Mirja du Mont als Speakerin einer Veranstaltung

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13. Mär 2024

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Gesundheit

„Nein!“ ist ein ganzer Satz – Interview mit Mirja du Mont

Journalist: Kirsten Schwieger

Mirja du Mont über Tinnitus, Panikattacken und psychotherapeutische Unterstützung. Außerdem verrät sie, warum sie keine Brustkrebsvorsorge auslässt.

Trennung, Job-Stress als zweifache, alleinerziehende Mutter und dann 2018 Tinnitus: Hatten Sie sich zu viel zugemutet seinerzeit?

Ich habe mir zu dieser Zeit auf jeden Fall zu viel zugemutet. Als alleinerziehende Mutter wollte ich so viele Jobs wie möglich machen, um meinen Kindern einiges bieten zu können. Dazu kamen noch die Aktivitäten mit ihnen zusammen, damit sie meine volle Aufmerksamkeit bekommen konnten. Mein größtes Problem war schon immer nicht „Nein“ sagen zu können!

Nach dem Hörsturz entwickelten Sie eine Angst- und Überlastungsstörung mit Panikattacken: Wie fühlte sich Ihr Leben damals an?

Durch meinen Riss im Innenohr verlor ich mein Gehör auf dem rechten Ohr und daraufhin bekam ich zusätzlich noch fast zwei Jahre Schwindel. Ich konnte nicht mehr Einkaufen gehen, nicht mehr Auto oder Bahn fahren, geschweige denn schlafen! Ich war komplett hilflos und am Ende und hatte panische Angst, nie wieder selbstständig am Leben teilhaben zu können!

Was und wer hat Ihnen geholfen, diese Zeit zu überstehen beziehungsweise die Abwärtsspirale zu stoppen?

Als allererstes muss ich sagen, hat mir die Max Grundig Klinik im Schwarzwald geholfen, mein Problem zu erkennen und mir die Fähigkeit zu vermitteln, meine Probleme selbst zu lösen. Das Unterbewusstsein verbirgt viele Dinge, die man verdrängt und die behandelt werden müssen.

Was hat der sechswöchige Aufenthalt in der psychosomatischen Klinik bewirkt?

Der Aufenthalt hat mich gelehrt, keine Angst vor der Angst zu haben. Es ist nur ein Gefühl wie Wut oder Liebe, kann uns als Person aber gar nichts anhaben. Außerdem habe ich mein inneres Kind kennen lernen dürfen, welches in mir mit einem Rotstift nervt, und möchte, dass ich immer perfekt sein soll … Ein wichtiger Satz meines Therapeuten Dr. Lisker war, dass nichts für immer so bleibt! Er hatte Recht :-)

Was raten Sie Frauen in ähnlichen Situationen?

Ich rate jedem, der sich in einer ausweglosen Situation befindet, Hilfe zu holen! Es ist keine Schande, psychische Probleme zu haben. Wir haben uns diese nicht selbst ausgesucht! In Amerika beispielsweise haben viele Menschen einen Psychologen, um einfach einmal pro Woche die Dinge loszuwerden, die sie belasten.

Wie sorgen Sie heute für Ihre mentale Gesundheit?

Ich war noch zwei Jahre in ambulanter Therapie und habe gelernt, ohne Begründungen zu suchen, Nein zu sagen!

Und was tun Sie in puncto körperliche Gesundheit?

Ich mache Sport und gönne mir Massagen oder kleine Auszeiten mit meinen Freundinnen.

Wie ernähren Sie sich?

Ich esse das, was ich mag und verzichte auf Nichts.

Sie sind langjährige Patin der Internationalen Senologie Initiative e. V. und machen sich auf verschiedenste Weise für das Thema Brustkrebs stark – wie kam es dazu?

Meine Mutter erlitt 2014 eine Brustkrebserkrankung wie auch schon ihre Mutter. Dazu kam die Erkrankung einer meiner Freundinnen. Die ISI hat sich wahnsinnig toll um meine Mutter und auch um uns als Angehörige gekümmert. Das hat mich sehr beeindruckt!

Wie wichtig ist Ihnen das Thema Vorsorge in diesem Bereich beziehungsweise generell?

Vorsorge ist mir sehr wichtig! Denn wenn die Diagnose früh gestellt wird, ist Zeit zu handeln! Was einem als Angstpatient allerdings nicht immer so leichtfällt.

Fakten:

Die Schauspielerin, Moderatorin und zweifache Buchautorin lässt sich keinen Film mit ihrem Lieblingsschauspieler, dem Hawaiianer Jason Momoa, entgehen. Außerdem hat die Wahl-Hamburgerin ein Faible für Kapstadt, urlaubt aber auch gerne in Spanien. Für ein Depeche Mode Konzert würde sie (fast) alles stehen und liegen lassen. Das Model ist einer der wenigen Menschen ohne Lebensmittelunverträglichkeit und isst sogar Fleisch.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.