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30. Dez 2019

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Gesellschaft

Sprachreisen sind auch bei Erwachsenen beliebt

Journalist: Katja Deutsch

Obwohl fast sechs von zehn Sprachreisen von Schülern gemacht werden, steigt das Interesse an erwachsenen Sprachschülern stetig. Dabei steht der Wunsch nach besserem Englisch an erster Stelle, mit weitem Abstand folgen Spanisch und Französisch.

Denn in vielen Berufen wird gutes Englisch mittlerweile vorausgesetzt, und gerade bei geschäftlichen Verhandlungen und gehobenen Konversationen fühlen sich auch Erwachsene unsicher. Während bei wöchentlich stattfindenden Volkshochschulkursen oft Termine, Überstunden oder nicht selten auch die Überwindung des inneren Schweinehundes wegen schlechten Wetters die regelmäßige Teilnahme schwierig machen, bietet ein Sprachkurs den Vorteil, eine, zwei oder auch mehrere Wochen lang täglich konzentriert dem Unterricht folgen zu können und damit seine Sprachkenntnisse merklich zu verbessern.

„Für viele Erwachsene steht jedoch nicht nur das Lernen auf der Agenda, sondern auch die Möglichkeit, alleine eine spannende Reise zu machen, ohne sich dabei alleine zu fühlen und ohne dass ihnen das Stigma einer offiziellen Single-Reise anhaftet“, sagt Julia Richter Geschäftsführerin vom Fachverband Deutscher Sprachreise-Veranstalter e.V. (FDSV) in Berlin. „Und was viele nicht wissen: Auch Erwachsene haben die Möglichkeit, in einer Gastfamilie unterzukommen und somit ihre kulturelle Kompetenz zu verbessern.“ Denn wer bei Einheimischen schläft und mit ihnen speist, lernt Land und Leute weit intensiver kennen als Kursteilnehmer, die im Hotel oder Apartment leben. Neben kommunikativen Alleinreisenden erfahren besonders die „jungen Alten“ zwischen 55 und 65 Jahren Sprachreisen als ideale Urlaubsform, bei der eine sinnvolle Urlaubsgestaltung mit vielfältigem Sport- und Kulturprogramm und der Option auf interessante Bekanntschaften kombiniert wird.

Doch wie findet man den richtigen Sprachkurs? Gerade der Markt für Englisch ist wegen der Fülle der Angebote sehr unübersichtlich, zudem werden viele Spezialsprachkurse angeboten. Julia Richter rät deshalb, bei einem deutschen Sprachreise-Veranstalter zu buchen, denn hier genießt man den Schutz des deutschen Reiserechts. Wer bei einem deutschen Qualitätsveranstalter bucht, kann dabei schnell erkennen, ob dieser Veranstalter Mitglied in einem Fachverband ist, ob nach Richtlinien wie DIN EN 14804 geprüft wurde, ob persönliche Referenzen veröffentlicht wurden und vor allem, ob eine kostenlose und persönliche Beratung angeboten wird.

Hilfreich ist der Sprachreise-Finder des FDSV, der alle Angebote der FDSV-Mitglieder auflistet: Unter www.fdsv.de hilft der Fachverband dabei, die passende Sprachreise zu finden – ob es nun eine Woche in England oder fünf Wochen in Südafrika sein sollen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.