6. Feb 2020
|
Business
Journalist: Christiane Meyer-Spittler
Tankkarten werden digital. Über zwei Drittel aller Fuhrparks tanken per Tankkarten, denn sie vereinfachen die Abrechnung und bieten Sparpotential. Doch nun wird das Bezahlen mit sogenannte Tank-App noch einfacher und vor allem schnell.
Ein Carsharing-Anbieter hat bereits in Berlin und Hamburg das kartenlose Bezahlen an Total-Tankstellen eingeführt: Hier erkennt das Auto die angesteuerte Tankstation und kommuniziert selbstständig mit dem Kassensystem. Dem Fahrer bleiben Gang und Anstehen an der Kasse erspart. Alle zur Abrechnung benötigten Daten werden verschlüsselt vom Auto oder Smartphone übertragen. Die Abrechnung erfolgt digital und direkt mit dem Betreiber des Wagens.
Große Internetunternehmen sind inzwischen mit ihren Bezahldiensten in den deutschen Markt eingestiegen. Dazu hat die Tankstellenbranche in die dafür notwendige Infrastruktur investiert. Bislang ist an fast 12.000 Tank-Stationen ein mobiles Bezahlen möglich.
Aber auch die Mineralölgesellschafften entwickeln eigene digitale Bezahllösungen, sei es per Tank-Card oder Tank-App. Fuhrparkmanager können damit Kosten kontrollieren, Kartenlimits setzen, Karten sperren lassen oder den Kraftstoffverbrauch individuell für jede Tankkarte nachvollziehen. Weitere Optionen wie Kraftstoffpreise vergleichen, ein elektronisches Fahrtenbuch führen oder seinen Standort auslesen, bringen dem Fahrer viele Vorteile. Da die Apps ohne PIN funktionieren, entfällt auch das aufwendige PIN-Management für beide Seiten.
Doch ob letztlich die Tank-App als weiterentwickelte Tankkarte angenommen und sich durchsetzen wird, bleibt offen. Bisher gelten sie als Insellösungen. Noch stellt nicht jeder Fuhrpark ein Smartphone, zumal auch eine Plastikkarte leichter unter wechselnden Fahrern ausgetauscht ist.