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16. Mär 2023

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Gesundheit

Mit Sicherheit groß werden

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Brina Blum/unsplash

Die Tasse Kaffee kann für Krabbelkinder schnell lebensgefährlich werden. Worauf Eltern sonst noch achten sollten.

Die Freude übers Baby ist riesig, gleichzeitig entstehen Sorgen über die vielen möglichen Gefahren. Worauf achten, welche Gefahren drohen?
Steckdosen sind in der Tat lebensgefährlich – aber in erster Linie dann, wenn die Kabel in Bodennähe ungesichert aus der Wand ragen. Sind sie mit den üblichen Plastikumkleidungen versehen, ist es dagegen sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Krabbelkind daran verletzen kann, denn es müsste mit zwei Metallstäben gleichzeitig in die Löcher stechen. Ein drei- oder vierjähriges Kind ist dazu jedoch durchaus in der Lage, deshalb: Kindersicherungen anbringen!

Eine große Gefahr im Hause liegt in etwas vermeintlich Banalem: Der Tasse Kaffee. Wenn ein Kind im Alter von etwa neun bis etwa 18 Monaten zu laufen beginnt, hält es sich an allem fest, was Stabilität verspricht, wie beispielsweise Tische, Küchenarbeitsplatten und Sideboards – also alles, wo man schnell mal seine Tasse Kaffee oder Tee abstellt. Erwischt das Kind beim Festhalten die Tasse, kann es sich das kochend heiße Getränk auf Kopf und Bauch schütten und schwere Verbrühungen erleiden. Ist ein Drittel der Hautoberfläche verbrüht, wird das Überleben zum Glücksfall. Es ist deshalb lebenswichtig, seine heißen Getränke für Kinderhände unerreichbar abzustellen, und auch seine Gäste dazu zu sensibilisieren. Auch der Herd sollte gesichert werden.

Bei Küchengeräten wie Rührmixer, Pürierstab und Ähnlichem sollte man darauf achten, das Kabel nach Benutzung keinesfalls über die Kante der Arbeitsplatte hängen zu lassen. Für ein Krabbelkind ist es zu verführerisch, danach zu greifen und zu ziehen. Fällt der Mixer auf den Kopf, droht eine schlimme Kopfverletzung.

Kleinkinder erfahren ihre Umgebung mit Vorliebe dadurch, dass sie Dinge in den Mund nehmen. Geschmäcker sind für ein Krabbel- und Kleinkind neu und aufregend, es kann noch nicht schmecken, ob etwas giftig ist und probiert deshalb auch gerne Waschpulver und ähnliches. Verätzungen der Speiseröhre mit lebenslangen Folgen können das Resultat sein. Sämtliche Wasch- Putz- und Reinigungsmittel müssen deswegen kindersicher verstaut werden, am besten oben im Regal.

Auch an Dingen, die so schön knistern, wie eine Packung Taschentücher, lutschen und nuckeln Kleinkinder gerne herum. Es gibt nicht wenige Fälle, bei denen sich hierbei der Klebeverschluss gelöst und an der Luftröhre festgeklebt hat. Das kann unentdeckt zum langsamen Erstickungstod führen.

Mittlerweile ist ausreichend bekannt, dass sich Säuglinge und kleine Kinder in einen Babyschlafsack kuscheln sollten anstatt in Decken, um einen nächtlichen Erstickungstod zu vermeiden. Auch dass man seine Fenster abschließt und niemals lüftet, wenn sich ein Kleinkind im Raum befindet, sollte klar sein. Fenstergriffe lassen sich problemlos und mit wenig finanziellen Aufwand durch abschließbare Griffe ersetzen.
Treppen im Haus sollten durch Treppengitter geschützt werden.
Auf der Straße und an Bahnhöfen müssen Kleinkinder in den Kinderwagen oder fest an die Hand. Jede Art von Schütteln ist absolut zu vermeiden, denn sie kann zum Tode führen, auch sofort nach der Geburt. Sollten die Wehen nämlich weit vor dem errechneten Geburtstermin einsetzen, so ist es existentiell wichtig, dass das Frühgeborene ohne jede Erschütterung transportiert wird, um sein Gehirn nicht zu schädigen.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.