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13. Jun 2022

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Business

Mehr Sicherheit durch Sensoren

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Privat, Priscilla du Preez/unsplash

Der Master-Student Jost Liebau studiert Gesundheitsökonomie. Welche Bedeutung dieser Studiengang hat, zeigt sein jetziges Projekt. Intelligent vernetzte Wohnungen sollen älteren Menschen dabei helfen, möglichst lange selbstbestimmt zu leben.

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Jost Liebau, Masterstudent der Gesundheitsökonomie

Gesundheitsökonomie gehört zu den neueren Studiengängen. Warum haben Sie sich dafür entschieden, was motiviert sie?

Ich habe zuerst Medizinisches Informationsmanagement/eHealth studiert. Das ist ein Mittelding zwischen Informatik, Medizin und Gesundheitsmanagement. Nachdem ich diesen Bachelor-Studiengang abgeschlossen hatte, wollte ich weitermachen und habe mich für den Master Gesundheitsökonomie entschieden. Die breit gefächerte Struktur in dem Studiengang hat mich persönlich angesprochen.

Sie sind als Master-Student in ein Modellprojekt zu Ambient Assisted Living (AAL) mit der Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft eG (SWG) eingebunden. Was sind Ihre Aufgaben?

In erster Linie die wissenschaftliche Betreuung dieses Projektes. Das umfasst Planung und Durchführung von Schulungen. Dabei geht es darum, ob die Bewohner einen Nutzen in der neuen Technik sehen und ob es für die Schweriner Wohnungsbaugenossenschaft zukünftig Vorteile bringt.

AAL umfasst Systeme, die das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen passiv unterstützen und ihnen erlauben, möglichst lange selbständig in der vertrauten Umgebung leben zu können. Nennen Sie mal ein paar Beispiele, wie das funktioniert.

In bestimmten Wohnungen wurden Sensoren eingebaut, die mit einem Zentralrechner verbunden sind. Wenn der Herd läuft, aber es steht gar nichts drauf, dann schlägt das System Alarm – und kann den Herd auch ausschalten. Die Alarmmeldung ist in der Wohnung auf einem Tablet zu sehen, geht aber auch an Familienmitglieder. Die könnten anrufen oder vorbeischauen, ob alles in Ordnung ist. Ein anderes Beispiel: Wenn eigentlich jemand in der Wohnung anwesend sein sollte, sich über längere Zeit aber nichts bewegt, weil die Person ohnmächtig geworden sein könnte, wird ebenfalls Alarm ausgelöst.

Seit Oktober 2021 sind die AAL-Systeme in den Haushalten der Probanden installiert. Was sind die bisherigen Erkenntnisse?

Befragungen haben schon ergeben, dass die Menschen auf jeden Fall mehr Vertrauen in das System aufbauen. Dass sie merken, das Ganze wirkt. Und wenn irgendwie was vorfällt, dann werden sie selbst und dann im Nachhinein auch ihre Verwandten bzw. ihre Kontaktpersonen informiert können. Es ist auf jeden Fall eine wachsende Sicherheit, dank des Systems zu registrieren.

Die Anforderungen der Gesundheitsbranche sind in ständigem Wandel. Welche Herausforderungen bringt die digitale Transformation – besonders hinsichtlich der Altersstruktur – mit sich?

Digitale Transformation bedeutet ja nicht, dass man ein technisches Gerät hinstellt und dann sagt: Gut, jetzt ist das so! Natürlich stehen da auch ganz viele Innovationen und Prozesse hinter, die irgendwo digital einbezogen werden müssen. Für die Unterstützung in der Pflege sind nicht nur wegen des stärker werdenden Pflegenotstands technische Systeme umso dringlicher für uns. Wichtig ist nur, dass wir die Pflegenden nicht durch technische Systeme ersetzen. Das kann das Ganze nicht leisten und das soll es ja auch einfach nicht.

Wie wichtig werden zukünftig Studiengänge der Gesundheitsökonomie? Welche beruflichen Perspektiven erwarten Absolventen?

Die Gesundheitsbranche ist riesig – und Menschen mit Kompetenzen im Bereich Gesundheit und Wirtschaft werden immer mehr gesucht. Ich habe vor, mit einem Partner im Bereich AAL und Smart Home, eine Firma zu gründen.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.