Diesen Artikel teilen:

28. Jun 2022

|

Gesellschaft

Sehnsuchtsort Gastronomie!

Journalist: Guido Zöllick

|

Foto: Hotel NEPTUN

Wie lange mussten wir darauf verzichten! Nun geht es endlich wieder los. Restaurants und Cafés, Bars und Kneipen, Clubs und Diskotheken, Terrassen und Biergärten füllen sich. Volle Häuser, glückliche Gäste. Wie sehr haben wir uns das gewünscht!

zo-llick-guido-pra-sident-dehoga-bundesverband-2022-hotel-neptun-quer.jpg

Nach dem Corona-Schock ist das Bedürfnis der Menschen nach Ausgehen und Genießen so groß wie nie. Als jahrhundertealtes Kulturgut steht Gastronomie für Lebensfreude, Vielfalt, Tradition, Kulinarik, Genuss und Gastfreundschaft. Lieblingsplatz, Treffpunkt von Jung und Alt ebenso wie von Einheimischen und Reisenden und noch dazu wichtige Veranstaltungslocation: Gastronomie ist so viel mehr als Kochen und Servieren. Gastronomie ist Leidenschaft – für Menschen und Handwerk.

Wie wertvoll und wichtig Restaurants, Cafés und Bars für das eigene Leben und die Gesellschaft insgesamt sind, wurde vielen Menschen wohl noch nie so bewusst wie in der schweren Pandemiezeit. Die Straßen waren leer und dunkel, Innenstädte verwaist. Einmal mehr wurde deutlich: Gastronomie und Hotellerie sind unverzichtbar. Auch unsere Partner und Zulieferer bekamen die Schließungen und Beschränkungen der Gastronomie schmerzlich zu spüren.

Erst als die Betriebe im Frühsommer 2021 nach dem zweiten, siebenmonatigen Lockdown wieder öffnen durften, kehrte ein großes Stück Lebensqualität in die Städte und Gemeinden zurück. Maßgeblich tragen die Restaurants, Cafés und Bars zur Attraktivität der Innenstädte wie der ländlichen Räume bei. Ohne Gastronomie würden viele Wirtschaftskreisläufe nicht funktionieren. Fest verwurzelt in der Region strahlen die positiven Impulse der Branche in zahlreiche andere Wirtschaftsbereiche wie Handel, Handwerk, Landwirtschaft und Industrie aus. Mit aktuell mehr als 1,2 Millionen Beschäftigten gehört die Gastronomie zu einem der wichtigsten Arbeitgeber und Ausbilder in Deutschland.

Es gilt, dass auch die Politik die hohe gesellschaftliche wie wirtschaftliche Relevanz der Gastronomie noch mehr anerkennt, wertschätzt und danach handelt. Unternehmer wie Mitarbeiter und Auszubildende brauchen Perspektiven. Damit der Restart der Gastronomie nachhaltig und erfolgreich ist, kommt es ganz entscheidend darauf an, dass die Branche jetzt nicht mit neuen Belastungen und Reglementierungen konfrontiert wird. Und ganz wichtig: Die dauerhafte Geltung der steuerlichen Gleichbehandlung von Essen im Restaurant und Fertigprodukten im Supermarkt muss gewahrt bleiben!

Auf den nächsten Seiten werden sie vorgestellt – die Menschen, die Gastfreundschaft leben. Unternehmerpersönlichkeiten, leidenschaftliche Gastgeber, Genussbotschafter, Trendsetter und ihre Partner mit ihren Konzepten, Ideen und Erwartungen. Gerade jetzt sind Mutmacher und Inspirationsgeber wichtiger denn je.

Freuen Sie sich auf ein prall gefülltes Special voller Leidenschaft, Unternehmerenergie, Innovationskraft und Kreativität! All das ist Gastronomie.

Ihr Guido Zöllick
Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes
(DEHOGA Bundesverband)

9. Jul 2025

|

Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.