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2. Sep 2022

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Gesellschaft

New Learning: Die Zukunft der Bildung

Journalist: Julia Butz

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Foto: Brooke Cagle/unsplash

Wie sieht die Zukunft der Bildung in Zeiten der digitalen Transformation aus? Und können digitale Tools allein für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen?

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Daniel Jung, Bildungs-Entrepreneur und Vorreiter digitaler Bildung; Foto: Presse

Zeitgemäßer Zugang zu Bildung für jeden. Die Digitalisierung kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten: durch eine flexible und standortunabhängige Wissensvermittlung, durch die zeitgemäße Aufbereitung des Unterrichtsstoffs mit multimedialen Inhalten, über gemeinsame Lernplattformen, Online-Nachhilfen und -Tutorials.

Auch Daniel Jung, ambitionierter Bildungs-Entrepreneur, mit einer Leidenschaft für die leichte Vermittlung komplizierter Lerninhalte, sieht in den digitalen Möglichkeiten eine Riesenchance. Mit Mathe-Tutorials auf den sozialen Medien von TikTok bis YouTube unterstützt er bundesweit Schüler beim Homeschooling, der Abiturvorbereitung und der privaten Nachhilfe. Unterhaltsam aufgebaute Erklär-Videos und eine spannende mediengestützte Aufbereitung des klassischen Unterrichtsmaterials unterstützen das spielerische Lernen und entsprechen der heutigen Normalität des außerschulischen Alltags. Laut Statistischem Bundesamt nutzen 90 Prozent der ab Zehnjährigen das Internet und 89 Prozent der 16- bis 24-Jährigen die sozialen Netzwerke.

Trotz der Vorteile aber sollte der Fokus noch immer auf vernetztem Lernen und einer guten Balance zwischen echten Begegnungen und virtuellem Miteinander liegen. Die Vermittlung der Lerninhalte durch eine Lehrkraft sei nach wie vor essentiell, so Daniel Jung: „Die menschliche Komponente ist neben den digitalen Tools besonders wichtig. Mit der Bereitstellung von Tablets und Apps allein ist es nicht getan. Nur in der Kombination mit einer Lehrkraft entsteht ein wirklich fruchtbarer Unterricht, und auch nur der Mensch kann für Lerninhalte begeistern.“

Durch hybride Unterrichtsformen müssen die Inhalte mit den Lehrkräften zusammengebracht, die analoge mit der digitalen Welt verbunden und vor allem die entsprechenden digitalen Kompetenzen geschaffen werden. Sowohl auf Seiten der Lernenden als auch der Lehrer. Denn was machen wir mit der Flut an Informationen, die uns die digitale Welt zur Verfügung stellt? Wie bringe ich mir dieses Wissen nun allein bei? Was muss ich als nächstes tun, was sind meine nächsten logischen Schritte? Der Zugang allein kann keine Bildungsgerechtigkeit schaffen. Nur eine digital gestützte und gleichzeitig menschlich und emphatisch begleitete Wissensvermittlung, kann auch herkunftsbedingte Unterschiede ausgleichen.

Nach Daniel Jung liegt die Lösung zur Schaffung zukunftsfähiger Schulstrukturen, in der Verknüpfung aller erforderlichen Bildungsinhalte: indem das Wissen aus der analogen Welt, professionell digital und unter Einbeziehung der pädagogischen Voraussetzungen sowie psychologischem Input aufbereitet wird – mit der Möglichkeit für Lehrende, aktiv an dieser Entwicklung mitzugestalten. Eine Online-Lernplattform, die auf den täglichen Bedarf der Wissensvermittler abgestimmt ist und von einem Netzwerk aus Pädagogen, IT-lern, Herstellern mobiler Anwendungen und den politisch Verantwortlichen gemeinsam, für eine freie Nutzung zur Verfügung gestellt und kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Und eine Plattform, die gleichzeitig eine Bühne bietet, für das Lernen zu begeistern. Um somit den Weg zu wirklicher Bildungsgerechtigkeit frei zu machen.

2019 wurden von Bund und Ländern mit dem „DigitalPakt Schule“ insgesamt 6,5 Milliarden Euro für die digitale Schulentwicklung sowie zusätzliche Mittel mit den Coronahilfen 1 - 3 bereitgestellt. Bis heute wurden allerdings lt. Bundesbildungsministerium zwei Drittel der Fördermittel noch immer nicht abgerufen.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.