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31. Aug 2021

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Gesellschaft

Steiniger Berufseinstieg

Journalist: Kirsten Schwieger

Die Corona-Krise schuf zusätzliche Hürden bei der Suche nach Ausbildungsplatz oder Job. Mit Geduld und Flexibilität lassen sich diese aber meistern.

War es schon vor Corona nicht leicht, seinen Wunschausbildung zu ergattern, setzte die Pandemie den Ausbildungsmarkt weiter unter Druck. So sank schon 2020 im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der angebotenen Plätze um knapp neun Prozent. Doch nicht nur das Angebot sank, sondern auch die Nachfrage – 2020 so stark wie noch nie. Bewerber:innen und Betriebe finden immer schwieriger zueinander. Auf der einen Seite ist ein zunehmender Bewerbungsüberschuss bei beliebten Berufen zu verzeichnen, auf der anderen Bewerber:innenmangel und unbesetzte Ausbildungsstellen. Dazu kommt, dass seit der Pandemie noch mehr Schulabgänger:innen als schon zuvor an die Unis strömen. Das Corona- Virus hat den Trend zur Über-Akademisierung noch verschärft. 

Dabei fällt es Hochschulabsolvent:innen pandemiebedingt derzeit besonders schwer, einen Job zu finden. So haben sich ihre Jobchancen in bereits vor der Pandemie angeschlagenen Branchen wie dem Handel, dem Kulturbetrieb oder dem Bildungsbereich, durch Corona noch verschlechtert. Viele Unternehmen dort stecken in der Krise und haben Einstellungsstopps. Generell herrscht in Krisenzeiten eine geringe Fluktuation, weil die Menschen sich an vermeintlich sicheren Jobs festhalten. Zwar steigt 

die Zahl der angebotenen Stellen seit dem dramatischen Einbruch im ersten Lockdown mittlerweile langsam wieder an, aber nicht primär zu Gunsten von Berufseinsteiger:innen. Diese stehen ei-ner wachsenden Konkurrenz gegenüber, auch erfahrener Jobanwärter:innen. Verschärfend kommt hinzu, dass seit Ausbruch der Pandemie Berufsmessen und Karriereberatungen nicht beziehungsweise nicht in früherem Umfang stattgefunden haben. Auch Praktika waren nur eingeschränkt möglich. Den Ab-solvent:innen mangelte es schlichtweg an Möglichkeiten der Kontaktanbahnung und Profilierung sowie für Networking.

Das alles ist jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr sollte die Zeit in der „Warteschleife“ zum Traumjob für den Erwerb von Zusatzqualifikationen genutzt werden. Das macht sich erstens gut im Lebenslauf und zweitens werden Softskills oder digitale Kenntnisse fast immer und überall gebraucht. Neben viel Zeit und Geduld sollten Jobsuchende auch Flexibilität und Kreativität aufbringen, um über Alter-nativen nachzudenken und Optionen zu prüfen, die bisher noch nicht auf ihrem Radar waren. Eine konkrete Strategie zu entwickeln mag von Vorteil sein – sofern sie nicht in Stein gemeißelt ist. Auch aktives Networking und berufliche Netzwerke sind sinnvoll. Bei Bewerbungen sollte darauf geachtet werden, sich von der Masse abzuheben. Und fast noch wichtiger als all das ist: Sich von Absagen und Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Sich immer wieder zu sagen, dass es nicht an persönlichen Defiziten, sondern der allgemeinen schwierigen Lage liegt, wenn es mit dem Traumjob nicht so klappt, wie geplant.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.