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16. Mär 2023

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Gesundheit

Präventive Hautpflege ist Zeitgeist

Journalist: Jakob Bratsch

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Foto: Andrea Picquadio/Pexels, Presse

Als Dermatologin mit Spezialisierung im Bereich der ästhetischen Dermatologie und reichweitenstarken Social-Media-Profilen beobachte ich ein gesteigertes Interesse an Hautgesundheit und Hautpflege – insbesondere bei jüngeren Menschen.
Solarien sind wie Sonnenbrände längst nicht mehr salonfähig, seit Informationen digital so leicht zugänglich sind. Wo früher versucht wurde, Sonnenschäden wegzucremen, wird heute präventiv mit Pflegeprodukten und Sonnenschutz vorgesorgt. Doch woran erkennt man einen optimalen Sonnenschutz? Was macht eine gute Hautpflege aus? Welche Schritte einer Pflegeroutine sind wann wichtig – und wie oft?

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Dr. Emi Arpa, Fachärztin für Dermatologie & Gründerin Dr. Emi Cosmetics

Hautgesundheit ist ganzheitlich von innen und außen zu betrachten. So wie unser größtes und vielfältigstes Organ den Körper vor Umwelteinflüssen schützt, sollten wir die Haut im Gegenzug frühzeitig mit Pflege und gesundem Lifestyle (be-)schützen. Eine direkte UV-Exposition, insbesondere ohne Sonnenschutz, sollte gemieden werden. Kopfbedeckungen und dicht gewebte, dunkle Kleidung sind der effektivste Sonnenschutz. Bereiche wie Gesicht und Hände, die selten textil bedeckt sind, benötigen morgens und auch bei Bewölkung Sonnenschutzprodukte, die UVA-, UVB- und UVE-Filter enthalten. Ein Lichtschutzfaktor, der sichtbar auf Produkten ausgelobt ist, z. B. LSF 50, schützt vor UVB-Strahlung bzw. Sonnenbrand. Er gibt an, wie viel länger man sich nach Anwendung eines Sonnenschutz-Produkts in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Um diesen ausgelobten Lichtschutz zu erhalten, sollte ausreichend Sonnenschutz aufgetragen werden – alle zwei Stunden sowie nach Schwitzen und Wasserkontakt.

UVA-Strahlung, die übrigens auch Glasscheiben durchdringen kann, beschleunigt die Hautalterung und dringt wie blaues Licht, sogenanntes HEV-Light (High Energy Visible Light), in die tieferen Hautschichten ein. Ein optimaler Sonnenschutz filtert all diese Bereiche sowie Umwelteinflüsse und Feinstaubpartikel. Mehr ist mehr: Mit Creme bedeckte Fingerlängen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger sind eine ausreichende Menge für Gesicht und Hals. Für den gesamten Körper benötigt ein erwachsener Mensch im Schnitt sechs

Teelöffel Sonnenschutz. Anwender sind jedoch meistens wesentlich sparsamer. Dünnhäutige Partien wie Augen- und Lippenhaut benötigen genauso wie sogenannte ‚Sonnenterrassen' (z. B. Nasenrücken, Ohrmuscheln, Schultern) eine Extraportion. Und keine Sorge: Laut Studienlage hemmt Sonnenschutz die Vitamin D Produktion kaum, weshalb es nicht zu Stimmungsverschlechterungen o. ä. kommen kann. Eine auf den kosmetischen Hauttyp abgestimmte Pflegeroutine ist ebenfalls wichtig für gesunde Haut. Den Hauttyp kann man einfach selbst bestimmen, indem man sich mit lauwarmem Wasser wäscht und den Hautzustand nach 30 Minuten begutachtet. Ist die Haut trocken und spannt, kann man von einem trockenen Hauttyp ausgehen, Mischhaut beschreibt eine ölige T-Zone, ein öliger Hauttyp glänzt ganzflächig. Je nach Hauttyp kann man Produkte und Pflegeroutinen individuell nach jeder Reinigung morgens und abends oder auf Jahreszeiten abgestimmt anpassen. Zu zeitintensiv? Der meditative Faktor einer Gesichtsreinigung mit anschließender Pflege ist nicht zu unterschätzen. Skincare ist Selfcare – Selbstfürsorge und eine Investition in unser Wohlbefinden im hektischen Alltag und unsere langanhaltende Hautgesundheit.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.