22. Jun 2021
|
Gesellschaft
Journalist: Alexandra Schneider
Mehr als 100.000 Anträge in nicht einmal fünf Monaten – besser kann man die Attraktivität eines Angebotes nicht beschreiben. Keine Sorge, es geht hier nicht um Corona, sondern vielmehr um die Anfang 2021 gestartete Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Hinter dem sperrigen Namen verbergen sich hohe Zuschüsse für energiesparende Häuser und Wohnungen, die offenbar einen Nerv getroffen haben: Viele EigentümerInnen haben sich in den vergangenen Monaten entschieden, ihre Immobilie auf ein besseres energetisches Niveau zu heben – mit dem Rausschmiss der alten Ölheizung (max. 55 % Zuschuss!), neuen Fenstern oder einer Dämmung (max. 25 % Zuschuss) – und bringen damit den Klimaschutz ein gutes Stück voran. Und weil ein Sanierungsfahrplan ein sattes Förderplus von fünf Prozent bringt, boomen parallel dazu auch geförderte Energieberatungen. Diese sind ein wichtiger Schritt am Anfang, um überhaupt für vorhandene Einsparmöglichkeiten zu sensibilisieren und die Umsetzung zu diskutieren. Und einen Plan für die kommenden Jahre in der Tasche zu haben, klingt doch bestens, oder?
Auch die Effizienzhaus-Förderung ist Teil der BEG. Möglich ist ein Sanierungszuschuss von bis zu 75.000 Euro, im Neubau ein Bauzuschuss von bis zu 37.500 Euro. Und im Neubau wird erstmals nicht nur der Einsatz möglichst vieler erneuerbarer Energien belohnt, sondern auch besondere Nachhaltigkeit. Für das Klima sind das jeden-falls sehr gute Aussichten.
Doch wo viel Licht ist, da gibt es leider auch Schattenseiten: Mit dem Ende des Baukindergeldes, das nur noch für bis März 2021 getätigte Baugenehmigungen oder Immobilienkäufe gilt, entfällt für Familien ein wichtiger Part bei der Eigenheim-Finanzierung. Angesichts weiter steigender Preise wäre eine Verlängerung dieses Zuschusses dringend nötig, denn die Zahlen haben gezeigt, dass die Förderung wie ge-plant vor allem Familien mit geringerem Einkommen zugutekam und oft in den Kauf einer Immobilie im Bestand investiert wurde. Wenn diese dann wiederum energieeffizient saniert wird, schließt sich der Kreis der Förderung sinnvoll. Hoffen wir, dass in der neuen Legislaturperiode das Baukindergeld wieder-belebt wird!
Und bis dahin? Was wird aus dem Sommer? Ganz einfach: Wir genießen den Trend zum „Outdoor Living“ und richten uns auf Balkon und Terrasse kleine Urlaubs-Oasen ein! Das Budget, das eigentlich für Reisen eingeplant war, wird jetzt für den Außenbereich von Haus und Wohnung ausgegeben, um den Bewohnern entspannte Auszeiten zu bereiten: Ein neuer Bodenbelag für Terrasse und Balkon, der einen alten Boden zum Hingucker macht, gemütliche Gartenmöbel, stylische Kissen und Decken, flexible Schattenspender, vielleicht sogar eine Outdoor-Küche – fertig ist das Urlaubs-Paradies! Und bei einem netten Grillabend mit Nachbarn und Freunden lässt sich auch bestens diskutieren, mit welchen Sanierungsmaßnahmen die Verschönerung und Energieeinsparung von Haus und Wohnung weiter voran-geht. Packen Sie’s an!