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28. Mär 2020

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Gesundheit

Rohkost für die Fellnase

Journalist: Armin Fuhrer

Fressen wie die Vorfahren: Die Zahl der Hundehalter, die ihre Tiere barfen, wächst. Die Vorteile erklärt Expertin Nadine Wolf, doch es gibt auch Kritik.

Unter Hundebesitzern ist der Begriff BARF seit einiger Zeit in aller Munde. BARF steht für biologisch artgerechte Rohfütterung. „Dahinter steckt das so genannte Beutetierprinzip“, sagt Hundeexpertin Nadine Wolf. Die Tierheilpraktikerin und Dozentin erklärt, was barfen eigentlich bedeutet: „Bei dieser Fütterungsmethode bekommt der Hund rohe Zutaten, die Zusammensetzung der Ration orientiert sich an jener seiner Vorfahren, den Wölfen.“

Diese Art der Fütterung habe für den Hund eine ganze Reihe von Vorteilen, sagt die 39-jährige Leipzigerin, die auch ein Buch über BARF geschrieben hat. „Vor allem weiß der Halter genau, woraus eigentlich das Futter besteht, das er seinem Tier gibt.“ So kann beispielsweise den immer stärker verbreiteten Allergien gegen Futtermittel begegnet werden, denn alles, gegen das ein Hund allergisch ist, kommt gar nicht erst in den Napf. Zudem gebe es eine ganze Reihe von Studien, die belegten, dass die Rohkost für Hunde gesünder ist, als das stark verarbeitete und mit Zusatzstoffen versehene Futter aus dem Handel. So komme es bei vielen Hunden nach der Umstellung zu einer besseren Verdauung, die Beschaffenheit des Fells verbessere sich und Erkrankungen des Darm-Magentrakts träten seltener auf.

„Es ist aber nicht damit getan, dass man dem Hund einfach rohes Hackfleisch in den Napf kippt“, warnt Nadine Wolf. Im Gegenteil: Wer seinen Hund barfen möchte, steht vor einem gewissen Aufwand. Denn er muss einige Regeln beachten – sonst kann diese Art der Ernährung auch nach hinten losgehen. „Eine gute BARF-Mahlzeit besteht zu 20 Prozent aus pflanzlichen und zu 80 Prozent aus tierischen Komponenten.“ Dabei sollten sich diese tierischen Komponenten zur Hälfte aus Muskelfleisch zusammensetzen, zu 20 Prozent aus Pansen, zu 15 Prozent aus Innereien und ebenfalls zu 15 Prozent aus rohen, fleischlichen Knochen. Ergänzend gibt es einige Zusätze.

Kritiker der BARF-Methode, die es mindestens genauso viele gibt wie Anhänger, warnen immer wieder davor, dass das gebarfte Tier zu wenige Nährstoffe bekommt – oder auch umgekehrt von bestimmten Nährstoffen erheblich zu viele. Beides aber ist gesundheitsschädlich. Der Gefahr könne man aber aus dem Weg gehen, sagt Nadine Wolf. Zum Beispiel müssten regelmäßig Fischöl, Seealgen und Lebertran beigemischt werden – und zwar in den richtigen Dosen. Um Fehler zu vermeiden, rät Wolf dazu, sich stets genau zu informieren.

Die oft beschworene Gefahr von BARF-Kritikern, durch die Rohkost-Ernährung steige die Gefahr von Infektionen, sieht Nadine Wolf für die Hunde selbst als wenig problematisch. Für Menschen bestünde aber ein gewisses Risiko. Deshalb rät sie: „Es muss bei der Zubereitung unbedingt auf eine gute Küchen- und Handhygiene geachtet werden.“ Halter, die ihren Hund auf BARF umstellen möchten, sollten dies Schritt für Schritt tun, nicht auf einen Schlag, damit sich die Verdauung umstellen kann. Und auch, wenn sie selbst strikte Anhängerin der BARF-Methode ist, so weiß sie: „Es passiert hin und wieder, dass ein Hund diese Ernährungsmethode mal nicht verträgt. Dann sollte man darüber nachdenken, selbstgekochtes Futter anzubieten – das wird fast immer vertragen.“ Informationen gibt es unter: www.der-barf-blog.de

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.