternehmen vor allem auf drei Städte in Deutschland, nämlich Frankfurt am Main, Hamburg und Berlin. In der Hauptstadt sitzen die meisten Arbeitgeber der Branche, in Frankfurt am Main und Hamburg sitzen wenige, aber große Unternehmen. Praktikanten werden in Frankfurt häufig gesucht, Hamburg bietet Berufseinsteigern gute Chancen und in Berlin sind vorrangig Leitungsfunktionen zu besetzen.