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25. Feb 2019

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Gesellschaft

So schützen Sie sich vor Einbrechern

Journalist: Jörg Wernien

Im Jahr 2017 verzeichneten die Polizeidirektionen in Deutschland 116 540 Einbrüche (Quelle: Statista). Das sind 23 Prozent weniger als im Vorjahr.

Im Jahr 2017 verzeichneten die Polizeidirektionen in Deutschland 116 540 Einbrüche (Quelle: Statista). Das sind 23 Prozent weniger als im Vorjahr.

Auch in diesem Jahr warnte die Polizei überall vor der dunklen Jahreszeit, der Rushhour der Einbrecher. Seit drei Jahren sind die absoluten Zahlen der Einbrüche rückläufig, häufen sich die Erfolge der Polizei. Allein in Hamburg konnte die „SOKO Castle“, sie wurde 2015 gegründet, die Zahl der Einbruchsdelikte um 30 Prozent senken. Das zuständige Landeskriminalamt, das LKA 19, hat mehr Kompetenzen erhalten, analysiert nicht nur die Serientäter, sondern alle Einbrüche in der Hansestadt.

Trotz fallender Zahlen ist es verfrüht von einer Entwarnung zu sprechen. „Dennoch bewegen sich die Zahlen immer noch auf einem hohen Niveau. Die Aufklärungsquote lag bei 17,8 Prozent. Gleichzeitig ist aber auch die Zahl der gescheiterten Einbrüche weiter gestiegen (2017: 45,0 Prozent, 2016: 44,3 Prozent). Zu dieser Steigerung der Einbruchsversuche dürften maßgeblich auch intensivierte Präventionsmaßnahmen beigetragen haben. „Zudem verdeutlichen die Zahlen die Relevanz polizeilicher Bemühungen, die Bevölkerung über mögliche Sicherungsmaßnahmen umfassend zu informieren“, sagt Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention des Bundes und der Länder.

Die Behörden haben in den letzten Jahren sehr viel Energie in die Aufklärungsarbeit gesteckt, der Erfolg gibt ihnen Recht. „Aus Sicht der Präventionsexperten ist der Rückgang jedoch kein Grund, sich zurückzulehnen. Nach wie vor gibt es eine Vielzahl an Haushalten, die es zu sichern bzw. nachzurüsten gilt. Das Thema Einbruchschutz ist daher auch im Jahr 2019 ein Schwerpunktthema der Polizeilichen Kriminalprävention“, erklärt der Experte der Polizei.

Immer mehr Menschen schützen sich inzwischen mit sogenannten Smart-Home-Lösungen. Doch die schöne neue Welt, in der die App die gesamte Sicherheitstechnik im Haus steuert, ist trügerisch. Die Polizei befürchtet in Zukunft eine mögliche Zusammenarbeit von Hackern und Einbrechern: erst das System ausspähen und lahmlegen und dann zuschlagen. „Ein Einsatz dieser Technik ist aus polizeilicher Sicht nur zur Anwesenheitssimulation zu empfehlen, das heißt, das System spielt einem äußeren Betrachter beispielsweise durch Rollladen- und Lichtsteuerung ein bewohntes Haus vor. Denn wenn das Smart Home nicht ausreichend abgesichert ist, kann es ein willkommenes Einfallstor für Hacker sein, um sensible Daten auszuspähen oder die Geräte für kriminelle Zwecke zu missbrauchen“, meint Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention.

Schon oft sind es nur Kleinigkeiten, die einen Einbruch ermöglichen. Beamte der Polizei Pinneberg haben auch in diesem Jahr wieder einige Kontrollgänge in Wohngebieten durchgeführt. „Da steckten Schlüssel von außen, waren die Fenster auf Kipp oder lag die Leiter einladend im Vorgarten.“ Um eine möglichst große Zielgruppe mit ihren Präventionsbotschaften zu erreichen, hat sich die Polizeiliche Kriminalprävention bereits im Jahr 2012 für eine Öffentlichkeitskampagne mit großer Reichweite entschieden, die von vielen Partnern aus der Wirtschaft mitgetragen wird und auf mehrere Jahre hin angelegt ist.

Dabei setzt die Polizei auf die Eigenverantwortlichkeit der Bürgerinnen und Bürger, „denn schon durch einfache Maßnahmen kann jeder etwas zu seiner Sicherheit beitragen“, so Harald Schmidt.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash