28. Mai 2020
|
Lifestyle
Journalist: Alicia Steinbrück
In nahezu jedem Haushalt dient Honig neben Zucker, Sirup oder auch Agavendicksaft als Süßungsmittel. Aber worin unterscheidet sich das Naturprodukt vom Industriezucker, und für welche Zwecke kann er, neben der Süßung von Speisen, noch genutzt werden?
Während Industriezucker, also der haushaltsübliche kristalline Zucker, nur aus Fruktose und Glukose besteht, enthält Honig zusätzlich
Wasser sowie diverse Mineralstoffe und Vitamine. Honig ist zudem frei von Fett und gewissen Risikostoffen, wie beispielsweise Cholesterin. Zudem unterliegt Honig der sogenannten Honigverordnung, welche klar definiert, welche Eigenschaften dieser aufweisen und zu welchem Verhältnis Fruktose, Glukose und Wasser vorhanden sein müssen, damit Honig sich Honig nennen darf.
Außerdem wirken einige Inhaltsstoffe angeblich entzündungshemmend – hierzu liegen allerdings keine medizinischen Langzeitstudien vor. Aus diesem Grund hat sich Honig schon lange als Haushaltsmittel gegen diverse Magen-Darm-Beschwerden sowie Erkältungen bewährt. Bei Anwendung ist allerdings zu beachten, dass viele der heilenden Stoffe ab einer Temperatur von 40 Grad Celsius oftmals bereits zerstört werden. Wird Honig also mit Milch gemischt oder im Tee verwendet, sollte die Temperatur unbedingt im Auge behalten werden.
Auch Antioxidantien sind im Honig vorhanden. Diese sollen angeblich positive Effekte auf mehrere Bereiche haben. Dazu zählt angeblich auch die Verbesserung der Sehkraft. Sogar die Risiken für Schlaganfälle, gewisse Krebserkrankungen sowie Herzinfarkte sollen gemindert werden können. Hierzu gibt es allerdings noch keine Langzeitstudien und die tatsächliche Wirkung von Honig als Heilmittel gegen diese Krankheiten ist medizinisch nicht bewiesen.
Honig wirkt ebenfalls antibakteriell, wobei manche Sorten, beispielsweise neuseeländischer Manuka-Honig, besonders stark wirken. Hier ist besonders der MGO-Wert, was für Methylglyoxal steht, signifikant. Je höher der MGO-Wert, desto höher ist die Qualität des Honigs.
Aufgrund der antibakteriellen Wirkung gilt die Wundauflage Honig als heilsam, insbesondere, wenn es sich um entzündete Wunden oder Verbrennungen handelt.
Woran erkennt man denn nun einen qualitativ hochwertigen und nährstoffreichen Honig? Ein guter Hinweis ist immer ökologischer Anbau. Zwar sind die Unterschiede hier, im Vergleich zu anderen Tierhaltungen deutlich weniger markant – trotzdem hat der Faktor einen positiven Einfluss auf die Qualität des Honigs.
Ein weiterer Indikator für guten Honig ist der HMF-Wert. Dahinter versteckt sich das Abbauprodukt Hydroxymethylfurfural, welches sich, bei Erhitzung, aus dem Fruchtzucker bildet. Ein hoher HMF-Wert bedeutet, dass der Honig bereits höheren Temperaturen ausgesetzt war. Somit sind auch die Nährstoffe gemindert.
Um die Bildung von HMF zu vermeiden, sollte Honig möglichst kühl, jedoch nicht im Kühlschrank, aufbewahrt werden. Vor allem wird empfohlen, Honig auf nicht mehr als 40 Grad Celsius zu erhitzen.