6. Jun 2024
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Gesellschaft
Journalist: Thomas Soltau
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Foto: me energy
Überall superschnell mit Strom aus Bioethanol laden: Alexander Sohl, Gründer und CEO des Startups me energy, über neue Wege der E-Mobilität.
Was hat Sie dazu inspiriert, eine Ladestation zu entwickeln, die ihren eigenen Strom aus Bioethanol produziert, anstatt sich an das Stromnetz anzuschließen?
2015 war ich mit einem E-Auto auf der Langstrecke unterwegs. Damals gab es kaum Lade- und Schnellladestationen. Bei einem Ladestopp war die Station außer Betrieb, sodass ich die Haushaltssteckdose von Anwohnern nutzen musste. Während der langen Ladezeit erkannte ich, dass das größte Problem der Ladeinfrastruktur unser Stromnetz ist. Es ist nicht für die großen Strommengen zum Schnellladen – ein Tesla braucht so viel Strom wie 50-70 Haushalte gleichzeitig – ausgelegt. Deswegen sind unsere Schnellladestationen mobil und können dort eingesetzt werden, wo das Stromnetz zu schwach ist und eine Aufrüstung zu teuer wäre.
Welche Herausforderungen mussten Sie bei der Entwicklung überwinden?
Bei Hardware-Startups ist die Finanzierung der Knackpunkt. Man hat hohe initiale Kosten, eine lange Time-to-Market und Vorfinanzierungsaufwände für die Produktion.
Planen Sie, auch andere nachhaltige Rohstoffe zu nutzen, um Strom zu erzeugen?
Langfristig sehen wir Potenzial in Methanol, das eignet sich auch hervorragend zur Speicherung von grünem Wasserstoff. Bisher sind aber nur knapp 30 Prozent weltweit grün und durch Zertifikate abgesichert.