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22. Jun 2023

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Gesellschaft

Nachhaltig und sicher mit Holz heizen

Journalist: Alicia Steinbrück

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Foto: mitsubishi electric

Von Urzeiten an beschäftigte sich der Mensch damit, Feuer in die eigene Behausung zu holen. Die Kunst bestand stets darin, die Flammen beherrschbar zu machen. Während frühzeitliche Feuerstellen eher an Lagerfeuer erinnern, entwickelten sie sich mit den steigenden Komfortansprüchen der Bewohner zu fest installierten Feuerstätten.

Über technisch ausgefeilte Schornsteinsysteme gelangen heute die Rauchgase sicher nach außen. Sichtscheiben aus Glaskeramik erlauben den ungetrübten Blick auf das lodernde Feuer. Runde, gewinkelte sowie drei- bis vierseitige Scheiben ermöglichen die Sicht von mehreren Seiten auf die Feuerstelle – perfekt für offen gestaltete Wohnräume, die oft die Küche und den Essbereich mit einbeziehen.

Wo ein Feuer brennt, möchte man verweilen und sich entspannen. Auf fast magische Art und Weise ziehen uns die flackernden Flammen in den Bann. Schnell ist der Alltagsstress vergessen. Wie in alten Zeiten versammeln sich um eine Feuerstelle im Haus auch heute Familien, gute Freunde, alte und junge Menschen. 

Sie sorgt dabei für Gemütlichkeit, Wohlbefinden und Harmonie. Die Faszination für das lodernde Flammenspiel ist ungebrochen. Und dennoch werden viele moderne Häuser heutzutage ohne Schornstein geplant, da ein Heizungssystem vorgesehen ist, das keinen Schornstein benötigt. Kurzfristig betrachtet spart man Baukosten, langfristig verbaut man sich im wahrsten Sinne des Wortes die Zukunft für nachhaltiges Heizen mit Holz.

Design und Funktion sind fast keine Grenzen gesetzt. Sie können mit einem Kamin das Wohnzimmer erwärmen, ihn an die Heizung anschließen, das gesamte Haus beheizen oder einfach nur die Flammen beobachten – ein Ofen als Lagerfeuer-Ersatz.

Der Schornstein ist quasi der Motor der Feuerstätte. Unabhängig davon, ob ein Schornstein bereits vorhanden ist, nachträglich errichtet werden soll oder bei einem Hausneubau eingeplant wird. Er sorgt dafür, dass Verbrennungsgase sicher abgeführt werden und ein emissionsarmer Betrieb möglich wird. Dafür ist es notwendig, Schornstein und Feuerstätte aufeinander abzustimmen. 

Damit ein Feuer ordentlich prasselt, benötigt es Sauerstoff, welcher über die Verbrennungsluft zugeführt wird. Diese wird in der Regel dem Aufstellraum entnommen. Über einen Regler wird die Luftmenge so eingestellt, dass das eingelegte Holz möglichst sauber und vollständig abbrennt. Hierbei spricht man von einem raumluftabhängigen System.

Dieses System kann bei undichten  Bestandsgebäuden in Einsatz kommen. Wird ein Gebäude saniert oder es kann nicht ausreichend Frischluft durch  Fugen, Ritzen und Undichtigkeiten in den Aufstellraum nachströmen, würde der Unterdruck des Schornsteins nicht ausreichen, um genügend Verbrennungsluft zu generieren.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.