24. Dez 2021
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Lifestyle
Journalist: Kirsten Schwieger
Wer kennt das nicht: Wenn es richtig stressig wird, grummelt es im Magen, der Appetit verflüchtigt sich, dafür stellt sich unter Umständen Durchfall ein. Stress, Hektik, Wut und Ärger können buchstäblich auf den Magen schlagen und die Verdauung erheblich stören. Doch nicht nur die Darmfunktion wird durch Stress beeinträchtig, sondern auch die Darmflora. Denn bei Dauerstress reduzieren sich die guten Darmbakterien und krankmachende Bakterien breiten sich aus. Dieses Ungleichgewicht (Dysbiose) kann Ursache für diverse gastrointestinale Beschwerden und Krankheiten sein. Zudem kann Dauerstress die Darmwand durchlässiger machen und somit die natürliche Darmbarriere untergraben.
Doch Stress stört nicht nur die Darmflora – offenbar kann eine gestörte Darmflora ihrerseits wiederum Depressionen und Stress verursachen. Diesen Teufelskreis legen inzwischen etliche Studien nahe. Offenbar funktioniert die sogenannte „Darm-Hirn-Achse“ in beide Richtungen: So sendet nicht nur das Gehirn Signale an den Darm, sondern auch umgekehrt. Mittlerweile gilt die Darmflora für viele Experten als wichtige Komponente des Bauchhirns, einem komplexen Geflecht mit mehr Nervenzellen als dem Nervensystem.
Insofern kommen Stressabbau und Stressbewältigung eine wichtige Rolle zu. Wichtig ist, die verschiedensten Stressfaktoren zu identifizieren und anschließend zu minimieren. Dazu gehören externe Stressoren, die durch Prioritätensetzung umgeleitet werden können, beziehungsweise akzeptiert werden sollten, wenn sie unumgänglich sind. Aber auch interne Stressfaktoren wie die Wahrnehmung der Umwelt oder der Umgang mit Gedanken und Gefühlen können durch Bewusstsein und Achtsamkeit reguliert werden. Und dann gibt es noch die aktive Stressbewältigung durch Entspannung. Diese kann beispielsweise durch Yoga, Meditation oder autogenes Training erreicht werden, aber auch durch Filmabende auf der Couch, Treffen mit Freunden oder Spaziergänge in der Natur.