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18. Mai 2022

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Gesundheit

Sonnenschutz: Je mehr, desto besser

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Manny Moreno/unsplash, Dietzel

Wer vorzeitiger Hautalterung durch UV-Strahlen vorbeugen will, sollte die Haut von außen und von innen schützen.

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Dr. Michaela Axt-Gadermann, Dermatologin und Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg

Der Sommer steht vor der Tür, die Vorfreude steigt! Wenn die Sonne scheint, fühlen wir uns freier, voller Energie und haben einfach bessere Laune. So sehr wir die Sonne auf unserer Haut lieben, es ist kein Geheimnis, dass UV-Strahlen unsere Haut schädigen und den Hautalterungsprozess beschleunigen können. Sogar die Entstehung von Hautkrebs können die UV-Strahlen begünstigen. „Deshalb ist es wichtig, die Haut gut mit einem Sonnenschutzpräparat zu schützen, und zwar schon an den ersten Sonnentagen, weil sich die Haut da noch nicht an die Sonneneinstrahlung gewöhnt hat“, sagt die Dermatologin und Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg, Dr. Michaela Axt-Gadermann. Grundsätzlich gelte: Je blasser man sei, desto höher sei der Lichtschutzfaktor zu wählen. „Ein guter Anhaltspunkt ist der jeweils aktuelle UV-Index. Nimmt man ihn mal zwei, ergibt das den passenden Sonnenschutzfaktor – wobei sehr helle Hauttypen den UV-Index mit drei oder sogar vier multiplizieren sollten.“

Eine gute Sonnencreme zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie nicht nur vor UV-Strahlen, sondern auch vor den Infrarotstrahlen der Sonne schützt. Außerdem sollte Sonnencreme der Umwelt und insbesondere der Tier- und Pflanzenwelt in den Meeren zuliebe kein Octinoxat und kein Oxybenzon enthalten. „Wichtig ist ferner, dass Sonnencreme nicht zu dünn aufgetragen wird. Und die Füße, die Ohren, den Nacken und die Kopfhaut nicht vergessen“, rät Dr. Michaela Axt-Gadermann.

Neben dem Eincremen, dem Tragen einer Sonnenbrille, einer Kopfbedeckung und vorzugsweise dunkler, dicht gewebter Kleidung, die Arme und Beine idealerweise bedeckt, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, um sich vor Hautschäden und -alterung durch die Sonne zu schützen: Vorbeugung von innen mit Hilfe einer gesunden Ernährung! Einen smarten Snack wie eine Handvoll (ca. 30 Gramm) Mandeln zur täglichen Sommer-Schönheitsroutine hinzuzufügen, kann der erste Schritt sein, damit die Haut so strahlend wie eh und je aussieht. Tatsächlich fand eine aktuelle Studie an der University of California in Los Angeles heraus, dass ein täglicher Mandel-Snack die Widerstandsfähigkeit der Haut gegen UVB-Licht stärkt. Denn Mandeln liefern reichlich Antioxidantien wie Vitamin E und – vor allem in der braunen Mandelhaut – viele Flavonoide. Diese schützen die Zellen vor oxidativem Stress, wie er unter anderem auch durch UV-Strahlung verursacht wird. Außerdem sind Mandeln reich an Kupfer, das hilft, Kollagen und
Elastin zu entwickeln. Das sind zwei Arten von Proteinen, die
für unsere Haut wichtig sind. Kollagen verleiht der Haut
Festigkeit, während Elastin es der Haut ermöglicht, flexibel zu
sein und in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. „Das macht Mandeln zu idealen Sommerbegleitern und zu einer perfekten Ergänzung der täglichen Beauty-Routine“, erläutert Dr. Michaela Axt-Gadermann. Messbarer Sonnenschutz ließe sich darüber hinaus auch mit dem Verzehr von Tomaten, Möhren, dunkler Schokolade und Grünem Tee aufbauen, so die Dermatologin weiter. Und es kommt noch besser: „Wer viele Antioxidantien aufnimmt, wird auf Dauer jünger aussehen, weniger Falten und auch weniger Pigmentflecken haben.“

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.