Hier verstellt jemand gerade seinen höhenverstellbaren Tisch um Ergonomisch zu arbeiten

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21. Mär 2024

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Gesellschaft

Mehr Gesundheit bei der Arbeit

Journalist: Luisa Riek

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Foto: ergonofis/unsplash

Wie können wir unsere physische und mentale Gesundheit im Büro und im Homeoffice stärken?

Zu Beginn der Covid-19-Pandemie waren viele Menschen gezwungen, vom Büro ins Homeoffice zu wechseln und sich zuhause einen Arbeitsplatz einzurichten. Auch nach der Pandemie arbeiten weiterhin viele im Homeoffice oder in einer hybriden Form. Durch eine flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit lässt sich außerdem Privatleben und Arbeit besser vereinbaren, was die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigert. Auch das Einsparen von Fahrtkosten und Zeit lassen sich als Vorteile von Homeoffice anmerken. Darüber hinaus sind viele Menschen produktiver, wenn sie ungestört zuhause arbeiten und ihren Arbeitsplatz nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten können.

Das Arbeiten von zuhause birgt allerdings auch Risiken und Herausforderungen: Ein Phänomen, das durch Homeoffice noch verschärft wird, ist die mangelnde Bewegung, da Alltagsbewegung beispielsweise durch den Arbeitsweg entfällt. Hierbei können gravierende Folgen für die physische Gesundheit eintreten z. B. Muskel-Skelett-Beschwerden, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Übergewicht.

Generell stellt ausreichende Bewegung während der Berufstätigkeit für viele Menschen eine Herausforderung dar. Sportliche Betätigung zählt als einer der ausschlaggebendsten Faktoren für einen gesunden Lebensstil und hat positive Auswirkung auf die generelle Gesundheit.

Die soziale Isolation im Homeoffice kann nicht nur Folgen auf die Teamdynamik und die Kommunikation mit Kollegen, sondern auch negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit durch zu wenig persönliche Interaktion zur Folge haben. Darüber hinaus kann es häufig sein, dass es zuhause mehr Ablenkungen beispielsweise durch Familienangelegenheiten, Haushaltsaufgaben oder die Kinderbetreuung gibt. Effizientes Arbeiten ist zuhause nur dann möglich, wenn der Arbeitsplatz sowohl ergonomisch als auch technisch gut ausgestattet ist und komfortables Arbeiten ermöglicht. Auch die Trennung von Beruf und Freizeit kann schwieriger sein, da die räumliche Trennung zwischen privatem und beruflichem Bereich wegfällt.

Die Nachfrage nach mitarbeiterfreundlichem Arbeiten steigt hingegen enorm. Hierzu zählen nicht nur Benefits wie Obstkörbe, sondern auch tiefgreifende Veränderungen in Bezug auf die Arbeitswelt und Arbeitsweise zur Steigerung der mentalen Gesundheit von Arbeitnehmenden. Hierbei angesprochen wird auch häufig die Forderung nach einer Verringerung der Arbeitsstunden oder Arbeitstagen, wie beispielsweise die 4-Tage-Woche. Auch das Arbeitspensum und die Arbeitslast spielen bei der Mitarbeiterzufriedenheit eine große Rolle und nehmen starken Einfluss auf die mentale Gesundheit. Ein negatives Arbeitsumfeld kann zu Burn-out und weiteren gesundheitlichen Einschränkungen führen. Ebenfalls ist z. B. die Öffnung von Hierarchie- und Karrierestrukturen ein wichtiger Punkt, sodass Arbeiten auf Augenhöhe und die Steigerung von Chancen zur Weiterentwicklung und Weiterbildung von Mitarbeitenden gefördert wird. Vor allem die jüngere Generation fordert immer stärker eine Veränderung der Arbeitswelt, in der die individuellen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Zufriedenheit der Arbeitnehmenden stärker in den Fokus rückt.

Interessanter Fakt

Laut Studien bevorzugen 75 % der Arbeitnehmenden hybrides Arbeiten und sogar 64 % sehen das Homeoffice als eine vorteilhafte Arbeitsweise für das physische sowie mentale Wohlbefinden. Mobiles Arbeiten bietet Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeit und -ort – es wird dadurch einfacher, auf Reisen arbeiten zu können.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.