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5. Nov 2024

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Gesundheit

Scharfer Kontrast

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Shvets Production/pexels

Blindheit und Sehbehinderungen können jeden Menschen irgendwann treffen. Es ist ein globales Gesundheitsproblem, jedoch mit ungleichen Chancen auf Heilung.

Wer hier in der Schweiz Schwierigkeiten mit seinen Augen hat, für den ist klar: Der Gang zum Augenarzt steht an. Die Kosten werden von der Krankenversicherung übernommen, und Hilfe ist in den meisten Fällen schnell und routiniert möglich. In anderen Ländern der Welt ist das jedoch nicht so einfach. 43 Millionen Menschen weltweit sind blind, davon sind zwei Millionen Kinder und Jugendliche. Und 295 Millionen Personen weltweit leiden unter einer Sehbehinderung, auch Low Vision genannt. 90 Prozent all dieser Menschen leben in den Armutsgebieten der Welt, etwa in den afrikanischen Staaten. Dort ist die medizinische Versorgung in den meisten Fällen ungenügend. Auch Augenärzte gibt es nicht genug.

Getrübte Augenlinse Die häufigste Ursache für Blindheit beim Menschen ist der Graue Star. Hierbei handelt es sich um eine Trübung der Augenlinse, die das Sehvermögen beeinträchtigt. Symptome können verschwommenes Sehen, Lichtempfindlichkeit und eine veränderte Farbwahrnehmung sein, bis die betroffene Person irgendwann nur noch Hell und Dunkel unterscheiden kann. Der Graue Star ist zwar primär eine Alterserkrankung. Im Vergleich zu Ländern wie der Schweiz tritt er in Armutsgebieten jedoch oftmals rund zehn oder mehr Jahre früher auf, vor allem weil Menschen dort vermehrt UV-Strahlen ausgesetzt sind. Auch Kinder leiden dort an der Augenkrankheit – die häufigsten Ursachen sind Vererbung, Infektion in der Schwangerschaft oder Mangelernährung. Die gute Nachricht lautet: Der Graue Star ist korrigierbar. In einem kurzen und unkomplizierten operativen Eingriff wird die trübe Linse durch eine neue künstliche Linse ersetzt. Diese Operation gehört heute zu den weltweit am häufigsten durchgeführten Eingriffen am Auge – er wird aber hauptsächlich in den Gebieten durchgeführt, die medizinisch gut erschlossen sind.

Die gute Nachricht lautet: Der Graue Star ist korrigierbar.

Erkrankte Netzhaut Eine weitere stark verbreitete Ursache für Blindheit ist die altersbedingte Makula-Degeneration. Die Makula ist der zentrale Teil der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Im Alter kann sie degenerieren, also sich zurückbilden. Dabei unterscheidet man die feuchte und die trockene Variante. Beide führen zu einem fortschreitenden Verlust der zentralen Sehkraft. Aufgrund einer Makula-Degeneration können rund sechs Millionen Menschen weltweit schlecht sehen; 1,9 Millionen sind komplett erblindet. Die Behandlungsmöglichkeiten für die feuchte Form umfassen Injektionen, die das Wachstum abnormer Blutgefäße hemmen. Für die trockene Form gibt es derzeit keine Heilung, aber bestimmte Ernährungsgewohnheiten können das Fortschreiten eventuell verlangsamen. Zu diesen beiden weit verbreiteten Krankheiten gibt es noch viele andere, die zu Blindheit beim Menschen führen können. Viele davon sind behandelbar. Die beste Vorsorge hierzulande ist es, regelmäßig beim Augenarzt eine Kontrolle durchführen zu lassen. In den Armutsgebieten der Welt könnte die Situation vor allem dann verbessert werden, wenn wesentlich mehr einheimische Fachkräfte ausgebildet und im Land behalten werden können. Auch die Früherkennung von Augenerkrankungen durch dörfliche Gesundheitshelfende und Reihenuntersuchungen wäre ein wichtiger Baustein, um den dort lebenden Menschen ihr Augenlicht zu erhalten oder zurückzugeben.

Die beste Vorsorge hierzulande ist es, regelmäßig beim Augenarzt eine Kontrolle durchführen zu lassen.

Factbox

In der Augenheilkunde spielt in vielen Fällen auch der Einsatz von verschiedenen Lasern eine bedeutende Rolle, etwa bei Grauem Star und der Behandlung bestimmter Netzhauterkrankungen. Augenärzte, die mit Laser arbeiten, brauchen dafür eine spezielle Ausbildung.

4. Mär 2025

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Gesundheit

Rückengesundheit: Ein Weg zu mehr Lebensqualität für alle – Detlef Detjen, Geschäftsführer des Vereins Aktion Gesunder Rücken e.V.

**Wer kennt sie nicht? Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Phänomen – sie betreffen nahezu alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Körperbau.** Drei von vier Deutschen erleben mindestens einmal im Leben Beschwerden im Rückenbereich. Doch diese Schmerzen müssen nicht als unvermeidlich hingenommen werden: Bereits seit 30 Jahren engagiert sich der unabhängige Verein **„Aktion Gesunder Rücken e. V.“ (AGR)** für die Förderung der Rückengesundheit. Mit Angeboten, wie dem AGR-Gütesiegel für besonders rückengerechte Produkte, Schulungen im Fachhandel und für Therapeuten sowie umfassender Aufklärung und hilfreichen Tipps werden Betroffene unterstützt, Rückenschmerzen zu vermeiden. **Geschlechtsspezifische Ansätze zur Rückengesundheit** Rückengesundheit betrifft Männer und Frauen gleichermaßen, doch die Ursachen unterscheiden sich oft. Neben allgemeinen Gründen wie Haltungsschäden, Muskelverspannungen, Bewegungsmangel und Erkrankungen leiden Frauen häufig durch hormonelle Schwankungen, Schwangerschaft oder Osteoporose. Männer sind durch berufliche Belastungen oder falsches Training betroffen. Frauen profitieren von Yoga und Entspannungstechniken, während Männer durch Muskelaufbau und Stressmanagement Beschwerden vorbeugen können. Starke Rumpfmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und senken das Risiko für Schmerzen. >Frauen profitieren von Yoga und Entspannungstechniken, während Männer durch Muskelaufbau und Stressmanagement Beschwerden vorbeugen können. Starke Rumpfmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und senken das Risiko für Schmerzen. **Bewegung und Ergonomie: Schlüssel zur Prävention** In mehr als 90 Prozent der Fälle sind Rückenschmerzen unkompliziert und verschwinden von selbst oder lassen sich durch gezielte Maßnahmen lindern. Die Hauptursachen – Muskelverspannungen und Bewegungsmangel – können durch einfache Gewohnheitsänderungen reduziert werden. Tägliche Bewegung, wie Spazierengehen, Radfahren oder Treppensteigen, gehört zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen. Darüber hinaus spielt die Ergonomie am Arbeitsplatz und Zuhause eine zentrale Rolle. Ergonomische Sitzmöbel und höhenverstellbare Schreibtische unterstützen den Rücken und beugen Fehlhaltungen vor. Das **AGR**-Gütesiegel ist eine anerkannte Orientierungshilfe beim Kauf rückenfreundlicher Produkte und hilft Verbrauchern, rückengerechte Produkte zu erkennen. **Ganzheitliche Ansätze für einen gesunden Rücken** Neben Bewegung und Ergonomie tragen auch Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen, sowie eine bewusste, vollwertige Ernährung zu einer besseren Rückengesundheit bei. Ein gesunder Schlaf – unterstützt durch eine rückengerechte Matratze – sorgt für Regeneration und entlastet die Wirbelsäule. **Tag der Rückengesundheit: Nacken- und Schultermuskulatur im Fokus** Der jährliche Aktionstag am 15. März wird seit über 20 Jahren von der AGR initiiert. Unter dem Motto **„Nacken im Fokus: Beweglich bleiben – Schmerz vertreiben“** stehen in diesem Jahr Vorträge, Workshops und Mitmachaktionen im Mittelpunkt. Die AGR unterstützt Veranstalter rund um den Tag der Rückengesundheit mit kostenfreien Materialien und einem bundesweiten Veranstaltungskalender. ## Gemeinsam für einen gesunden Rücken Rückengesundheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die Männer und Frauen gleichermaßen betrifft. Der Tag der Rückengesundheit lädt ein, neue Ansätze zur Förderung der eigenen Gesundheit zu entdecken: www.agr-ev.de/tdr