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21. Feb 2019

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Gesellschaft

Nachhaltigkeit verpflichtet: saubere Energie durch Wind

Journalist: Susanne Braun-Speck

Windenergie-Anlagen produzieren ”saubere” Energie, die ökologisch sinnvoll und für die Beteiligten wirtschaftlich interessant ist. Dennoch: Anwohner wehren sich dagegen, Touristen sehen sie lieber aus weiter Ferne. Um die Interessen aller Beteiligten berücksichtigen zu können, bedarf es viel Fingerspitzengefühl und umfassendes Knowhow. 

Der Strombedarf ist riesig und steigt und steigt... Im Jahr 2018 haben die erneuerbaren Energien (Solar, Wind, Wasser, Biomasse, etc) über 40 Prozent zur öffentlichen Netto-Stromerzeugung beigetragen. Dies geht aus einer Veröffentlichung des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) hervor. Der mit Abstand größte Anteil der erneuerbaren Energien entfällt auf die deutsche Windenergie, die damit immer mehr zur Stütze des neuen Energiemix wird. 

Nachhaltigkeit und Ressourcen-Schonung sind die Erfolgsfaktoren, denn: die Energiequelle ”Wind” besteht weder aus Kohle, Gas, Öl, noch atomaren Brennstoffen und auch nicht aus nachwachsenden Rohstoffen. In flachen Landstrichen und in großen Höhen reicht der Wind zum Produzieren von sauberer Energie!

Die Zahlen zeigen: der Ausbau von Windenergie an Land stockt massiv – die Genehmigungsdauer und -praxis ist das Problem. Die Verbände fordern u.a., dass die rechtlichen Bedingungen und die Ausschreibungs-Regularien verlässlich gestaltet und klar formuliert werden. Einige Bundesländer genehmigen den Bau von neuen Anlagen nur noch mit Ausnahme. In Schleswig-Holstein beispielsweise erfolgt ein weiterer Ausbau der Windenergie-Nutzung durch das Repowering. Das bedeutet, dass ältere Anlagen durch moderne leistungsstärkere Anlagen ersetzt werden. Denn: Größer, höher, mehr – Bürger wehren sich dagegen; viele Gemeinden entschieden sich durch ein Volksvertretungsvotum, keine (neuen) Windanlagen haben zu wollen.

Im hohen Norden wird bereits 95% des regionalen Energiebedarfs durch Windenergie gedeckt (Quelle: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung SH). In anderen Bundesländern weht dagegen noch viel ungenutzter Wind – dort bestehen Potential und Bedarf. Da das Thema eine Menge Brisanz mit sich bringt, sind einschlägig qualifizierte Berater und Projektentwickler wichtig.


Dipl.-Ing. Dietmar Gosch, freiberufliche Berater, Windprojektexperte und Mediator, Foto: Privat

Der freiberufliche Berater, Windprojektexperte und Mediator Dipl.-Ing. Dietmar Gosch aus Reinfeld (Hostein) z.B. bringt Knowhow aus zwei Jahrzenten „im Wind” und mehreren EPCI*-Offshore-Windprojekten mit (Engineering, Procurement, Construction, Installation). Er gibt Auskunft darüber, was die Menschen bewegt: „Jeder Beteiligte hat seine eigenen Interessen. Es ist nicht nur wichtig, sich mit der Materie „Windenergieanlagen“ auszukennen, sondern auch die verschiedenen Beweggründe und Ziele passend für alle zu gestalten. Dabei darf nie das Ziel, aus den Augen verloren werden: Wünschen wir uns nicht alle eine gesunde Umwelt und streben an, die Natur zu schützen?”

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.