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6. Sep 2024

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Gesellschaft

Skills für die Zukunft

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Kenny Eliason/unsplash

Lebenslanges Lernen ermöglicht es Unternehmen wie Arbeitnehmenden, sich an neue Anforderungen anzupassen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Technologische Fortschritte, Globalisierung sowie die Auswirkungen des Klimawandels verändern die Arbeitswelt stetig. Arbeitsabläufe und Berufsbilder verändern sich, neue Kompetenzen sind gefragt. Laut einer Studie des World Economic Forum (WEF) könnte sich bis 2027 nahezu jeder vierte Arbeitsplatz wandeln. Auch Trends wie „New Work“ und Diversität führen zu neuen Anforderungen an Arbeitgebende wie Arbeitnehmende. Der Wettbewerbsdruck ist in vielen Branchen enorm. Unternehmen wie Beschäftigte müssen sich weiterentwickeln oder gar neu erfinden. Wer wettbewerbsfähig bleiben will, muss sein Wissen ständig erweitern. Lebenslanges Lernen ist der Schlüssel zum Erfolg in der digitalen Welt.

Hierbei kommt der beruflichen Weiterbildung eine zentrale Bedeutung zu. Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ist laut „TÜV-Weiterbildungsstudie 2024“ das am häufigsten genannte Ziel von betrieblicher Weiterbildung. Gefolgt von der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen wie Compliance-Richtlinien und der Bindung von Mitarbeitenden. Interessanterweise ist die Zahl der durchschnittlichen Weiterbildungsstunden bei kleineren Unternehmen in Deutschland mit 23,9 Stunden im Jahr höher als bei Mitarbeitenden von mittelgroßen (19,1) und großen Unternehmen (18,1). Das geht aus einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor. Laut TÜV-Studie stellen die meisten Unternehmen dafür durchschnittlich rund 1.000 Euro zur Verfügung. Politik und Wirtschaft sind angehalten, intensiv in Weiterbildungen zu investieren sowie neue und nachhaltige Strukturen zu schaffen.

Der größte Fortbildungsbedarf bestehe dabei für branchen- und berufsspezifische Kompetenzen. Laut TÜV-Studie bilden 82 Prozent der Unternehmen Mitarbeitende weiter, die nicht mehr ausreichend qualifiziert sind für ihren Job. Über die Hälfte der Unternehmen schult um, um ihre Belegschaft fit für neue beziehungsweise veränderte Berufsbilder zu machen. Digitalkompetenzen sind hierbei von besonderer Bedeutung – sowohl für Anwender als auch für IT-Experten. So stellt lebenslanges Lernen einen der Haupthebel im Kampf gegen den Fachkräftemangel dar. Darüber hinaus besteht im Bereich der Fachkompetenzen laut TÜV-Studie ein hoher Bedarf für die Weiterbildung betrieblich Beauftragter für Arbeitssicherheit, Daten- und Gesundheitsschutz.

Fast genauso wichtig wie fachliches Know-how sind zudem Führungskompetenzen und Soft Skills. Der Bedarf an sozialer und emotionaler Kompetenz nimmt zu, da Maschinen diese Fähigkeiten nur bedingt beherrschen. So werden in einer von Automatisierung geprägten Arbeitswelt Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationstalent, Flexibilität, Stressresistenz sowie vernetztes und kritisches Denken immer wichtiger. Die Weiterbildungspalette reicht hier von Teamentwicklung, Konfliktlösung über Sozialkompetenz bis hin zu Persönlichkeitsentwicklung und Sprachkenntnissen.

Interessanterweise zeigt die TÜV-Studie, dass es beim Thema Künstliche Intelligenz noch eine relativ große Zurückhaltung gibt. Und das trotz der Prognosen von Arbeitsminister Hubertus Heil, dass ab dem Jahr 2035 keine Arbeitsstelle mehr ohne den Einsatz von KI auskommen wird. Doch auch, oder gerade, aufgrund der Fortschritte von Künstlicher Intelligenz, ist lebenslanges Lernen wichtiger denn je.

Interessanter Fakt:

Die breite Mehrheit deutscher Unternehmen erachtet Weiterbildung als wichtig und befürwortet Investitionen in das berufliche Know-how. Aktuell nehmen in Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten etwa die Hälfte der Mitarbeitenden an einer Weiterbildung teil. Diese Quote will die Bundesregierung bis 2030 auf 65 Prozent steigern. Quelle: TÜV-Weiterbildungsstudie 2024

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.