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30. Sep 2021

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Gesellschaft

Mehr Sicherheit in der Smart-City?

Journalist: Jörg Wernien

Was bringt die Zukunft? Noch stehen wir am Anfang einer gewaltigen Transformation. Die Digitalisierung unseren Lebens hat gerade erst begonnen. Mit mehr oder weniger Vorteilen für jeden?

Eine aktuelle Studie des Softwareanbieters Citrix, über die der WirtschaftsWoche Blog „Kroker´s Look @ IT“ exklusiv berichtete, bringt es an den Tag – sechs von zehn Deutschen sind nicht zufrieden mit den vorhandenen digitalen Services der staatlichen Einrichtungen. Ganze acht Prozent finden, dass die deutschen Behörden digital gut aufgestellt sind. Da wird die Corona- Verfolgung von Infizierten in den Gesundheitsämtern immer noch per Fax erledigt, fortschrittliche Bauunternehmen die ihre Projekt mit der Hilfe von BIM (Building Information Modeling) realisieren wollen, scheitern an analogen Bauämtern, die ihre Pläne gerne auf Papier und in 2D hätten. Noch dominiert die analoge Welt unsere Städte, Ämter, Behörden und Verwaltungen. 

Doch im Land herrscht eine große Aufbruchstimmung. Corona hat es allen deutlich gemacht – an einer Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Schon seit dem Jahr 2019 fördert das Bundesministerium für Inneres, Bau und Heimat deutsche Städte auf dem Weg zur „Smart City“. In zahlreichen Städten laufen inzwischen Modelprojekte, insgesamt stehen dafür 820 Millionen Euro bereit. Dabei soll der Nutzen und das Wohl der Bürger:innen im Vordergrund stehen. Wie schaffen wir eine digitale Inklusion, die Teilhabe für alle Bevölkerungsschichten bei der Nutzung von digitaler Information und Kommunikation? Wie verändert ein digitalisierter Einzelhandel das Bild unserer Innenstädte? Wie regeln wir den Verkehr morgen und übermorgen und wie wird die Nutzung des ÖPNV, von Carsharing- Angeboten und E-Mobilität weiter attraktiv gestaltet? Und wie nutzen wir in der Zukunft künstliche Intelligenz, Big Data und Clouds für die Entwicklung der Städte und Kommunen?

Fragen, die noch nirgendwo schlüssig beantwortet wurden, denn diese Smart City existiert bis jetzt nur in den Köpfen der Planer:innen und Vordenker:innen. Einen Schritt in diese Richtung macht die Hansestadt Hamburg. Im Oktober findet hier der ITS Kongress (Intelligent Transport Systems) statt. Längst geht es um mehr als schlaue Transportsysteme. So werden die Besucher:innen auf den Straßen autonom fahrenden VW Golf erleben. Schon seit mehr als zwei Jahren testet VW das System mit in der City, quasi am lebenden Objekt. In einem Parkhaus von APCOA an der Elbphilharmonie parken die PKW von allein ein. Nur Projekt von Europas größten Parkhausbetreiber die Urban Hubs zu installieren. Ob Drohnentestgebiet im Hafen, der Hyperloop zum Transport von Containern durch Vakuumröhren oder das Transportsystem Bögl (gerade erst als Teststrecke nach China verkauft) – in Hamburg zeigt sich, was in Zukunft möglich sein wird.

Doch wie steht es in der Zukunft, bei den gewaltigen Datenmengen, um die Sicherheit der Infrastrukturen, wie werden Polizei, Rettungsdienst und die Feuerwehr digitalisiert? Wer kontrolliert in der Zukunft die digitale Stadt? Und das bei ständig steigenden Gefahren der Cyberkriminellen. Viele Messfühler, Kameras und ähnliche Devices aus dem IoT (Internet of Things) bieten keine Sicherheit. Oft erfolgt die Kommunikation unverschlüsselt. Oft verzichten die Kommunen im Vorfeld auf eine um-fangreiche Risikoanalyse, klären nicht die wichtigen Fragen was kritisch und was zu sichern ist. „IoT- und OT-Systeme als Bestandteile der Smart City weisen Schwachstellen auf, die Hackern zahlreiche Angriffswege eröffnen. Die Herausforderungen aus Security-Sicht sind komplex und werden immer größer, allein schon aufgrund der hohen Anzahl von Endpunkten und Sensoren“, erklärt Marcus Giehrl, Director Digital Transformation, NTT Ltd. „Da der Erfolg von Smart-City-Initiativen maßgeblich von der Akzeptanz der Bevölkerung abhängt, die nur mit einem hohen Maß an Datenschutz insbesondere ihrer persönlichen Daten und einer großen Datensicherheit erreicht werden kann, müssen adäquate Sicherheitsmaßnahmen von höchster Priorität sein. Die Sicherheit muss von Anfang an integraler Bestandteil jedes Smart-City-Projekts sein.“

Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt die Gemeinden und Städte. In einer Studie analysierte man vier Städte die am Smart-City-Projekt teilnahmen („SMIoTI [Secure Municipal Internet of Things  Infrastructures]“). Weitere Städte wurden auf dem Weg zur Smart City durch das BSI begleitet und beraten. „Wir können sehr früh Informationssicherheit für Smart Cities mitgestalten. Als Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes wollen wir mit Hilfe dieser Studie Maßnahmen und Hand-lungsempfehlungen als Basis für zukünftige Standards entwickeln und so die Informationssicherheit kommunaler IoT-Infrastrukturen in ganz Deutschland mitgestalten“, so BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Es wird für die weitere Entwicklung unsere Städte wichtig sein, hier von Anfang an die Brandschutzmauern hochzuziehen. Einen Fall wie den Hackerangriff auf das Uni Klinikum Düsseldorf, in dessen Verlauf ein Frau auf einem Rettungstransport verstarb, darf es nicht wieder geben. Wir haben jetzt noch die Möglichkeiten, mit der richtigen und umsichtigen Planung, die digitale Zukunft auf sichere Beine zu stellen. Die Bürger in diesem Land können das auch erwarten. 

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.