22. Dez 2022
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Gesellschaft
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: Eric McLean/unsplash
Smarte Heizungssteuerung vermeidet Dank punktgenauer Steuerung unnötiges Heizen und lässt sich auf verschiedene Weise günstig nachrüsten.
Heizkosten machen meist den größten Teil der Nebenkosten einer Wohnimmobilie aus. Egal ob Mietwohnung oder Eigentum: Die Nachrüstung einer Heizung mit modernen Steuerungen ist in jedem Fall sinnvoll. Manche Anbieter prognostizieren ein Einsparpotential von bis zu 30 Prozent. Denn nur für den tatsächlichen Bedarf zu heizen, reduziert dauerhaft Energiekosten. So regulieren smarte Heizungen die Temperatur je nach Tageszeit und Wetterlage automatisch oder fahren diese beim Lüften herunter. Manche erkennen sogar, ob die Bewohner Zuhause sind oder sich diesem nähern und passen die Temperatur entsprechend einprogrammierten Wärmebedürfnissen an. Durch die Kombination automatischer Abläufe mittels Heizplänen und flexiblen Bedienmöglichkeiten per App oder Sprache geht keine Heizwärme mehr flöten.
Um eine bestehende Heizung zu digitalisieren, muss nicht gleich ein komplettes Smart Home System installiert werden. Für die smarte Nachrüstung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Am einfachsten ist der Tausch der alten Heizkörperthermostate gegen elektronische Thermostate. In der einfachsten Version erfolgt die Erstellung des Heizplans direkt am Thermostat über ein Digital-Display oder über eine Bluetooth-App. Mit zeitgesteuerten Programmen wird festgelegt, wann, auf welche Temperatur und wie lange die Räume erwärmt werden sollen. Einfache programmierbare Thermostate ohne Bluetooth und WLAN gibt es schon für circa 20 Euro. Modelle mit Funkanbindung und weiteren Programmierungsmöglichkeiten sind etwas teurer. Hierbei handelt es sich in der Regel um Heizkörperthermostat-Systeme. Ein Gateway, oft auch als Bridge, Hub oder Relais bezeichnet, stellt dabei die Verbindung zwischen Heizkörperthermostat, Internet und Smartphone her. Solche smarten Thermostate können zudem mit Bewegungsmeldern, Wetterapps und weiteren Smart Home Komponenten interagieren und auch von unterwegs aus bedient werden.
Auch klassische Raumthermostate lassen sich digital nachrüsten. Allerdings ist es nicht ganz so einfach, zueinander passende Heizkörperthermostate und Raumtemperaturregler zu finden. Es wird zwischen kabelgebundenen Raumthermostaten und Funk-Raumthermostaten unterschieden. Auch hier ist ein Gateway nötig für die Kommunikation mit den Heizkörperthermostaten per Funk. Per Smartphone-App kann die Zimmertemperatur dann aus der Ferne eingestellt und kontrolliert werden. Falls kein Heizkörper- oder Raumthermostat vorhanden ist, wie beispielsweise bei kesselgebundenen Heizsystemen oder alten Fußbodenheizungen, ist die Nachrüstung ebenfalls über ein Funkrelais möglich. Dieses wird direkt an Kessel oder Fußbodenheizung angeschlossen und mit weiteren Heizelementen vernetzt. Selbstverständlich können all diese Nachrüstungen wieder entfernt werden – aber wer wollte das schon tun? Spätestens nach der nächsten Heizkostenabrechnung wird sich jeder Nachrüster für sein smartes Handeln auf die Schulter klopfen.