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15. Sep 2022

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Lifestyle

Schicksal oder Handlungsbedarf?

Journalist: Julia Butz

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Foto: Chris Blonk/unsplash

Viele sind davon betroffen, es kratzt am Selbstwertgefühl und ist gerade bei jüngeren Männern Angstthema: Haarausfall.

Volles, kräftiges Haar gilt als Symbol für Attraktivität, Stärke und Erfolg und erzeugt auch beim Träger einen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl. Nach einer Studie des Gallup Institutes sind 35 % der Männer mit ihrem Haarbild aber wenig bis gar nicht zufrieden. Die Unzufriedenheit basiert vor allem auf dünnen und als zu wenig empfundenen Haaren, der Sorge vor Haarausfall oder der Tatsache, bereits eine Glatze zu haben.

80 % des Haarausfalls bei Männern ist genetisch bedingt und beginnt meist schon im Alter von 20 bis 30 Jahren mit einem lichter werdenden Haaransatz, größer werdender Stirn oder der Bildung von Geheimratsecken. Circa 40 % aller Männer ab 20 Jahren sind davon betroffen. Die Ursache dafür ist das männliche Sexualhormon Testosteron, welches eine Verkürzung der Wachstumsphase der Haare bewirkt. Teil des natürlichen Alterungsprozesses.

80 bis 100 Haare pro Tag zu verlieren ist für gesunde Menschen durchaus normal. Das klingt zunächst viel, ist aber in Relation zu den 90.000 - 150.000 Haaren, die jeder Mensch auf dem Kopf hat, kein Grund zur Sorge. Erst wenn über einen längeren Zeitraum deutlich mehr als 100 Haare ausfallen, spricht man von Haarausfall. Wo die Ursachen dafür liegen, kann bei einer Haardiagnose diagnostiziert werden. Dabei wird die Kopfhaut untersucht, die Haarwurzeln analysiert, Gewebeproben entnommen und ein Hormonstatus erstellt.

Viel Stress oder starkes Rauchen können sich bis in die Haarwurzeln auswirken. Auch hormonelle Störungen, Unverträglichkeit von Medikamenten, Infektionen oder einseitige Ernährung zählen zu den Ursachen für Haarverlust. Eisen, Zink, Omega-3-Fettsäure, Biotin, Vitamin A, C und D wirken dem entgegen. Also die bekannten wichtigen Nährstoffe, die man aus Gemüse, Fisch und Obst zieht und die für die Gesundheit rundum wichtig sind.

Auch in der Haarpflege kann man durch die richtige Anwendung möglichen Haarirritationen entgegenwirken: Zu heiße Föhnluft besser vermeiden, weiche Bürsten mit Naturborsten rauen die natürliche Schuppenschicht des Haares nicht allzu sehr auf und bringen zudem Glanz, auch auf zu eng sitzende, reibende Mützen kann zum Schutz der Kopfhaut verzichtet werden. Um den Haarwuchs anzukurbeln, eignen sich Shampoos mit ätherischen Ölen, Zitronengras, Rosmarin oder Minze, spezielle Haartinkturen versorgen die Haarwurzeln zusätzlich mit essenziellen Mikro-Nährstoffen.

In der modernen Haarmedizin wird Haarverlust nicht nur prophylaktisch, sondern auch aktiv entgegengetreten: Lasertherapien fördern die Durchblutung der Haarwurzel, bei einer Mesotherapie werden Wachstumsfaktoren direkt in die Kopfhaut eingespritzt, Eigenblut-Behandlungen sollen „schlafende“ Haarwurzeln wieder anregen. Die Pharmaindustrie hat mit den Medikamenten Minoxidil und Finasterid wirksame Erfolge erzielt, die Nebenwirkungen sind allerdings nicht unumstritten. Auch das Verpflanzen von Eigenhaar ist für viele zu einer ernst zu nehmenden Option geworden, nicht zuletzt durch einige prominente Vertreter.

Haarausfall ist aber keinesfalls ein Grund, deprimiert zu sein. Nach einer GQ Studie werden Glatzenträger als attraktiver und dominanter wahrgenommen, wobei allerdings nur die volle Glatze zählt!  

Fakten: Für 62 % der Europäer beeinträchtigt Haarausfall das Selbstwertgefühl. Durchschnittlich 21 % sind dadurch depressiv stimmt, in Deutschland sogar 43 %. Fast die Hälfte der Befragten fühlen sich durch ihr lichtes Haupthaar gehemmt, Frauen anzusprechen. 68 % machen Haarausfall unsicher. (Gallup Studie)

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Warum die Zukunft pflanzlich isst – mit Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends

![Katrin Kasper_credit_Dennis Williamson Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Katrin_Kasper_credit_Dennis_Williamson_Online_358773f745.jpg) ``` Katrin Kasper, PR-Expertin für pflanzliche Ernährung und Foodtrends ``` Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Sie ernähren sich pflanzlicher – nicht, weil sie müssen, sondern weil sie können. Sogar Discounter eröffnen heute eine vielfältige, genussvolle Welt an pflanzlichen Lebensmitteln. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Es geht nicht um Verzicht, sondern um eine Bereicherung: Neue Aromen, neue Texturen, neue Möglichkeiten – die pflanzliche Küche ist längst dort angekommen, wo Genuss, Gewissen und Gesundheit zusammenfinden. Das Bewusstsein dafür wächst, wie sehr uns diese Ernährungsform guttut. Viele spüren bereits nach kurzer Zeit, wie sich mehr Leichtigkeit, Energie und Wohlbefinden einstellen. Pflanzlich zu essen wird zu einer Form von Selbstfürsorge und Wertschätzung – für den eigenen Körper ebenso wie für die Natur, unsere Mitgeschöpfe und die Gesellschaft. Nur ein Beispiel: Die internationale Forschungsgruppe Zero Carbon Analytics rechnet vor, wie weniger Fleischkonsum unser Gesundheitssystem entlasten würde: In Deutschland könnten 1,9 Milliarden Euro für Medikamente und Behandlung eingespart werden – genug, um 36.500 Pflegekräfte zu beschäftigen. Doch im Kern geht es um etwas anderes: um eine neue Idee von Luxus. Nicht stur am Gestern festhalten, sondern das Bessere entdecken. Eine pflanzenbetonte Ernährung öffnet Türen, statt sie zu schließen. Pflanzlicher zu essen bedeutet deshalb kein radikales Umdenken. Sondern die Einladung, Neues auszuprobieren – und direkt zu spüren, wie gut es tut. Mein Tipp: Essen Sie neugierig!