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12. Jun 2024

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Gesellschaft

Mobil machen!

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Annie Spratt/unsplash

Mobilität im Alter bedeutet Selbstständigkeit und Lebensqualität. Bewegungseinschränkungen lassen sich vorbeugen oder mit Hilfsmitteln kompensieren.

Im Alter mobil zu sein, ist von entscheidender Bedeutung, da es sowohl das körperliche als auch das seelische Wohlbefinden maßgeblich beeinflusst. Mobilität bedeutet Selbstständigkeit und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Den Alltag zu meistern, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, schafft Selbstbewusstsein und Freiheit. Treffen mit Gleichgesinnten und der Erhalt des sozialen Netzwerks vermeiden Isolation, Einsamkeit und Depressionen. Auch der Körper dankt es auf vielfache Weise, wenn ein aktiver Lebensstil gepflegt wird: Bewegung trägt wesentlich dazu bei, die Muskelkraft und Gelenkgesundheit zu erhalten, was das Risiko von Stürzen und Verletzungen reduziert. Zudem beugt regelmäßige körperliche Aktivität chronischen Krankheiten wie Diabetes, Osteoporose sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und stabilisiert das Körpergewicht. Darüber hinaus stärken körperliche Aktivität und soziale Kontakte die kognitiven Funktionen und mindern das Risiko von Demenz und kognitivem Abbau.

All dies erhöht die Lebensqualität im Alter ungemein. Deswegen ist es wichtig, Bewegungseinschränkungen im Alter vorzubeugen und den Körper und die Gelenke beweglich zu halten. Es gibt es verschiedene Sportprogramme, die sich speziell an Senioren richten. Passende Sportarten im Alter sind beispielsweise Nordic Walking, Schwimmen, Tai Chi oder Tanzen. Doch auch wenn der Körper nicht mehr so mitmachen will, wie früher, ist es wichtig, so mobil und selbstständig, wie möglich zu bleiben. Glücklicherweise können Bewegungseinschränkungen heutzutage mit einer Vielzahl an Mobilitätshilfen kompensiert werden. Mit ihrer Hilfe können Betroffene ihren Aktivitätsgrad beibehalten und ihren Bewegungsradius erhöhen, um beispielsweise weiterhin einkaufen oder Arztbesuche machen zu können.

Einfache Gehstöcke, Nordic Walking Stöcke oder Vierfuß-Gehstöcke bieten zusätzliche Stabilität beim Gehen und unterstützen das Gleichgewicht. Einfache Gehgestelle sorgen für eine Entlastung der Beine und einen sicheren Gang ohne Risiken. Sie werden vor allem im Innenbereich und bei kurzen Wegen eingesetzt, da eine flüssige Fortbewegung nur kaum möglich ist. Flotter ist man mit einem Gehwagen (Rollator) unterwegs, dank seiner Rollen. Je nach Bedarf gibt es Modelle für den Innen- und Außenbereich. Oftmals sind sie mit Handbremse, Korb oder sogar Sitzfläche ausgestattet. Wer längere Strecken zurücklegen möchte, ist mit einem Elektromobil (Senioren Scooter) bestens bedient. Die batteriebetriebenen Fahrzeuge auf drei bis vier Rädern sind für den Außenbereich konzipiert und ermöglichen mit starken Motoren und leistungsstarken Akkus eine schnelle und bequeme Fortbewegung. Für das Fahren von Elektroscootern mit einer Höchstgeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern ist kein Führerschein nötig. Auch im Bereich der Rollstühle hat sich einiges getan. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Rollstuhlarten. Während sich manche besser für Fahrten in der Natur eignen, besitzen andere Rollstühle Stärken Indoor. Für beide Anwendungen gibt es manuelle, wie elektrische Rollstühle. Je nach Mobilität, vorhandener physischer Kraft und körperlicher Einschränkung werden die verschiedenen Rollstuhltypen auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Nutzer angepasst.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.