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2. Sep 2022

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Gesellschaft

Mit Frau, Charme und Rhetorik

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Adam Winger/unsplash

In Deutschland haben wir die Geschlechtergleichheit noch nicht erreicht. Behindern Zweifel und Ängste viele Frauen dabei, Karriereleitern zu erklimmen?

Wir bewegen uns im beruflichen Alltag täglich, stündlich, ja minütlich in einem Kampf um Selbstbehauptung, Rollenfindung und Selbstbestätigung. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen und in besonderem Maße auch für das Verhältnis der Geschlechter im Arbeitsumfeld untereinander. Frauen mit starken Ambitionen werden von männlichen Kollegen und Führungskräften nicht selten als eine Bedrohung angesehen, wie viele soziologische und psychologische Studien beweisen. Dabei lassen sich persönliche Identitäten und Wünsche zur Entwicklung von Machtpositionen im gemeinsamen Austausch durchaus leichter finden und entwickeln, wenn man bereit ist, Vorurteile abzubauen und auf der kommunikativen Ebene zueinander zu finden. Solche Vorurteile, wie der jeweils andere denken und welche Absichten er verfolgen könnte, gibt es sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Das löst Ängste aus, die im Berufsalltag und beim Aufbau der eigenen Karriere behindern. Viele Coachs setzen an diesen Punkten an und helfen, Ängste abzubauen. Auch in dem Bewusstsein, dass sich Ängste von Frauen zuweilen ganz anders äußern als bei Männern. Das Wichtigste ist zunächst einmal, diese Ängste zu erkennen, zu artikulieren und an ihnen zu arbeiten, was indes leichter klingt, als es manchmal ist.

Warum fürchten sich manche Frauen vor dem Chefsessel, warum zögern sie, Karrieren zu starten und konsequent aufzubauen? Spielt da vielleicht zu viel Rücksicht auf den Lebenspartner, die Kinder und die Familie eine Rolle? Viele Frauen antworten auf diese Frage, dass sie eine Karriere abschrecke, weil sie privat zu viel aufopfern und zurückstecken müssten. Andere fürchten bei einer Vollzeitbeschäftigung, vor allem bei Jobs in höheren Positionen, die Notwendigkeit, ständig erreichbar zu sein und weichen für eine bessere Work-Life-Balance deshalb lieber auf Teilzeitarbeit aus.

Wie man Gesundheit, Freizeit und Familie auf einen Nenner bringt, wenn man Karriere machen will, ist eine Frage, die Frauen und Männer gleichermaßen vor große Herausforderungen stellt. Frauen sollten das im Job offen thematisieren, denn sie sind in Unternehmen kaum allein auf der Suche nach Lösungen für einen idealen Ausgleich. Oft scheitert eine Kommunikation darüber jedoch an Hemmungen und besagten Ängsten, die überwunden werden müssen und können. Viele Studien der Soziologe, aber auch aus dem Bereich der Unternehmensberatung zeigen, dass Frauen sehr wohl wissen, was sie können und was sie wollen. Das zeigt sich ja schon in der Kindheit und im Schulalter, wo junge Frauen auf ihren Bildungswegen oft schneller und effizienter agieren als Männer. Eine Beobachtung, die wir schon in den Grundschulen beobachten können. Bei den ersten Bewerbungen und frühen Karriereschritten zeigt sich dann aber auch, dass sich Frauen manchmal leichter verunsichern lassen, oft länger abwägen und dazu neigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu unterschätzen. Um damit besser umzugehen, sind Coachings in vielen Fällen empfehlenswert. Sie können helfen, entschlossener aufzutreten und von seinen Zielen nicht abzuweichen, wenn spürbar versucht wird, diese nicht anzuerkennen oder gar zu attackieren.

Selbstbewusstes Auftreten entscheidet im Beruf maßgeblich darüber, die Karriereleiter hinaufzuklettern. Es entscheidet auch darüber, wie das Unternehmen und seine jeweilige Mitarbeiterin oder sein jeweiliger Mitarbeiter intern und nach außen wahrgenommen werden. Bei Akquirierungs- und Verkaufsgesprächen ist das ein entscheidender Faktor. Ein starkes Selbstbewusstsein, Standhaftigkeit und Schlagfertigkeit helfen auch dabei, einem vermeintlichen „Abwehrkrieg“ männlicher Kollegen im Unternehmen selbst zu begegnen. Oft haben Frauen mit verbaler Unterminierung zu kämpfen und sollten sich früh dagegen zur Wehr setzen. Dafür ist es – auch im Interesse der Unternehmensleitung – wichtig, die Gründe für etwaiges Abwehrverhalten und die Ängste auch der anderen zu kennen. Hat man all das verstanden und eingeordnet, lässt sich leichter wieder ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen und die Kommunikation miteinander verbessern.

Wir leben in einer Zeit, in der die Unterschiede zwischen den Geschlechtern oft ein Thema im gesellschaftlichen Kontext und zwischenmenschlichen Umgang sind. Kontraproduktiv kann es durchaus sein, wenn man die Diskussion darüber privat und innerbetrieblich auf die Spitze treibt. Oft erreicht man eher das Gegenteil dessen, was man eigentlich will. Ein gutes Miteinander entsteht schließlich auch dadurch, dass man nicht in jeder Äußerung einen Angriff sieht und stets bereit ist, Verstimmungen auszuräumen.

Ein häufiger Fehler von Frauen gegenüber den oft direkt und harsch auftretenden Männern ist es, offenen Konflikten gern mal aus dem Weg zu gehen und ihre Wünsche hinter Andeutungen zu verstecken. Ein indirekter Sprachstil, etwa Äußerungen wie „Man sollte noch einmal darüber nachdenken“ oder „Wir müssten bei Gelegenheit eine Lösung finden“ können das eigentlich verfolgte Ziel verfehlen. Konflikte direkt anzusprechen, Meinungen unmissverständlich zu artikulieren und sowohl in Bewerbungs- als auch in Kunden- und Kollegengesprächen Positionen klar zu formulieren, ist meist unerlässlich. Frauen kommt bei alldem sehr entgegen, dass sie harmonieorientierter agieren und mit Freundlichkeit Spannungen schneller zu lösen imstande sind. Diese Eigenschaften sollte frau nutzen und sich von Coaches beraten lassen.

Fakten: Frauen gründen seltener als Männer ein Unternehmen, sind aber oft erfolgreicher. In Führungspositionen können sie den Stil der Kommunikation und des Umgangs miteinander positiv verändern. Aber es ist nicht immer leicht, die richtige Work-Life-Balance und die richtige Sprache für einen erfolgreichen Auftritt zu finden.

1. Mär 2025

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Gesellschaft

Nachhaltige Verpackungen: Gesundheit, Umwelt und Innovation–ein Beitrag von Dr. Birgit Geueke, Senior Scientific Officer, Food Packaging Forum

Verpackungen sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken – sie schützen Produkte, halten sie frisch und erleichtern den Transport. Doch es gibt auch Schattenseiten: Angesichts wachsender Umweltprobleme durch steigende Emissionen und schwindende Ressourcen wird der Ruf nach nachhaltigen Lösungen lauter. Nachhaltige Verpackungen bedeuten jedoch mehr als nur den Ersatz eines Materials durch ein anderes. Es betrifft auch die Chemikaliensicherheit, den unkritischen Gebrauch von Einwegmaterialien und die Entsorgung. In diesen Bereichen ist rasches und reflektiertes Handeln erforderlich. Es braucht ein neues Bewusstsein, das wir alle mittragen müssen. Nach oft kurzer Nutzung tragen Verpackungen zu den rund 150 kg Hauskehricht bei, die in der Schweiz pro Person und Jahr anfallen. Weit weniger sichtbar ist das Mikroplastik, das aus Kunststoffverpackungen in Mensch und Umwelt gelangen kann. Ebenso besorgniserregend sind die vielen Chemikalien, von denen manche aus der Verpackung in die Lebensmittel übergehen und so in den Körper gelangen. Hormonelle Störungen und ein erhöhtes Krebsrisiko gehören hier zu den möglichen gesundheitlichen Folgen. Weltweite Daten bestätigen, dass wir alle einen Cocktail aus Chemikalien in uns tragen, an dem auch Lebensmittelverpackungen massgeblich beteiligt sind. Daher ist es wichtig, dass bei nachhaltigen Verpackungen die Chemikaliensicherheit berücksichtigt und ausreichend getestet wird. Besonders kritisch ist der Einsatz recycelter Materialien, die nicht vollständig inert sind. Verfahren zum Recycling von Kunststoffen und papierbasierten Materialien sind oft nicht geeignet, chemische Verunreinigungen in ausreichendem Masse zu entfernen und so die Sicherheit zu gewährleisten. In der Schweiz wurde deshalb der direkte Einsatz von Recyclingpapier und -karton im Lebensmittelbereich bereits 2019 stark eingeschränkt. >Kosten sind eine der grössten Hürden, wenn es um nachhaltige und sichere Verpackungen geht. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass jede Erkrankung, die durch Chemikalien verursacht wird, zu viel Leid führt – und unsere Gesundheit eines der wertvollsten Güter ist. Der wichtige Zielkonflikt zwischen der Verringerung von Abfall und dem Schutz der menschlichen Gesundheit ist nicht zu übersehen und zeigt, dass es nicht reicht, sich auf einzelne Aspekte eines Problems zu konzentrieren. Innovative Geschäftsmodelle können aber zu neuen Wegen führen. Mehrwegsysteme und Pfandlösungen haben bewiesen, dass Kreislaufwirtschaft funktioniert – vorausgesetzt die Infrastruktur ist vorhanden und die Materialien sind wirklich kreislauffähig und inert. Sobald solche Lösungen einfach und bequem in unseren Alltag integriert werden können, wird sich auch das Konsumverhalten anpassen. Kosten sind eine der grössten Hürden, wenn es um nachhaltige und sichere Verpackungen geht. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass jede Erkrankung, die durch Chemikalien verursacht wird, zu viel Leid führt – und unsere Gesundheit eines der wertvollsten Güter ist. Auch eine zerstörte Umwelt lässt sich kaum durch Geld wiederherstellen. Langfristig lohnen sich daher Investitionen in Nachhaltigkeit – für unsere Gesundheit, den Planeten und die kommenden Generationen. Nachhaltige und sichere Verpackungen erfordern gemeinsames Handeln. Ob Detailhändler, Verbraucherinnen, Lebensmittelproduzenten und Politik – wir alle müssen an einem Strang ziehen, um Produkte sicher, ressourcenschonend und gesundheitsfreundlich zu verpacken.

31. Dez 2024

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Lifestyle

Vier Bau- und Konsumgüter-Messen im Fokus

**Zukunft des Bauens: Die BAU 2025** Klimagerechtes Bauen ist das Leitthema der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Klimawandel und Ressourceneffizienz stellen auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben umweltverträglichen und recyclingfähigen Baumaterialien gilt es gesamte Prozesse des Planens und Bauens ganzheitlich neu zu denken, um negative Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten und Lösungswege für mehr Klimaresilienz aufzuzeigen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Beim internationalen Treffpunkt für Gebäudeplaner, -bauer, -gestalter und -betreiber BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar in München dreht sich alles um das Thema klimagerechtes Bauen: Welche Prozesse braucht es, um Nachhaltigkeit in der Stadt- und Raumplanung wirtschaftlich tragbar umzusetzen? Was bedeutet klimagerechtes Bauen konkret und wie sieht eine klimaresistente Quartiersentwicklung aus? Welche Möglichkeiten bieten intelligente Gebäudemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs? Dies sind nur einige der Fragestellungen und komplexen Themenbereiche, die die BAU als Plattform bietet, um Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten der Branche zu fördern und mögliche bautechnische Lösungswege aufzuzeigen. Unter anderem durch überzeugende Best Practices und Produkt- und Systeminnovationen, die auch digitale Tools und gänzlich neue Geschäftsmodelle umfassen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe präsentieren sich sowohl die Marktführer der Branchen als auch innovative Newcomer mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Von Architekten, Planern und Handwerkern bis hin zu Investoren und Industrie- und Handelsvertreter kommen auf der BAU alle zusammen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. **Nordwestens Baufachausstellung hanseBAU** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Baumesse HAUS in Dresden** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Ambiente Frankfurt** Zum Jahresbeginn wird Frankfurt zum Trend-Hotspot und globalen Bühne der Konsumgüterbranche. Mit den Bereichen Dining, Living, Giving und Working spiegelt die führende Messe der Konsumgüterbranche Ambiente vom 7. bis 11. Februar die aktuellen Entwicklungen und Trends von morgen im Konsumgütermarkt wider. Das Fachpublikum aus Händlern, Einkäufern, Interiordesignern und Architekten kann sich auf vielfältige Impulse in vier Produktgruppen freuen: Ambiente Dining zeigt über sechzehn Hallenebenen die Dining-Trends von morgen; Ambiente Living bietet rund ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren inspirierende Konzepte und Einrichtungsideen für jedes Interior-Konzept. Ambiente Giving feiert die Vielfalt des Schenkens und gibt von Geschenkartikeln bis hin zu dekorativen Accessoires eine Antwort auf die Giving-Trends der Zukunft. Der noch junge Bereich Ambiente Working thematisiert die Verbindung einer zusammenwachsenden hybriden Arbeitswelt aus Home und Office, Lifestyle und Workstyle und stellt neben Bürobedarf und Schreibwaren das internationale Angebot an Office Design und modernen Work Spaces vor. Begleitende Impulsvorträge informieren über die Trends und aktuelle Entwicklungen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft. „Future of Work“ ist nur eines der Metathemen, die die Ambiente 2025 neben Lifestyle und Design aufgreift. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Future Retail und Digital Expansion of Trade werden im Rahmen der „Academies der Ambiente“ fokussiert. Die zum Teil online stattfindende Veranstaltungsreihe bietet allen Fachbesuchern Business Insights, vermittelt wichtiges Branchenwissen und ermöglicht es, Praxistipps von namhaften Experten sowie neue Impulse für das eigene Business zu erhalten.