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10. Jul 2023

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Wirtschaft

Pflanzenkohle hilft bei der Rettung der Welt

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Casey Horn/unsplash, Presse

Anton Aschbacher, CEO bei energy4future (e4f), spricht über den biogenen Superbooster Pflanzenkohle.

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Anton Aschbacher, CEO bei energy4future (e4f)

Pflanzenkohle hilft dabei, die Welt zu retten, denn sie ist eine der größten natürlichen biogenen CO2-Speicher, bindet und „konserviert“ also Kohlendioxid aus der Atmosphäre in der Biomasse und verhindert dessen Wiedereintritt in die Atmosphäre für hunderte von Jahren.

Das biogene Naturprodukt kann aus jeglicher Biomasse wie Restholz oder Agrarbiomasse hergestellt werden, wobei der Naturprozess unter Ausschluss von Sauerstoff in beschleunigter Form simuliert wird. Dabei entsteht zum einen die hochwertige Pflanzenkohle und zum anderen wird das in der Biomasse vorhandene, brennbare SynGas gewonnen. Aus diesem wird sämtliche Energie für den Produktionsprozess erzeugt, die Produktionsanlage ist also vollständig energieautark. Der dabei entstehende Energieüberschuss lässt sich als Ökostrom in Netz einspeisen, die Biowärme kann als Heizenergie oder als Prozessdampf für nachfolgende Prozesse verwendet werden.

Wir haben uns auf die Herstellung von qualitativ hochwertigem Kohlenstoff für verschiedene Einsatzwecke spezialisiert: Neben Futterkohle und Einstreukohle in der Tierhaltung kann Pflanzenkohle in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie Verwendung finden.

„Als CO2-Speicher und Wasserspeicher lässt sich Pflanzenkohle hervorragend bei der Dach- und Fassadenbegrünung und Dämmung einsetzen.“

Als CO2-Speicher und Wasserspeicher lässt sich Pflanzenkohle hervorragend bei der Dach- und Fassadenbegrünung und Dämmung einsetzen. In Putz, Estrich, Beton und Asphalt sowie unterschiedlichen Baustoffen speichert sie CO2 und reguliert Feuchtigkeit, in der Kunststoffindustrie kann sie sogar Erdöl und Erdgasprodukten ersetzen.

Die große Oberfläche der Pflanzenkohle nutzen wir als Wasser- und Nährstoffspeicher und aktivieren sie mit Mikroorganismen und Biokompost. Somit erzeugen wir die e4f-klimaerde, die in der Lage ist, sehr viel Wasser und Nährstoffe in den Böden zu speichern und somit zum Humusaufbau in den Böden beiträgt. Das minimiert den Verbrauch von Wasser- und Dünger und führt zu höheren Ernten.

Wir erstellen auch eigene CO2-Speicherzertifikate, die gehandelt werden. Die erste touristische Region, Region „Klimaberg Katschberg“, die bis 2023 vollständig CO2-neutral arbeiten wird, setzt die CO2-Kompensation schon seit drei Jahren mit unserer e4f-klimaerde um. Europas erstes CO2-neutrales Gewerbe- und Industriegebiet wird im Green-Areal-Lausitz Jänschwalde entstehen. Dort werden wir von der e4f auch eine Pflanzenkohlenstoff-Produktionsanlage bauen.  

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes