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12. Jun 2024

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Lifestyle

Spenden ist menschlich

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: unsplash

Die meisten Spenden in unserem Land fließen in humanitäre Hilfsorganisationen und angesichts der aktuellen Ereignisse vor allem in die Not- und Katastrophenhilfe.

Wenn es darum geht, Menschen in Not zu helfen, sind wir Deutschen nicht knauserig. In der Summe sind auch 2023 hohe Spendenbeträge für Katastrophen hierzulande und in der ganzen Welt zusammengekommen. Die Pandemie und die anziehende Inflation haben aber auch bewirkt, dass Gesellschaftsschichten mit geringeren Einkommen vorsichtiger spenden und vieles durch großzügigere Zuwendungen besser Gestellter ausgeglichen wird. Um in der Not zu helfen, braucht es Institutionen, Verbände und Medien sowie viele Freiwillige, die in Krisengebieten eingreifen. Dazu gehören etwa Mediziner, die privat organisiert in Länder reisen, die von Krieg und Katastrophen gezeichnet sind, aber auch Sozialarbeiter, Techniker, Ingenieure und viele mehr. Gerade in dieser Zeit, in der Menschen aus den unterschiedlichsten Ursachen in Not geraten und humanitäre Krisen in der ganzen Welt zunehmen. Medikamente dürfen kein Luxus sein, und werden Menschen durch Katastrophen obdachlos, dann brauchen sie schützende Unterkünfte und Verpflegung. Wichtig ist es außerdem, über die Not der Menschen gerade aus solchen Ländern zu berichten, die nicht immer im Fokus der Weltpolitik stehen und die von Hunger- oder Naturkatastrophen heimgesucht wurden. Erinnern wir uns doch nur an die Hungerkrise in Nigeria im Jahr 2017, die auch wegen politischer Konflikte ausgelöst worden war. Es war eine der schlimmsten humanitären Katastrophen, die Afrika heimgesucht hat. Aber die Liste solcher erschütternden Ereignisse lässt sich mit Blick auf andere Kontinente fortschreiben.

Europa ist auch durch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen zuletzt immer wieder darauf aufmerksam gemacht worden und viele Menschen waren bereit zum Spenden.

Wir schauen entsetzt auf Flutkatastrophen wie z. B. in Libyen und mussten ausgerechnet im mitteleuropäischen Hochsommer 2021 Tote und Verletzte, zerstörte Infrastruktur und Existenzen im Ahrtal in unserem eigenen Land beklagen. Die Hilfs- und Spendenbereitschaft nach unserer deutschen Flutkatastrophe war aber wirklich beeindruckend. Immer wieder fragen sich viele Spenderinnen und Spender dann aber trotzdem, was mit ihrem Spendengeld am Ende eigentlich geschieht. Können wir wirklich sichergehen, dass von jedem projektgebundenen Euro 90 Cent für Hilfsmaßnahmen über die Mitgliedsorganisation an die betroffenen Menschen weitergegeben werden? Alle Institutionen, die Spenden sammeln und verteilen, werben deshalb mit Transparenz und Garantien, dass dies auch verantwortungsvoll geschieht. Die Deutschen haben im Jahr 2023 etwa fünf Milliarden Euro überwiesen, wie der Deutsche Spendenrat in Berlin mitteilte. Bei alldem dürfen wir aber bestimmt nicht vergessen, dass die Spendenbereitschaft auch in anderen Ländern zum Teil extrem ausgeprägt ist. Zum Beispiel in Myanmar oder Indonesien, Ländern übrigens, in denen auch der Zeiteinsatz gemeinnütziger Arbeit dreimal so hoch ist wie im globalen Durchschnitt.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.