16. Apr 2019
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Lifestyle
Journalist: Katja Deutsch
Erholung so nah: Wo der einzigartige Moselsteig und prämierte Radwege locken.
Malerische Flusswindungen, spektakuläre Steilhänge, saftige Weinreben und historische Burgen – um sich in schönster Kulturlandschaft zu erholen, muss man gar nicht weit fahren. Auf den Wegen und Pfaden entlang der Mosel kann man nach kurzer, unkomplizierter Anreise dem Alltag entfliehen und prompt die beeindruckende und grüne Natur genießen – für einen Wochenendtrip oder einen ausgedehnten, erholsamen Urlaub. Besonders intensiv gelingt die Erholung in der malerischen, zweitausend Jahre alten Kulturlandschaft im Südwesten Deutschlands zu Fuß oder mit dem Rad.
Schon die Römer schwärmten vom lieblichen Moselland und seinem geschwungenen Flussverlauf mit dichten, bewaldeten Hügeln und imposanten Felsformationen. Heute zählen die Weine der Mosel zu den beliebtesten in ganz Deutschland und kaum ein anderes deutsches Weinbaugebiet beglückt seine Besucher mit solcher Naturschönheit. In den vielen pittoresken Weinorten an Mosel, Saar und Ruwer laden Winzerhöfe und Weingüter zu Kostproben ein und ermöglichen ihren Besuchern so die Gelegenheit genussvoller Pausen. Von Mai bis Oktober kann auf den Wein- und Straßenfesten entlang des Flusses die kulinarische Vielfalt entdeckt werden.
Die vielen Sehenswürdigkeiten der Dörfer und Städtchen lassen sich beim Wandern und Radeln besonders intensiv erleben. Radfahrer mit und ohne elektrischen Hilfsmotor können sich auf über 1.000 Kilometer erstklassige Radwege im Moselland freuen. Besonders beliebt ist der 275 Kilometer lange Mosel-Radweg vom französischen Thionville bis zum Deutschen Eck in Koblenz, der französische, luxemburgische und deutsche Kultur verbindet. Seit Kurzem verführt er zudem zu kleinen Lauschpausen: Die 40 Hörstationen der neuen Audiotour "Lauschpunkte am Mosel-Radweg" lenken den Blick und die Aufmerksamkeit der Radfahrer auf interessante Entdeckungen und Informationen entlang der Route.
Ebenfalls in Frankreich beginnt der vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichnete Saar-Radweg, der auf gerade einmal 118 Kilometern vom französischen Saargemünd nach Konz führt, wo Saar und Mosel zusammenkommen. Der beinahe durchgehend ebene und asphaltierte Radweg erlaubt ein komfortables und zügiges Fahren. Diese Strecke lässt sich bestens an einem Wochenende abfahren, wobei immer noch genügend Zeit bleibt, das typische Savoir-Vivre des Saartals zu genießen.
Als kleiner Familienausflug lockt ein besonderes Raderlebnis: Auf ehemaligen Bahntrassen zwischen Hunsrück und Trier verläuft die 48 Kilometer lange Strecke des Ruwer-Hochwald-Radweges. Nur zehn Kilometer länger, von Daun in der Vulkaneifel bis nach Bernkastel-Kues, kann man den Maare-Mosel-Radweg an einem oder zwei Tagen radeln.
Der kostenlose Katalog „Radfahren im Moselland“ präsentiert neben weiteren Radtouren auch Strecken für Mountainbike-Fahrer und listet Verleihstationen, fahrradfreundliche Unterkünfte, Bahnverbindungen und geführte Radtouren auf.
Auch zu Fuß macht das Moselland glücklich. Mit dem Moselsteig bietet sich dem aktiven Wanderer ein einzigartiger Weg entlang der Mosel – von Perl im Dreiländereck bis nach Koblenz, wobei Europas steilster Weinberg „Calmont“, die Burg Eltz und die schönste Weinsicht an der Mosel „Zummethöhe“ passiert werden. Die 365 Kilometer lassen sich in 24 Tagesetappen aufteilen und mit Rundwegen kombinieren. So kommen zu den 25 Moselsteig-Partnerwegen, den „Seitensprüngen“ und „Traumpfaden“, dieses Jahr fünf neue hinzu. Wer den goldenen Herbst an der Mosel erleben möchte, kann beim alljährlichen Wanderevent „Moselsteig Wünschelrouten“ im November die leuchtenden Weinberge auf geführten Touren mit fachkundigen Begleitern erwandern – Weinproben und regionale Köstlichkeiten inklusive.
Wem die Beine und Füße nach der aktiven Erholung schwer sind, kann bei einer ruhigen Mosel-Schifffahrt das Moselpanorama vom Wasser aus genießen.